Herzlich Willkommen auf dem neuen gemeinsamen BLOG des Karatedôjô Fujinaga Leipzig e.V. und des Budoverein Fujinaga Berlin e.V.!
An dieser Stelle möchten wir dem interessierten Besucher mit Beiträgen, Berichten und Bildern einen Einblick in unser Training, unsere Aktivitäten und unsere Erlebnisse gewähren. Dabei soll immer auch unser Verständnis und unser Antrieb, mit dem wir in unseren Dôjôs Karate praktizieren, zum Ausdruck kommen.
Unsere Vereine widmen sich der Pflege und Ausübung des traditionellen Shotokan-Karate, wie es von der JKA (Japan Karate Association) unter der Leitung von Masatoshi Nakayama entwickelt wurde. Insbesondere wird das Erbe der Lehrtätigkeit von Yasuyuki Fujinaga Sensei in stillem Gedenken die Vereinsmitglieder auf ihrem Weg des Karate begleiten. Er vermittelte den Gründern beider Vereine unschätzbare Anregungen und Einsichten.

Weitere Informationen finden Sie auf unseren Homepages.

Samstag, 27. März 2010

Ablaufplan für unser gasshuku

Thomas hat mir einen Vorschlag für den Ablauf unseres gemeinsamen gasshuku geschickt, den ich euch natürlich nicht vorenthalten will:

Freitag:

ab 18.30 Uhr Sporthalle
Erwärmung an Makiwara und Polstern

1. Session von 19.00 bis 20.30 Uhr
Schwerpunkt: Mental Spring Training

Samstag:

2. Session von 10.00 bis 12.00 Uhr
Schwerpunkt: Kihon

12.00 bis 13.oo Uhr Pause

3. Session von 13.00 bis 15 Uhr
Schwerpunkt: Kumite (+Kata)

4. Session von 16.00 bis 17.30 Uhr im Freien
Volleyballmatch Fujinaga Dôjô Leipzig vs. Fujinaga Dôjô Berlin

5. Session 18.00 bis 19.00 Uhr im Freien
Spezial "zuki shiai"mit Preisen

6. Session ab 20.00 Uhr
Lagerfeuer + Abendspaß

Sonntag

7. Session von 9.00 bis 10.30 Uhr
Schwerpunkt: Kata (+Kumite)

11.oo Uhr Abschied und Abreise

Ich finde das klingt ziemlich gut! Besonders auf die Erwärmung am Freitag freue ich mich schon tierisch :-)

Oss

Das Auge des Tigers

Entschuldigt die Verspätung! Ich habe in meiner neuen Wohnung noch keinen Internetanschluss und konnte daher nichts posten. Jetzt bin ich gerade bei meinen Eltern und kann euch eine kurze Zusammenfassung der letzten Woche geben.

Montag begannen wir aus shizentai und kiba dachi mit zuki, zuki/ yoko empi uchi und zuki/ yoko uraken. Unser Augenmerk war dabei nicht nur auf die richtige Ausholbewegung und das schnelle Zurückreißen der Faust gerichtet, sondern auch auf die Schnappbewegung bzw. die Rotation im Handgelenk, um die Schlagwirkung bei uraken uchi zu verstärken.

Im Anschluss übten wir verschiedene Kombinationen als kihon sowie als kihon ippon kumite:

oi zuki/ uraken uchi (suri ashi)
gyaku zuki/ uraken uchi (oi ashi)/ gyaku zuki

Abhängig von der anvisierten Zielregion (Kopf und alles was dazu gehört oder Rumpf) und der eigenen (Ausweich-) Bewegung galt es zwischen jun kaiten und gyaku kaiten und somit zwischen uