Herzlich Willkommen auf dem neuen gemeinsamen BLOG des Karatedôjô Fujinaga Leipzig e.V. und des Budoverein Fujinaga Berlin e.V.!
An dieser Stelle möchten wir dem interessierten Besucher mit Beiträgen, Berichten und Bildern einen Einblick in unser Training, unsere Aktivitäten und unsere Erlebnisse gewähren. Dabei soll immer auch unser Verständnis und unser Antrieb, mit dem wir in unseren Dôjôs Karate praktizieren, zum Ausdruck kommen.
Unsere Vereine widmen sich der Pflege und Ausübung des traditionellen Shotokan-Karate, wie es von der JKA (Japan Karate Association) unter der Leitung von Masatoshi Nakayama entwickelt wurde. Insbesondere wird das Erbe der Lehrtätigkeit von Yasuyuki Fujinaga Sensei in stillem Gedenken die Vereinsmitglieder auf ihrem Weg des Karate begleiten. Er vermittelte den Gründern beider Vereine unschätzbare Anregungen und Einsichten.

Weitere Informationen finden Sie auf unseren Homepages.

Montag, 21. Dezember 2009

... und noch 10!

Heute trainierten wir zum letzten mal in diesem Jahr gemeinsam, d.h., abgesehen von mir, denn ich hab wegen einer Erkältung mein gi in der Tasche gelassen und dafür meine Digitalkamera bis ans Ende ihres Akkus strapaziert.

In Anbetracht der Tatsache, dass nun mehr als zwei Wochen "trainingsfreie Zeit" vor uns liegen, ließ es sich Jens nicht nehmen und forderte heute alles von seinen Schülern. Konkret hieß das vor allem viele Wiederholungen, Schweisbäche und von Anstrengung und Schmerz gezeichnete Gesichter. Wieviele tsuki, geri und uke unserere Jungs und Mädels heute ausgeführt haben kann wahrscheinlich keiner sagen; mit Sicherheit liegt die Zahl der Wiederholungen aber im vierstelligen Bereich!


Wie immer begann das Training mit choku zuki in shizentai und kiba dachi, gefolgt von nihon ren zuki und sanbon ren zuki sowie gyaku zuki aus zenkutsu dachi. Schon danach waren alle in Betriebstemperatur... doch das war erst der Anfang.


Als nächstes folgten zahllose zuki und andere Techniken in zenkutsu dachi, das Dôjô hoch, runter, hoch und wieder runter, dennoch ging niemanden die Puste aus und alle schlugen sich durch... im wahrsten Sinne des Wortes.


Jens gab immer wieder kurze Pausen zum Durchatmen und Kräfte sammeln. Trotz all der Anstrengung war der große Kampfgeist nicht nur spürbar, man konnte sich geradezu mit seinen eigenen Augen davon überzeugen: Danilo beispielsweise widmete sich in einer Pause unserem "Baby" (dem makiwara ;-))


kizami zuki + gyaku zuki durfte natürlich auch nicht fehlen und so konnten sich alle nach den langen Schritten zuvor nun wieder etwas "entspannen" und sich zur Abwechslung suri ashi widmen.


Im zweiten längeren Abschnitt des Trainings stand gohon kumite auf dem Programm. Beide Seiten, beide Partner und dann Partnerwechsel. Auch diesmal hatten alle ordentlich zu tun, schwitzen und kämpften sich die Bahnen hin und her.


Ganz im Sinne der klassischen Dreiteilung des Karate-Trainings (kihon, kumite und kata) schloss sich die Übung der fünf Heian Kata an. Im Gegensatz zur heutigen Trainingseinheit waren unsere Kämpfer mit ihrer Kraft noch nicht am Ende und so ließ Jens nochmal choku zuki schlagen. Alle hielten bis zum letzten Fausstoß durch, egal ob Anfänger oder vorbelastet durch Verletzungen. Alle haben super trainiert... wirklich Respekt!


Im neuen Jahr beginnt das Training am Montag, dem 4. Januar wie immer in der Halle der Geschwister Scholl Schule. Ich wünsche allen Mitglieder und Mitkämpfern unseres Dôjôs ein besinnliches Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr!


Und hier noch ein Rat von Dr. Faust: Wer im neuen Jahr wieder durchs Dôjô stürmen und nicht nur rollen will sollte über die Feiertage immer mal wieder ein paar zuki und mindestens genauso viele geri machen ;-)

Oss!

Donnerstag, 17. Dezember 2009

Naka Sensei in Berlin& Fujinaga-gasshuku 2010

Gerade habe ich von Thomas Frommer (nochmal Danke!) die Information erhalten, dass einige im Netz zu findende Infos zum Seminar mit Ochi Sensei und Naka Sensei nächstes Jahr in Berlin fehlerhaft sind. Darum hier nochmal die wichtigsten Eckdaten für uns:

Naka Sensei mit Tekki Shodan


Wann:
19.-21. März 2010
Wo: Sportkomplex P-H-S des BTSC-Berlin

Freitag, 19. März:

18 Uhr: Einlass und Registrierung
19 Uhr: Eröffnungszeremonie
19-21 Uhr: Training für alle Kyû- und Dangrade

Samstag, 20. März:

9 Uhr: Einlass und Registrierung
10-11.30 Uhr: Training für 9.-6. Kyû
11.30- 13 Uhr: Training für 5.Kyû - Dan

Mittagspause

15-16.30 Uhr: Training für 9.-6. Kyû
16.30-18 Uhr: Training für 5.Kyû - Dan

Sonntag, 21. März 10 Uhr: Einlass
11-12 Uhr: Training für 9.-6. Kyû
12-13.30 Uhr: Training für 5.Kyû - Dan

In diesem Zusammenhang will ich auch nochmal auf den Gästebucheintrag Nr. 17 von Frommer Sensei auf unserer Homepage hinweisen. Sein Angebot steht nach wie vor!

Fujinaga-gasshuku 2010!? :-)

Dann möchte ich im Hinblick auf unser geplantes gasshuku mit dem Fujinaga Berlin e.V. nächstes Jahr auch gleich nochmal darum bitten, dass alle die daran teilnehmen wollen möglichst schnell abklären, ob sie an den April-Wochenenden der 14. bzw. 15 Kalenderwoche (10./11.April bzw. 17./18.April) Zeit haben und mir (oder besser Ralf Schoch) bescheid geben, damit Thomas Frommer sich um die Location kümmern kann.

Danke&Oss

letztes Mittwochstraining für dieses Jahr

Zum gestrigen gemeinsamen Training der Anfänger und Fortgeschrittenen fanden sich insgesamt 23 Karateka unseres Vereins ein und übten sich nach einer ausgiebigen Erwärmungsphase gemeinsam in kihon und kata. Für alle die nur Mittwochs zum Training kommen können hieß es ein letztes mal in diesem Jahr schwitzen, die Zähne zusammenbeißen und durchhalten... zwei Stunden lang.


Im kihon-Training widmeten wir uns den grundlegenden Stoß-, Block- und Tritttechniken, stärkten unsere Beinmuskulatur mit zenkutsu dachi, kokutsu dachi und kiba dachi sowie anderen spezifischen Übungen. Im anschließenden kata-Training standen für die Fortgeschrittenen Heian 1-5 und für die Anfänger die Heian Shodan auf dem Programm.


Während des gesamten Trainings bot sich den Anfängern immer wieder die Gelegenheit bei den Fortgeschrittenen "abzugucken" und so bekamen sie eine Vorstellung von dem, was sie auf ihrem Weg noch alles erwartet. Gerade beim Kata-Training, bei dem die Anfänger und Fortgeschrittenen jeweils in Gruppen abwechseln übten, konnten die Anfänger aus den Darbietungen der Fortgeschrittenen viel über Rhytmus und Dynamik lernen.


Nach dem Training haben wir dann noch ein Gruppenfoto geschossen, auf dem fast alle Teilnehmer zu sehen sind. Hoffen wir mal, dass viele von ihnen auch nächstes Jahr wieder den Weg in unser Dôjô finden ;-)

Oss

Montag, 14. Dezember 2009

Alles was zählt

Heute fand nach dem Anfängertraining wie bereits angekündigt die diesjährige Mitgliederversammlung statt, zu der sich immerhin 12 Mitglieder unseres Dôjôs zusammen fanden. Nachdem alle Punkte der Versammlung besprochen waren übten wir in der verbleibenden Zeit die fünf Heian Kata, Tekki Shodan, Bassai Dai und Jiin. Jens nutzte diese Gelegenheit und wies uns wieder auf die Besonderheiten der einzelnen Kata und wichtiger Sequenzen hin. Ohne das Verständnis der Bedeutung dieser Bewegungen hat das Training der Kata eben nur wenig Sinn.


Besonders eine Erkenntnis sollte aber heute allen Anwesenden im Gedächtnis bleiben: Für uns zählt alleine das gemeinsame Training in unserem Dôjô und der Lehre von Fujinaga Sensei und der JKA treu zu bleiben, damit wir dem Weg des Karate Dô unbeirrt folgen und unseren hohen Anspruch - nämlich Qualität (des Trainings) statt Quantität (der Mitglieder) - auch weiterhin gerecht bleiben können.


Ich bin mir auf jeden Fall sicher, dass wir uns dank unseres Sensei und unserer langjährigen und erfahrenen Mitglieder diesbezüglich keine Sorgen machen müssen :-)

Oss

Sonntag, 13. Dezember 2009

Gemeinsames Training am Mittwoch

Leider habe ich es nicht früher geschafft hier darauf hinzuweisen, dass wir am Mittwoch dem 16. Dezember von 18 bis 20 Uhr ein gemeinsames Training (also Anfänger und Fortgeschrittene) durchführen. Nach dem Training soll dann noch ein Gruppenfoto gemacht werden.


Wegen beidem, dem Training und dem Foto hoffe ich, dass möglichst viele von uns am Mittwoch den Weg ins Dôjô finden.

Besten Dank& Oss

Lernen durch Schmerzen - Teil 2

Das Training am Freitag war einerseits die Vorbereitung auf das, was uns in der nächsten Zeit im Dôjô erwartet und andererseits eine Fortsetzung des Trainings von Montag.

Mit verschiedenen Übungen zu mae geri zeigte uns Jens beispielsweise wie wichtig es (gerade bei sehr kurzer Distanz zum Gegner) ist, den Oberschenkel/das Knie hoch zu ziehen, damit man sowohl chûdan als auch jôdan das Ziel richtig und hart treffen kann. Eine Übung zielte direkt auf die Kräftigung unserer Beinmuskulatur ab und bei einer weiteren Übung konnten wir sehr intensiv erfahren, um wieviel schärfer man mae geri (aus kiba dachi zur Seite) ausführen kann, wenn man den Fuß des Standbeins erst "mit dem Tritt" drehen lässt, statt ihn zur Entlastung des Standbeins schon schon vorher in die Trittrichtung zu einzudrehen.

Krafttraining mit tetsugeta

Krafttraining mit tetsu getaIm anschließenden kihon ippon kumite versuchten wir nun, unsere mae geri mit Partner weiter zu verbessern. Während es Roald, Danilo, Thomas uns Tobias es konzentriert, kämpferisch aber besonnen angingen ließen, schwollen Ralf und mir schon nach den ersten Wiederholungen die Unterarme und Schienbeine an... wahrscheinlich war unser Kampfgeist zu stark für unsere Körper... zumindest ist das meine Interpretation :-)

Enoeda Sensei und Shirai Sensei im jiyû kumite mit gedan barai und mae geri

Danach übten wir jûji uke sowohl gegen mae geri als auch gegen jôdan zuki. Erst brauchten wir insbesondere bei mae geri eine Weile, um den richtigen Moment und die richtige Distanz zu ermitteln, damit wir diesen effektiv mit jûji uke abwehren konnten. Als wir das geschafft hatten ging es darum, dass Bein bzw. den Arm des Partners nicht einfach nur vom Block abprallen zu lassen, sondern flüssig in Hebel- oder Würfe überzugehen, wie es etwa in Heian Godan oder Jion angedacht ist.

Den Abschluss bildete wie immer am Freitag eine Session Liegestütze, neuerdings mal nicht nur auf den Fäusten, sondern auch gerne auf den Fingerspitzen, damit wir irgendwann mal solche dicken Unterarme/ Keulen bekommen wir Fujinaga Sensei oder Jens :-)

Oss

Donnerstag, 10. Dezember 2009

Fegen bis die Fetzen fliegen

Gerade habe ich bei Youtube wieder ein sehr schönes Video gefunden. Von den gegenwärtigen JKA Instruktoren ist ja besonders Ogata Sensei für seine ashi barai bekannt. Hier im Video sind Furukawa Sensei (links) und Imamura Sensei (rechts) auf einer der früheren All Japan Karate Championships zu sehen. Letzterer führt wie ich finde sehr schön den ashi barai gegen das vordere Bein von Furukawa Sensei aus, sodass dieser nicht nur strauchelt sondern im wahrsten Sinne des Wortes von den Füssen geholt wird.



Ich mag ashi barai auch sehr gerne, obwohl diese Technik nicht gerade einfach - etwa gegen einen heranstürmenden Gegner - auszuführen ist. Heute bewegen sich viele Karateka im kumite sehr dynamisch, allerdings nicht nur vor und zurück oder zur Seite, sondern oft auch auf und ab. Mit anderen Worten: Sie springen auf der Kampffläche herum. In diesem Fall läd ein Gegner, der statt sich clever mit beiden oder mindestens einem Bein auf dem Boden zu bewegen lieber über die Kampffläche "hüpft" ja regelrecht dazu ein, ihn mit ashi barai auf den Boden zu schicken. Auf jeden Fall ist dieses Paradebeispiel für einen gelungenen Fußfeger sehr schön anzusehen.

Oss

Dienstag, 8. Dezember 2009

Lernen durch Schmerzen

Es gibt verschiedene Möglichkeiten zu überprüfen, ob man eine Technik richtig ausführen und effektiv einsetzen kann. Viele denken jetzt wahrscheinlich an ihre kumite-Erfahrungen, ihr tägliches makiwara-Training oder den letzten Besuch in einer Rockerkneipe und stimmen mir zu. Doch mal abgesehen vom makiwara hat man im kumite oder im Ernstfall meist nicht die Zeit oder vielmehr die Gelegenheit, sich auf die korrekte Ausführung seiner Technik zu konzentrieren, da dann weniger der Weg (des Fußes oder der Faust zum Ziel) als vielmehr das Ziel (den Gegner von den Füßen zu holen) im Vordergrund steht. Natürlich wissen wir, dass erst die richtige Ausführung der Technik selbige stark macht und wir uns nur durch die vielen vielen Wiederholungen im Dôjô dieser richtigen Ausführung annähern können.

Nach einer Reihe von zuki-Übungen mit Fokus auf den Einsatz (die Beugung und Streckung) des hinteren Beines und die Verlagerung des Gewichtes übten wir mae geri erst ohne und dann mit Partner. Fehler die man in der Grundübung macht (z.B. das Knie nicht hoch genug heben, die Hüfte zu früh öffnen + Drehung des Standbeines nach außen usw.) zeigen sich bei der Übung mit dem Partner dann noch viel deutlicher. Indem uns Jens mit mae geri den durch die kamae des Partners gut geschützten Bereich seitlich am Oberkörper (kurze Rippe!?) angreifen ließ, bekam jeder sofort mit, wo die Schwachpunkte bei seiner Technik liegen. Ich bin beispielsweise nicht nur mit den Zehen an Rainers Knie hängen geblieben (Ergo: Knie höher anziehen!), sondern habe mir auch ab und an den Fußspann an seinem Ellbogen demoliert oder nur seinen Arm getroffen. Ich weiss zwar nicht wie es den anderen ging, aber für mich war das Ernüchterung pur! Andererseits habe ich jetzt wieder eine neue "Baustelle", an der ich die nächsten 10 Jahre arbeiten kann =)


Ogura Sensei mit Jiin

Zur Ergänzung und Komplettierung unserer intensiven Beschäftigung mit Jion und Jitte in den letzten Monaten, übten wir gestern die Kata Jiin. Da dieser Kata heute kaum noch Beachtung geschenkt wird und sie auch nicht mehr zu den 15 Pflichtkata der JKA gehört, übten viele wenn nicht sogar alle von uns die Kata zum ersten mal. Die ausführlichen Erklärungen von Jens ließen uns aber schnell die Bedeutung der einzelnen Bewegungen begreifen und wir erkannten, dass Jiin durchaus interessante Anwendungsmöglichkeiten für den Kampf beinhaltet.

die letzten 14 von ??? Schlägen

Nach dem Training ließen es sich die Härtesten von uns (Roald und Johannes) nicht nehmen und "weihten" mit chûdan shutô uchi, den wir zuvor in der Kata Jiin geübt hatten, das neue Reisstroh-Polster an unserem makiwara mal so richtig ein.

Kommenden Montag findet nach dem Training ab 19 Uhr eine Mitgliedervollversammlung in der Halle der Geschwister Scholl Schule statt. Die Eltern der Kinder und Jugendlichen in unserem Verein sind ebenfalls recht herzlich eingeladen der Versammlung beizuwohnen.

Zuvor heisst es aber: Blessuren verarzten, die Erkenntnisse vom gestrigen Training verinnerlichen und Mittwoch Abend im Dôjô wieder gemeinsam einen weiteren Schritt auf unserem Weg zu beschreiten ;-)

Oss

Samstag, 5. Dezember 2009

Vorfreude, schönste Freude =)

Gerade habe ich von einem Freund (danke Mirko!) erfahren, dass in der neuen Ausgabe des DJKB Magazins zu lesen ist, dass wir auch im nächsten Jahr hohen Besuch bei Lehrgängen in Deutschland erwarten können.

So können wir uns beim Kata Spezial 2010 vom 13.-16. Mai in Karlsruhe-Neureut neben Ochi Sensei und einer Reihe von DJKB-Instruktoren vor allem auf Ogura Yasunori Sensei (JKA Sôhonbu Dôjô/ Tôkyô) als Trainer freuen.

Ogura Sensei

Auch die Teilnahme von Naka Tatsuya Sensei (JKA Sôhonbu Dôjô/ Tôkyô) am Lehrgang vom 19.-21. März in Berlin wurde nochmals bestätigt, weshalb wir nun davon ausgehen können, dass er tatsächlich auch anwesend sein wird.

Naka Sensei

Ich bin mal gespannt darauf, welche japanischen Meister wir zum gasshuku 2010 in Tamm erwarten können. Auf jeden Fall scheint das nächste Jahr sehr vielversprechend zu werden!

Oss

Eintausend und mehr

Das ist zumindest die zahlenmäßige Bilanz der gestrigen Trainingseinheit, in der uns sanbon zuki und kizami zuki 90 min. körperlich und geistig forderten! Im Mittelpunkt des ersten und längeren Teil des Trainings übten wir uns in sanbon zuki. Roald baute Schritt für Schritt aus sechs Sequenzen mit jeweils drei Fauststößen eine 18 zuki lange Kombination zusammen, die ich hier nun kurz beschreiben möchte:

Ausgangsstellung war chûdan zuki-Position (linke Hand vor). Zuerst sanbon zuki aus heikô dachi, wobei wir mit dem dritten Schlag einen kleinen Seitwärtsschritt ausführten (die Schrittrichtung richtete sich immer nach dem letzten Fausstoß, d.h., führt man den letzten der drei zuki mit rechts aus, dann geht der Schritt nach rechts und umgekehrt). Diese Bewegung führten wir zweimal, also erst nach rechts und dann nach links aus, wobei wir immer nach vorne schlagen.
Als nächstes schlugen wir die ersten zwei zuki auf der Stelle und gingen mit dem dritten zuki (rechts) nach vorne in zenkutsu dachi (gleichseitig, also rechts). Mit dem Zurückziehen des vorderen Beines folgt der nächste zuki (links), gefolgt von einem zuki (rechts) in der nun wieder eingenommenen heikô dachi und den letzten der drei zuki wieder im vorwärtsgehen (links).
Die letzten zwei der sechs Sequenzen ähneln den beiden vorherigen, allerdings setzten wir jetzt nach hinten in zenkutsu dachi ab. Gleichzeitig mit dem Zurückziehen des vorderen (linken) Beines führen wir zuki (rechts) aus (und stehen dann wieder in heikô dachi), der zweite zuki (links) folgt im Stand und der dritte zuki (rechts) wird gleichzeitig mit dem Absetzen des rechten Beines nach hinten in zenkutsu dachi ausgeführt. Dieses Bein setzten wir nun ein letztes mal nach vorne in heikô dachi und führten dabei zuki (links) aus, im Stand folgte nochmals ein zuki (rechts) und den 18. und damit letzten zuki (links) der Kombination schossen wir gleichzeitig mit dem Zurücksetzen des linken Beines in zenkutsu dachi ab. Wichtig ist, dass alle zuki trotz schneller Abfolge lang und stark ausgeführt werden. Diese Übung haben wir dann immer und immer wieder geübt, bis wir die gesamte Kombination nahezu unbewusst und ohne zu überlegen ausführen konnten. Ich kann sie auf jeden Fall nur empfehlen!

Den zweiten Teil des Trainings begannen wir mit kizami zuki, den wir aus zenkutsu dachi mit suri ashi ausführten. Als nächstes übten wir das Vorwärtsgehen mit suri ashi (ohne Armtechnik) bahnenweise und natürlich beidseitig durch die Halle. Im Anschluss daran verbandten wir den Fauststoß und Fußbewegung und stürmten damit (ebenfalls bahnenweise) durchs Dôjô. Zum Abschluß übten wir kizami zuki a lá Ogata Sensei... mehr muss ich dazu wohl nicht sagen =)


So wie es sich gehört, endete das Training mit Liegestützen. Danach trafen wir uns nach langer Zeit im Beyerhaus mit Ralf Schoch, unserem Vereins-Chef, der hoffentlich bald wieder regelmäßig am Training teilnehmen kann.

Oss

Donnerstag, 3. Dezember 2009

Durchschlagender Erfolg

Am Montag konnten wir nun endlich in unserer modernisierten Halle wieder das Training aufnehmen. Wir übten uns zunächst wieder ausgiebig im kihon, eben ganz nach JKA-Manier. Die Übung verschiedener renzoku waza erkannten viele von den Fortgeschrittenen gleich als Vorbereitung auf die Kata Jitte, die wir dann am Ende des Trainings mehrfach wiederholten und weiter festigten. Jens erklärte uns abermals, welche Interpretationsmöglichkeiten die Kata zulässt und wie einzelne Passagen zu verstehen sind.

Im Mittelpunkt des gestrigen Trainings standen wieder verschiedene Variationen von uraken uchi und tettsui uchi. Jens erläuterte uns anhand dieser Techniken aufs Neue den Unterschied zwischen dem federnden Schlagen auf harte Trefferflächen (etwa dem Kinn oder dem Kopf allgemein) und dem durchdringenden Schlagen auf weiche Trefferflächen (Oberkörper). Außerdem erklärte er uns, wie wir durch den korrekten Hüfteinsatz, die Drehung des Handgelenks und der Auswahl der richtigen "Waffen" bzw. der Punkte, mit denen man auf das Ziel schlägt, die Technik effektiver machen kann. Im Anschluß übten wir uns im gohon- und sanbon kumite sowie in den Kata Heian Shodan, Heian Nidan, Heian Sandan und Heian Yondan.

Ansatzlos zu schlagen ist eine der Voraussetzungen, um erfolgreich kämpfen zu können. Während sich beispielsweise mae geri + oi zuki aus jiyû kamae relativ leicht und ohne Ausholbewegung ausführen lässt, stellt sich das bei mae geri + gyaku zuki ebenfalls aus jiyû kamae ganz anders dar. Mit der richtigen Haltung der Arme kann man dieses Problem jedoch relativ einfach lösen und erreicht einen fließenden Übergang zwischen den beiden Techniken, ohne dem Gegner vorher die eigene Absicht zu verraten bzw. unnütze Bewegungen auszuführen.


Heian Sandan ausgeführt von Osaka Sensei

Das die Heian Kata wichtig zur Ausbildung der unserem Stil zugrundeliegenden Bewegungen, Techniken und Kampfprinzipien ist, wird bei uns bereits den Anfängern vermittelt. Auch im Training der Fortgeschrittenen wenden wir viel Zeit auf, um uns in diesen fünf Kata immer weiter zu verbessern sowie die dahinterstehenden Prinzipien zu erkennen und zu verinnerlichen. Beim Training der höheren Kata zahlen sich diese Erkenntnisse dann erneut aus. Nachdem wir uns seit einigen Monaten intensiver in den "zusammengehörigen" Kata Heian Sandan und Jion übten, widmen wir uns ab nächste Woche nun verstärkt Heian Godan und Empi. Diese "Kata-Paare" zu trainieren macht aufgrund ihrer vielen Gemeinsamkeiten nicht nur aus didaktischer Sicht großen Sinn; die Parallelen zwischen diesen und anderen komplementären Kata zu erkennen führt uns schließlich auch zu einem tieferen Verständnis des Wesens dieser Kata.

Also, stellt euch für Freitag nochmal auf die oben genannten Kata (und eine Liegestütz-Session) ein ;-)

Oss

Samstag, 28. November 2009

Rund wie eine Scheibe

Der Titel dieses Posts bezieht sich auf das, was Jens uns heute zur Ausführung von yoko mawashi uraken und tate mawashi uraken erklärt hat. Die Position von Schulter und Ellbogen sowie der Weg der Faust entscheiden darüber, ob die Technik richtig und mit entsprechender Durchschlagskraft im Ziel landet.

Im Kihon-Training übten wir uns zunächst an diesen beiden Techniken im Stehen, danach in verschiedenen Kombinationen (soto uke+yoko empi uchi+tate mawashi uraken+ gyaku zuki; yoko mawashi uraken + tate mawashi uraken aus kiba dachi usw.) und schließlich mit Partner (kata uke + tate mawashi uraken usw).


Weiterhin übten wir, wie uraken als wirkungsvoller Konter in Verbindung mit tai sabaki gegen zuki funktioniert, welche unterschiedlichen Anwendungen sich für tate mawashi uraken und yoko mawashi uraken aufgrund ihrer Reichweite ergeben und wie sich bestimmte Sequenzen aus Heian Sandan und Gangaku praktisch anwenden lassen (also quasi bunkai).

Gewissermaßen war das heutige Training eine Weiterführung von Mittwoch und am Ende hatte wieder jeder - diesmal einschließlich Jens ;-) - etwas dazugelernt.

Kommenden Montag findet wieder in der Halle der Geschwister-Scholl-Schule Training statt, da die Bauarbeiten beendet wurden. Endlich wieder dreimal Training in der Woche :-)

Zuvor wünsche ich euch aber ein schönes Wochenende und einen gemütlichen 1. Advent!

Oss

Mittwoch, 25. November 2009

der rote Faden

Das Training am Mittwoch zeichnete sich wieder durch eine hohe Zahl an Wiederholungen, das klare Trainingsziel von Jens - obwohl es vielleicht nicht alle im ersten Moment geblickt haben - und die Erkenntnis aus, dass zum "richtigen Kämpfen" weit mehr gehört als nur Schnelligkeit und Kraft. Den Schwerpunkt bildete kizami zuki, einzeln oder in Kombination mit tate- bzw. yoko uraken oder gyaku zuki. Jens wies und dann auch mehrmals darauf hin, bei kizami zuki nicht unsere hikite zu vergessen... deren Wichtigkeit steht ja wie wir alle wissen außer Frage. Ich persönlich fand diese Übungen auf jeden Fall super, da - auch wenn ich mich besonders am Anfang und später noch oft schwer tat - sie für mich doch kämpferischen Wert hatten.

Erschöpft aber zufrieden :-)

Indem wir die Entfernung zum Partner Stück für Stück vergrößerten und damit die Übungen immer schwieriger gestalteten, zeigte sich wie wichtig das Zusammenspiel von Beinen und Armen bzw. Unter- und Oberkörper und die Art, sich an den Partner anzunähern, ist. Die anschließenden kihon ippon kumite und jiyû ippon kumite Übungen machten schnell deutlich, dass einige von uns einschließlich mir noch viel an unseren tai sabaki Bewegungen arbeiten müssen. Alles in allem hat heute wieder jeder etwas für sich mich nach Hause genommen und weiß, womit er sich die nächste Zeit intensiver beschäftigen kann.

Noch fit und zufrieden :-)

Das Video zeigt Naka Sensei mit verschiedenen Techniken, die er im Vorfeld zum Filmdreh von kuro obi (Black Belt) demonstrierte. An einigen Stellen sind auch ähnliche Kombinationen wie wir sie heute geübt haben zu sehen, darunter etwa oi zuki + uraken uchi (ab 2:28).



Also, freuen wir uns auf das Training am Freitag. Bis dahin!

Oss

Nachgeladen

Ich habe gerade die Alben gasshuku Prachatice 2009 und gasshuku Konstanz 2009 noch um ein paar wenige Bilder von meiner vielmals belächelten "Einwegkamera" bereichert und diese unter die bereits hochgeladenen Fotos gemischt.


Oss

Es ist Mittwoch...

... das Dôjô ruft!


Ogata Sensei in Aktion

Bis heute Abend ;-)

Oss

Sonntag, 22. November 2009

Jion, Empi und eine Info

Schon als ich die folgenden zwei Videos (eigentlich sind es fünf) bei Youtube gefunden habe wusste ich, dass ich sie euch auf jeden Fall hier zeigen muss. Zu sehen ist Aragaki Sensei, 4. Dan und ehemalige kenshûsei ("Auszubildende") im JKA Sôhonbu Dôjô in Tôkyô. Einige kennen sie vielleicht schon vom Kata Spezial 2007 in Groß-Umstadt, als Siegerin im Kata Einzel der 49th All Japan Karate Championships oder aus dem von der JKA im Jahr 2008 veröffentlichten Lehrbuch Karatedô.

Das und noch einiges mehr spricht für die Qualität der Techniken von Aragaki Sensei. Deshalb habe ich mich auch gefreut, als ich die zwei nächsten Videos fand, auf denen sie die Kata Jion und Empi vorführt.


Empi


Jion

Roald und Teresa wissen ja schon, dass ich Aragaki Sensei super finde - natürlich ausschließlich auf ihr Karate bezogen... ;-) - und ich glaube, euch werden ihre Darbietungen auch gefallen, obwohl sich ihre Kata-Ausführung in einigen Details von der unseren unterscheiden.


So, und hier nun noch eine kurze Ankündigung: Im März 2010 findet in Berlin ein Lehrgang mit Ochi Sensei und Naka Sensei statt, zu dem Roald und ich auf jeden Fall fahren wollen. Das genaue Datum steht noch nicht fest, sobald wir es aber wissen, werde ich euch bescheid geben. Es wäre schön, wenn sich uns noch andere anschließen würden und wir als Dôjô daran teilnehmen könnten.

Oss

Samstag, 21. November 2009

vom feinsten!

Anders kann man das Training heute Abend nicht bezeichnen. Sowohl die allgemeine Stimmung beim Training als auch die Atmosphäre sowie die technischen Inhalte und einzelnen Übungen: alles hat heute super zusammengepasst!

Am Anfang stand wie immer eine Menge Wiederholungen: zuki, uke, uchi in verschiedenen Kombinationen im Stand und im Gehen. Besonders nihon renzuki stellte für viele eine Herausforderung dar wenn es darum ging, die gyaku zuki-Schlaghand gleich wieder für oi zuki einzusetzen ohne dabei mit dem anderen Arm unnötige Zusatzbewegungen zu machen. Danach waren wir schließlich auf Betriebstemperatur und konnten so richtig loslegen.

Kobayashi Sensei mit uraken uchi beim gasshuku 2009 in Konstanz

Jens versuchte uns diesmal durch verschiedene Kombinationstechniken (meist mit dem gleichen Arm) für den korrekten Einsatz der vorderen und hinteren Muskeln am Oberkörper zu sensibilisieren. Wieder lag in den scheinbar "einfachen" Techniken der Teufel im Detail: bei zuki setzt man die Brust- und Trizepsmuskeln ein, dann bei gedan barai die Rückenmuskeln, bei uraken auch die Rückenmuskeln (und beim Zurückschnappen des Armes den Bizeps), während der zuki danach wieder über andere Muskel abgeschossen wird... wir waren also weit von reiner Muskelarbeit entfernt, sondern mussten auch ordentlich unser Köpfchen anstrengen.

Weiterhin gab Jens uns wichtige Hinweise zu uraken, wo und warum man eben auf bestimmte Punkte am Gegner schlägt und worauf es bei körperlich weit überlegenen Angreifern im Vergleich zu Gegnern der "gleichen Gewichtsklasse" ankommt. Diese Hinweise versuchten wir dann in Partnerübungen und schließlich auch in einer kurzen aber mitunter intensiven jiyû kumite Session umzusetzen.


Abe Sensei mit der Anwendung verschieder uchi waza (Schlag-Techniken) im Kumite

Nach dem Training haben wir uns für etwa 2 Stunden (diesmal bei mir) zum Vereinsleben eingefunden, Youtube Videos geguckt und viel erzählt. Es wäre super, wenn nächste Woche wieder viele von euch zum Training kommen würden, damit wir an den heutigen Abend anknüpfen können. Danke!

Oss

Mittwoch, 18. November 2009

Schlag- und Trettag...

... das wäre wohl die entsprechende Alternativ-Bezeichnung für den heutigen Tag, wenn denn Training stattfinden würde. Da in Sachsen aber heute Feiertag ist, fällt nun schon die zweite Trainingseinheit in dieser Woche aus. Die meisten von uns werden das auch ordentlich genießen, zu Hause die Beine hochlegen oder sich einen gemütlichen Tag an der frischen Luft machen.

Wer heute dennoch ein Stündchen für sich trainieren will, sich aber noch nicht ausreichend motiviert fühlt, dem habe ich hier mal wieder zwei Videos hochgeladen.

Zuerst ein interessanter (Final-) Kampf zwischen Kagawa Sensei (heute JKS) und Ogura Sensei (JKA) von den All Japan Karate Championships 1985.



Im zweiten Video sind mehrere Kata-Demonstrationen von Osaka Sensei - meinem persönlichen Idealbild was Kata und Kihon betrifft - zu sehen. Osaka Sensei zeigt die Kata Empi, Gojûshiho shô und Sôchin.



Übrigens, am Freitag findet regulär Training statt, ich bitte also um reichliche Teilnahme gerade weil es diese Woche die einzige Gelegenheit für gemeinsames Training ist :-)

Oss!

Donnerstag, 12. November 2009

Neuigkeiten& die zehn Hände

Weil ich wegen meiner Erkältung gestern nicht zum Training kommen konnte war mein Senpai Roald mal so gut und hat mir in einer Mail kurz berichtet, mit welchen Übungen euch Jens hat schwitzen lassen.

Nach einer ausgiebigen zuki-Session standen diverse renzoku waza (Kombinationstechniken), kihon ippon- und jiyû ippon kumite nur mit keri waza (Fußtechniken), Bunkai Sequenzen von Heian Shodan sowie die Kata Jitte mit vereinseigener Zählweise auf dem Programm ;-)

Darum hier erstmal zur Wiederholung und für alle, die nochmal ein gutes Beispiel für eine solide Jitte-Darbietung sehen wollen:


Shiina Sensei mit Jitte

Dann wollte ich euch kurz bescheid geben, dass ich die Ordner "Vereinsleben" und "JKA Sôhonbu Dôjô" aktualisiert und um ein paar Fotos bereichert habe. Falls jemand von irgendwelchen Ereignissen rund ums Training oder Dôjô noch Fotos oder Videos hat dann könnt ihr sie mir ja mal zukommen lassen. Danke!

Diesen Freitag kann ich leider auch nicht zum Training kommen, aber ab nächste Woche bin ich wieder regelmäßig da. Ach ja, eins noch: Ich hab mir gedacht, was die ganzen Video-Bastler auf Youtube können das kann ich auch. Seht hier also mein erstes kleines Meisterwerk, ganz schlicht und mit bereits bekannten Aufnahmen von Fujinaga Sensei, allerdings ein bisschen anders in Szene gesetzt... mal sehen, ob es euch gefällt :-)


Der Meister unseres Meisters

Oss!

Mittwoch, 11. November 2009

Appetitmacher ;-)

Es gibt einen Ort, an dem euch das trübe Herbstwetter egal wird und die Müdigkeit verfliegt... das Dôjô!

Zum Lust-auf-Training-bekommen hab ich euch noch ein kleines Filmchen hochgeladen:



Bis heute Abend!

Oss

Dienstag, 10. November 2009

Nachschlag mit Folgen

Die einen nennen es "ausgleichende Gerechtigkeit", die anderen "zu harter Kontakt": Der Kämpfer rechts kann seinen ersten Angriff nicht erfolgreich beenden und scheint sogar noch nach dem Abpfiff durch den Kampfrichter seinen Gegner anzugreifen (0:30 min). Der Kampf geht weiter und während ich diese Szene nochmal überdenke und mich frage, ob das nicht regelwidrig war, krachte es dann ein zweites mal (1:04 min)... jetzt allerdings auf der anderen Seite.



Das Video stammt von den diesjährigen 9. JKA Masters (Kategorie Männlich 40-44 Jahre, Finalkampf). Hoffen wir mal, dass sich der Kämpfer am Boden schnell wieder erholt hat und keine bleibenden Schäden behält... an dem zuki des "Niederstreckers" gibt es auf jeden Fall nicht zu meckern ;-)

Oss

Montag, 9. November 2009

uechi ryû vom feinsten

Zuerst mal eine freudige Nachricht: Wahrscheinlich dauern die Bauarbeiten in der Montagshalle nur noch ein zwei Wochen an, sodass wir bald wieder am Montag zusammen trainieren können!

Bis dahin heisst es aber geduldig sein und zu Hause fleißig weiter üben!

Heute habe ich mal ein Video über uechi ryû Karate hochgeladen. Viel ist dazu wohl nicht zu sagen, außer vielleicht, dass das echt harte Jungs bzw. außerordentlich rüstige Herrn sind. Respekt! Hoffen wir mal, dass wir in diesem Alter auch noch genauso kraftvoll zuschlagen können, wie es uns Tôyama Sensei, Shinjô Sensei und die anderen Meister vormachen.



Oss

Donnerstag, 5. November 2009

Budô, Bujutsu und taisabaki

Das Training gestern Abend war aus meiner Sicht sehr anspruchsvoll: Nach vielen vielen zuki aus shizentai und kiba dachi folgten genau so viele gyaku zuki aus zenkutsu dachi im Stand und danach noch mehr oi zuki und sanbon zuki, ebenfalls in zenkutsu dachi... ein Trainingsbeginn, den man für unser Dôjô geradezu als typisch bezeichnen könnte. Alle hatten dabei die Gelegenheit zu überprüfen, ob sie die von Jens am letzten Freitag vermittelten Prinzipien des "ganzheitlichen ", schnellen Vorgehens ect. schon verinnerlicht hatten bzw. umsetzen können.

Als nächstes übten wir - zunächst noch ohne Partner - Stoß- und Blocktechniken mit dem vorderen Arm in Verbindung mit taisabaki und anschließendem gyaku zuki. Dabei machte Jens unter anderem deutlich, dass es dabei nicht darum geht "nur irgendwie zur Seite zu gehen", sondern vielmehr, wie sich der Winkel und die Entfernung zum Gegner beim Ausweichen, als auch der richtige Einsatz von Innen- und Außenspannung der Beine auf den Erfolg der gesamten Aktion auswirken.

Bei seiner Erklärung zum Unterschied von Budô und Bujutsu leuchteten dann vor allem die Augen der Fortgeschrittenen. Ich erinnere hier nur an den Vergleich zwischen dem wild gewordenen Halbwüchsigen und dem langbärtigen Hells Angel... in beiden Fällen richtet sich die Wahl der Gegenmaßnahmen nach der Gefahr, die durch den Angreifer ausgeht. Während man im Sinne des Budô wahrscheinlich eher dazu neigen würden, eine Auseinandersetzung mit den geringsten Mitteln aber dennoch konsequent zu beenden, spielt im Bujutsu die Verhältnissmäßigkeit von Angriff und Konter sicher eine untergeordnete Rolle.

Nach verschiedenen Übungen im kihon ippon kumite und jiyû ippon kumite-Stil, bei denen wir nun die taisabaki-Bewegungen mit Partner trainieren konnten, übten wir zusammen die Kata Heian Sandan, Jion und Jitte, wobei uns Jens viele wichtige Hinweise zur Ausführung wie auch zu den Paralellen zwischen diesen drei Kata gab.

Roald hat mir gestern Abend noch einen Link zu einem interessanten Video auf Youtube geschickt, den ich euch auf gar keinen Fall vorenthalten will. Darin geht es um Ôshima Tsutomu Sensei, welcher noch unter Funakoshi Sensei gelernt hat. In dem Teil unten seht ihr einen Auschnitt von einer Rede, die Ôshima Sensei in seiner ehemaligen Universität (Waseda Universität) hielt. Da glücklicherweise jemand englische Untertitel hinzugefügt hat, könnt ihr auch verstehen was er erzählt. Interessant finde ich eine Aussage, die er ab 4:34 min. trifft: "...All we have to do is one thing! That is 'be strict to yourself'...". Aber schaut euch das Video mal selbst an:



Die anderen Teile findet Ihr (ebenfalls mit Untertitel) in den Playlist hier.

Oss

Montag, 2. November 2009

Da heute wieder kein Training ist...

... habe ich mir gedacht, ich stelle mal wieder zwei fetzige Videos auf den Blog, um euch allen Lust auf das Training am Mittwoch zu machen ;-)


JKA Promotion Video


Enbu von Imura Sensei und Naka Sensei

Oss!

Samstag, 31. Oktober 2009

Ein großer Schritt nach vorne

So oder so ähnlich könnte man das Thema der gestrigen Trainingseinheit überschreiben. Jens hat sich mit uns einem sehr wichtigen Aspekt unserer Stilrichtung gewidmet: ô ashi, dem großen Schritt (nach vorne), bevorzugt im zenkutsu dachi. Die richtige Synchronisation von Arm- und Beinbewegungen bei oi zuki, der schnelle Start - ohne den Gegner durch Ausholbewegung usw. zu warnen - und eine starke und feste Endposition waren einige der Ziele, denen wir uns gestern zu nähern versuchten.

Vielleicht erinnert ihr euch noch an das, was Jens versucht hat uns an der Dôjôwand zu skizzieren. Ich will das hier mal nochmal kurz nachvollziehen und hoffe, dass ich damit halbwegs richtig liege und nichts falsches schreibe.


C ist die gesamte Strecke, die das hintere Bein in zenkutsu dachi zurückzulegen hat (also einen ganzen Schritt). A steht für die Strecke und die Zeit, die der hintere Fuß bis neben den vorderen Fuß und der Schlagarm von der Hüfte aus für einen ganzen zuki benötigt. Das Timing für diese Übung schien ja für die meisten von uns kein Problem zu sein. Wichtig ist dabei, sowohl den hinteren Fuß im gleichen Moment schnell zum Vorderen heran zu ziehen, wenn man den zuki abschießt als auch, das beide Bewegungen gleichzeitig enden. Soweit so gut, aber das ist nur die halbe Bewegung und noch kein ganzer Schritt.


Führt man aus dieser Position nun normal oi zuki aus, dann ist der Weg des Schlagarmes und des Beines nach vorne (B) nahezu gleich. Den meisten von fällt es auch hierbei leichter, beide Bewegungen gleichzeitig zu beginnen und zu stoppen. Geht man aber vom Kampf aus, würde uns wahrscheinlich kein Gegner der Welt auf so eine kurze Distanz ungeschoren heran kommen lassen.

Unser Ziel muss es also sein, auch aus einer größeren Distanz (eben die für ô ashi) Arm- und Beinbewegung gleichzeitig zu starten und auch möglichst ohne Verzögerung gleichzeitig enden zu lassen. Schwierig ist es, die Trägheit des Körpers am Anfang zu überwinden. Während der Arm wesentlich schneller beschleunigt und von der Hüfte "abgeschossen" werden kann, fällt der schnelle Start mit den Beinen vielen schwer.


Obwohl mich dieses Thema momentan auch bei meinem eigenen Training sehr beschäftigt und ich noch viel mehr dazu schreiben könnte, will ich es hierbei belassen. Ein Fazit könnte vielleicht so aussehen: Wir sollten versuchen, A (siehe Skizze) immer weiter zu minimieren um eine fließende Bewegung ohne eine Verzögerung der Bewegungen von Ober- und Unterkörper zu erreichen, auch wenn die Umsetzung dieser Theorie alles andere als einfach (wenn nicht gar unmöglich!?) ist. Wichtig sind außerdem die richtige Ausgangsstellung (kamae, Position der Füße, Knie und Hüfte, Gewichtsverlagerung usw.) und die ebenfalls von Jens mehrfach betonte Art, den Schritt auszuführen ("abstoßen vs. heranziehen").

Hat irgendjemand meine Erklärungen eigentlich verstanden? Wenn nicht, dann fragt bitte Jens, wenn ihr dazu noch etwas wissen wollt! ( Oss Sensei! ;-) )

Ach ja, da war ja noch etwas:


Nach dem Training haben wir uns im Beyerhaus eingefunden, um gemeinsam in Teresas Geburtstag hinein zu feiern. Punkt Mitternacht haben wir ihr dann ein Ständchen gesungen und ihr gratuliert. Nochmal alles Gute... oder wie man bei uns in der Karate-Welt zu sagen pflegt... Ooosss! =)


押忍

Dienstag, 27. Oktober 2009

Traditionelles Karate

Gerade habe ich ein Interview mit Mikami Takayuki Sensei gelesen, in dem er unter anderem nach seiner Definition von "traditionellem" Karate gefragt wurde. Seine Antwort darauf ist kurz und einfach und bringt es aber trotzdem auf den Punkt. Mikami Sensei meint, dass es im traditionellen Karate nicht um Technik, sondern um die Einstellung geht. Genauer: es geht um Leben und Tod! Käme es im echten traditionellen Karate zum Kampf, so Mikami Sensei weiter, würde man töten. Das geht heute - im Dôjô oder Wettkampf - natürlich nicht mehr. Keiner will seine Mitkämpfer im Dôjô zu verletzen. Das heisst aber nicht, dass unser Karate dazu verdammt ist, nie wirkungsvoll zu werden...

Mikami Sensei (rechts) in jungen Jahren

Leider hat die "Versportlichung" des Karate vielerorts dafür gesorgt, dass die Karate-Technik trotz einer schnelleren Ausführung gewaltig an Durchschlagskraft verloren hat. Geschlagen und getreten wird meist nur noch mit einem Ziel: um zu punkten.

Im Gegensatz dazu verfolgt ein Training nach dem Prinzip des ikken hissatsu (one punch one kill oder "Töten mit einem Schlag") ein anderes Ziel: Man trainiert mit der Vorstellung, dass der erste Schlag genügen muss um einen Gegner - egal wie groß oder stark dieser ist - von den Füßen zu holen und kampfunfähig zu machen.


Wie so ein Training aussehen muss kann und werde ich hier natürlich nicht beschreiben. Erstens fehlt mir dazu das nötige know how und zweitens würde man es von der Erklärung allein sowieso nicht verstehen. Was auf jeden Fall wichtig ist: ein guter Lehrer und die richtige Einstellung!

Mit anderen Worten: Kommt morgen alle zum Training und lasst uns gemeinsam daran arbeiten! ;-)

Oss

Mittwoch, 21. Oktober 2009

Wie versprochen... Training auf hohem Niveau!

Die Essenz des heutigen Trainings kurz zusammen zu fassen käme dem wahnwitzigen Vorhaben gleich, Thomas Hauser im Armdrücken zu besiegen... Ich will es (die Zusammenfassung!) dennoch mal versuchen, damit all jene, die heute nicht mit uns trainieren konnten, es beim nächsten Training auch schon einmal gehört bzw. gelesen haben.

Als ein Schwerpunkt des Kihon-Trainings stand heute u.a. der richtige Einsatz des jiku ashi ("Standbein"), dessen unterschiedliche Positionen bei Techniken auf der Stelle (z.B. mae geri) im Gegensatz zu Techniken in der Vorwärtsbewegung (z.B. mae geri oder oi zuki) sowie die richtige Haltung der Hüfte. Klingt einfach, ist es aber nicht. Angefangen mit der bewussten "Entkopplung" des Standbeines über dessen bewussten Einsatz zur Unterstützung der eigentlichen Technik bis hin zum richten Zeitpunkt die Hüfte "zu öffnen"... und so hat einschließlich mir sich so manche(r) von uns diesen "neuen alten" Baustellen auf´s neue widmen müssen.

Ein weiterer Punkt den Jens beim Kihon-Training thematisierte war der richtige Einsatz des Ellbogens, wenn es darum geht, unsere fünf grundlegenden uke-waza (age uke, soto uke, uchi uke, gedan barai und shutô uke) auch gegen einen reellen Angreifer anwenden zu können. Wenn man die Bewegung des Ellbogens vernachlässigt endet beispielsweise der Versuch mit uchi uke einem Angriff zu begegnen schnell mit einem bösen Aua.

Beim kihon ippon kumite ging es dann richtig zur Sache. Hier galt es, alles was man hatte in die einzelnen Angriffe zu legen, egal ob jôdan zuki, chûdan zuki, mae geri, mawashi geri oder kekomi. Nachdem Jens uns dann nochmal den eigentlichen Sinn der kihon ippon kumite-Übung verdeutlichte, versuchten wir die ganze Sache noch ein bisschen zu steigern und gingen zum jiyû ippon kumite über. Und schon war sie da, die nächste unüberwindbar erscheinende Hürde namens maai. Ohne jetzt genauer darauf eingehen zu wollen weiss wohl jede(r) von uns, worauf es dabei ankommt, auch wenn es ungeheuer schwer ist dieses Wissen praktisch umzusetzen.

Den Abschluss bildete die Kata Heian Shodan, also eben die Kata, durch deren Übung wir sehr viel über die Grundprinzipien unserer Stilrichtung Shotokan erfahren.


Zu meiner großen Überraschung fanden heute doch recht viele Leute den Weg ins Dôjô. Auf jeden Fall füllten neben unserem Sensei und den vielen fleißigen regelmäßig-zum-Training-Kommern vor allem wieder unsere erfahrenen Mitkämpfer (Ralf, Danilo, Roald, Thomas) die Halle mit dem gebührenden Kampfgeist aus und sorgten für eine gute Trainingsatmosphäre. Das lässt wieder auf ein knackiges Training kommenden Mittwoch hoffen! =)


Danach verteilte Roald noch leckere Mitbringsel aus Tôkyô, die wir uns während interessanter Gespräche (diesmal vor allem aus dem medizinischem Bereich...) schmecken ließen. Schön, dass unsere Stammbelegschaft bis auf einige Ausnahmen (Ralf S., Johannes, Olli) nun wieder fast vollständig ist!

Danke& Oss!

Dienstag, 20. Oktober 2009

Mittwochstraining - Dabei sein ist ALLES!

Da wir bedingt durch die Herbstferien und die vorübergehende Schließung der Montagshalle nun schon die zweite Woche nur am Mittwoch gemeinsam Training haben hoffe ich, dass morgen möglichst viele von euch ins Dôjô finden. Roald wird das Anfängertraining und Jens das Training der Fortgeschrittenen leiten, d.h. wie immer Training auf hohem Niveau das keiner verpassen sollte!


Also, wir sehen uns morgen Abend! ;-)

Oss


Donnerstag, 15. Oktober 2009

Geschwindigkeit ist keine Hexerei

Aufgrund meiner arbeitsbedingten Abwesenheit beim gestrigen Mittwochstraining war Teresa so gut und hat mich mit Infos versorgt, damit ich auch zu Roalds erster Trainingseinheit nach seiner Rückkehr aus Japan einen Blogeintrag schreiben kann.

Da zum Anfängertraining nur die "Stammbesetzung" bestehend aus Teresa, Tobias und nun auch wieder Roald anwesend war, ließen sie es "gemütlich" angehen und widmeten sich mae geri und Jion gewidmet. Ganz anfängergerecht halt... ;-)


Bei den Fortgeschrittenen ging es dann nach alter Manier zur Sache: Einer knackigen Erwärmung und Dehnung folgten eine Menge zukis und geris, gefolgt von Partnerübungen sowie einer extra Portion Kondi-Training.

Den Ausklang des Abends leitete Ralf Füller mit einem Kasten voller kühlem Gerstensaft ein. Alle stießen auf Roalds Rückkehr und die Völkerfreundschaft an und waren so freundlich dafür zu sorgen, dass Ralf auf dem Weg zu seinem Auto nicht mehr allzu schwer an dem Kasten zu schleppen hatte.


Alles in allem hört sich das nach einem erfrischenden Trainingsabend an und ich bin schon mal gespannt, was uns nächste Woche erwartet :-)

Oss

Vereinsabend alias "age uke tokkun"

Morgen Abend (Freitag) ab 20 Uhr findet anstelle des regulären Trainings (das wegen den Herbstferien leider ausfallen muss) im Beyerhaus ein "age uke tokkun" (auf Deutsch vielleicht "age uke - Spezial")!


Zur Vorbereitung empfehlen sich einige Lockerungs- und Dehnungsübungen für Handgelenke, Arme und Schultern sowie ein reichliches Abendbrot, welches natürlich auch vor Ort eingenommen werden kann.

Ich bitte um zahlreiche Teilnahme!

Oss ;-)

Dienstag, 13. Oktober 2009

Roald ist wieder da...

... und wird morgen am Mittwoch sowohl das Training der Anfänger als auch der Fortgeschrittenen leiten. Anschließend stoßen wir - wie sollte es auch anders sein - noch auf seine Rückkehr an und lassen uns mal erzählen, was es neues aus Tôkyô gibt ;-)


Oss

Sonntag, 11. Oktober 2009

桜ヶ丘空手道場 - Sakuragaoka Karate Dôjô

Am Samstag morgen folgte ich der Einladung von Akita Sensei und habe mich gegen 7 Uhr auf den Weg nach Limburg (Lahn) in Hessen gemacht, um dort dem Eröffnungstraining von Akita Senseis Dôjô Sakuragaoka und dem anschließenden Umtrunk beizuwohnen. Nach etwa fünfeinhalb Stunden Zugfahrt erreichte ich dann auch mein Ziel. Nach der herzlichen Begrüßung durch Akita Sensei und Stefanie trafen dann viele alte Bekannte und Freunde ein: Klaus, Anton, Jutta, Cheyenne, Schlatt und noch etwa 40 andere Karateka wollten es sich nicht nehmen lassen, beim ersten Training dabei zu sein.


Zwischen 15 und 18.30 Uhr fanden zwei Trainingseinheiten statt, bei der Interessenten die Möglichkeit bekamen, sich ein Bild vom Inhalt des Karatetrainings und nicht zuletzt auch von Akita Sensei selbst zu machen.


Für uns hieß das in der ersten einstündigen Einheit jeweils etwa 20 min. Kihon, Kumite und Kata, wie gewohnt sehr ausführlich und detailiert erklärt durch Akita Sensei. Die zweite Einheit drehte sich unter anderem um Schlagtechniken wie shutô uchi, haitô uchi und uraken uchi, die zunächst einzeln und dann mit Partner im kihon ippon kumite geübt wurden. Den Abschluss bildete die Kata Empi. Am Ende der 90 min. Einheit dankte uns Akita Sensei nochmals für unser Erscheinen und lud uns zum anschließenden Umtrunk ein.


In geselliger Runde stießen wir dann (sehr sehr... sehr oft) auf die Eröffnung des sakuragaoka Karate Dôjô an, aßen reichlich und unterhielten uns bis tief in die Nacht. Für mich persönlich war dieser Ausflug in vielerlei Hinsicht eine Bereicherung. Zuerst war da natürlich das inspirierende Training von Akita Sensei, der es wieder einmal hervorragend verstand, uns für sehr grundsätzliche und gleichermaßen wichtige Aspekte bei zuki, mae geri, der Bewegung im zenkutsu dachi und anderen Basics zu sensibilisieren.

Später, als ich auf meine "Karate-Heimat" angesprochen wurde und mit "Fujinaga Dôjô Leipzig" antwortete, erhielt ich jedesmal eine überaus positive Reaktion darauf. Dann berichteten die anwesenden alten Hasen und Häsinnen von ihren Erinnerungen an Fujinaga Sensei und schwärmten von dessen Fähigkeiten und Persönlichkeit. Das hat mich als Schüler von Jens und als quasi-Vertreter unseres Dôjôs natürlich mächtig stolz gemacht, auch wenn ich vielleicht nicht gerade ein gutes Vorzeigeexemplar bin.

Ausführlich haben wir uns auch über "Karatetraining für Kinder" unterhalten, wobei ich von den erfahrenen Leute viele Anregungen und Ratschläge bekam. Die Atmosphäre am Abend zwischen all diesen leidenschaftlichen Karateka war wirklich super (fast so gut, wie bei unserem Vereinsleben ;-) ). Ich habe mich echt gefreut, sie alle wiedertreffen zu können.

Ach ja... eins hat mir dieses Erlebnis wieder vor Augen geführt: Es gibt noch viel für mich zu tun! Sobald mein gi auf der Wäscheleine getrocknet ist heißt es darum wieder: chûdan zuki... ichi... ni... san...

Oss

Donnerstag, 8. Oktober 2009

Keiner hat gesagt, dass es leicht ist! (2)

Das Training heute war echt anspruchsvoll, denn Kurt hatte sich für seine vorerst letzte Trainingseinheit vor seiner Japanreise eine ganze Menge für uns ausgedacht. Zuerst sind wir viele viele Bahnen Kihon gelaufen, angefangen mit oi zuki bis hin zu komplexeren Kombinationstechniken wie etwa oi zuki (vorwärts)/ gedan barai (rückwärts) + gyaku zuki/ oi zuki (vorwärts) und dergleichen.

Nachdem wir sprichwörtlich "Betriebstemperatur" erreicht hatten, arbeiteten wir im Kumite-Bereich an gohon kumite über kihon ippon kumite und jiyû ippon kumite bis hin zu solch dynamischen Formen wie kaeshi ippon kumite und happô kumite. Gerade bei den Kumite-Übungen musste ich feststellen, dass bei mir noch viel Nachholbedarf besteht, wenn ich gegen so erfahrene Kämpfer wie Danilo oder Sebastian (Sebastian ist erst seit kurzem dabei) ran muss... dabei spielte weniger die reine Konteraktion, sondern vielmehr der effektive Konter eine wichtige Rolle, schließlich will ich am Ende nicht "punkten", sondern den Kampf möglichst schnell und sicher für mich entscheiden.

Und als ob das nicht schon schwierig genug wäre, versuchen wir dann auch noch, statt mit dem einfacheren jôdan zuki zu kontern, die "Entscheidung" mit chûdan zuki herbei zu führen. Ganz nach dem Motto "Zum Kopf schlagen kann jeder, aber einen starken Gegner durch chûdan zuki zu bezwingen wesentlich schwieriger. Daher sollte unser eigentliches Ziel sein, hart an uns zu arbeiten um eine eben so starke chûdan-Technik zu entwickeln."

Den Abschluss bildeten die Kata Heian 1-4 sowie Jion. Danach ließen wir den Abend mit ein zwei Malzbier und netten Gesprächen ausklingen. Für die meisten von uns wird an diesem Abend klar geworden sein, dass Kämfen alles andere als einfach ist, vor allem, wenn man sich an die Grundidee des Budô-Karate (ikken hissatsu - Töten mit dem ersten Schlag) hält.

Hier noch ein kleines Video zum Ansporn:



Oss

Montag, 5. Oktober 2009

Erfahrungswerte

Heute wurde sowohl das Training der Anfänger- als auch der Fortgeschrittenen von Kurt geleitet. Im Mittelpunkt standen prüfungsrelevante Kihon und renzoku waza (Kombinationstechniken) sowie die Kata Heian Shodan und Jion.


Nachdem er in den letzten Monaten schon mehrmals die Anfänger am Montag und Mittwoch unterrichtete, ist er mittlerweile besonders bei den Kindern sehr beliebt. Durch seine Anektdoten und Geschichten bringt er ihnen gleichermaßen unterhaltsam wie verständlich die Werte der Kampfkünste näher und lässt auch uns Fortgeschrittene jedes mal an seiner jahrzehntelange Erfahrungen im Karate Dô und Budô allgemein teilhaben.


Kurt ist ein exzelentes Beispiel für jemanden, der Karate Dô nicht nur praktiziert sondern geradezu lebt. Wir können uns echt glücklich schätzen, so erfahrene Leute aus mehreren Generationen - Kurt, Jens, die beiden Ralfs, Danilo und Roald - in unserem Dôjô zu haben.

Hier nochmal wie versprochen die Prüfungsprogramme (laut J.K.A.) für den

9. kyû:

-> chûdan oi zuki
-> age uke
-> soto uke
-> mae geri

8. kyû:

-> chûdan oi zuki
-> age uke
-> soto uke
-> shutô uke
-> mae geri

gohon kumite (jôdan/ chûdan)

heian shodan

Bitte stellt euch darauf ein, dass bei der Prüfung noch die ein oder andere hier nicht genannte Faust- und/oder Fußtechnik (z.B. yoko keage) geprüft werden kann. Alle, die außer Montag nicht zum Training kommen können, sollten fleißig zu Hause trainieren, solange die Halle geschlossen bleibt :-)

Oss

Samstag, 3. Oktober 2009

Stark bleiben!

Da Jens am Sonntag seine Reise nach Japan antritt, durfte ich heute mit dem Einverständnis von Ralf und Kurt das Training leiten. Im Anschluss an etwa eine Stunde Kihon sowie Kihon Ippon Kumite und Jiyû Ippon Kumite haben wir nochmal die Kata Jion wiederholt. Nach wie vor fällt es mir schwer, die Fortgeschrittenen und um einiges erfahreneren Leute in unserem Dôjô zu unterrichten. Jens zu ersetzen ist nun mal unmöglich, trotzdem haben wir versucht das beste aus diesem Umstand zu machen.

Danach haben wir im Beyerhaus unseren Vereinsabend verlebt und mit vielen lustigen Geschichten und Witzen die Zeit verbracht. Schön, dass uns Karate auch außerhalb des Dôjô verbindet!


Genau wie man im Training mit der Umsetzung von verschiedenen Bewegungsabläufen und Prinzipien zu kämpfen hat, so hat man auch im richtigen Leben mit der einen oder anderen schwierigen Situation zu kämpfen. In beiden Fällen gilt es, stark zu bleiben und konsequent und ausdauernd sein Ziel (den Weg) zu verfolgen. Das ist einer der Gründe, weshalb Karate Dô mehr ist als bloß eine Sportart.

Oss

Dienstag, 29. September 2009

Wichtige Info´s

Falls jemanden heute die Rundmail von Ralf nicht erreicht haben sollte, dann könnt ihr den Inhalt hier nochmal nachlesen:

Hallo!

Ab Montag dem 12. Oktober ist die Montagshalle (Geschwister-Scholl-Schule in Gohlis) bis auf weiteres wegen Bauarbeiten geschlossen! Sobald am Montag das Training wieder stattfinden kann, gebe ich Bescheid.

Das Training am Freitag kann während der Herbstferien (am 16. und 23. Oktober) nicht stattfinden, da die Schule in dieser Zeit geschlossen wird. Nach den Herbstferien geht es wie gewohnt weiter.

Ende November, Anfang Dezember werden wir eine Gürtelprüfung durchführen, wer daran teilnehmen möchte meldet sich bitte bei mir.

Gruß Ralf !

Oss

Sonntag, 27. September 2009

Zweifel sind normal

Gerade habe ich ein Interview mit dem Sohn des shitô ryû-Begründers Kenwa Mabuni, Kenei Mabuni gelesen und musste an einige Unterhaltungen im Dôjô nach dem Training denken. Darin ging es um Phasen, in denen einem der Antrieb fehlt, man Fortschritte im Training vermisst und von Zweifeln geplagt wird.

Auch Kenei Mabuni kennt solche Momente und rät, diese Bedrückung als solche zu spüren und zu erkennen. Dann soll man Wege finden, sich selbst zu motivieren, indem man z.B. Bücher liest, Videos anschaut oder Seminare besucht, die in der eigenen Umgebung von Kampfkunst-Experten abgehalten werden.

Natürlich gibt es noch andere Möglichkeiten, wie etwa das Training mit Kobudô-Waffen, Kata anderer Stilrichtung usw. Wichtig ist einzig und allein, dass man erkennt das Karate-Dô ein Lebensweg ist, in dem es Höhen und Tiefen gibt, genau wie im normalen Leben auch.

Für den Fall das jemand von euch gerade in so einer Phase steckt, habe ich mal wieder ein Video gepostet :-)



Oss

Donnerstag, 24. September 2009

"Ein Akt freiwilliger Selbstbeschränkung"

Das Training heute bestand vor allem aus kihon-Training, in dessen Mittelpunkt verschiedene renzoku waza ("Kombinationstechniken") standen, von denen einige auch im Programm zum 1. Dan JKA wiederzufinden sind.

So übten wir etwa soto uke/ yoko empi/ tate uraken/ gyaku zuki, shutô uke/ yonhon nukite oder auch age uke/ tate uraken/ gyaku zuki. Jens schlüsselte diese doch sehr komplexen Abläufe für uns in einzelne Techniken auf und erklärte uns ausführlich deren richtige Ausführung. Schnell wurde allen klar, dass es nicht damit getan ist, diese Kombinationen einfach nur schnell auszuführen. Der Teufel liegt im Detail: So ist ein über die Mittellinie ausgeführter yoko empi keine gute Ausgangsposition für tate uraken, genau so, wie yoko empi ebenfalls nur durch eine richtige Ausholbewegung effektiv zum Einsatz gebracht werden kann.

Fujinaga Sensei mit gyaku zuki

Einige Punkte, die während des Trainings angesprochen werden, haben wir schon oft gehört, sodass es bei dem einen oder anderen häufig zu einem "aha-Effekt" kommt. Allerdings weiss ich, dass zwischen dem VERSTEHEN und der PRAKTISCHEN UMSETZUNG einer Bewegung meist ein langer, schweisstreibender und anstrengender Weg liegt... aber das macht ja bekanntlich einen Reiz unserer Kunst aus... :-)

Oss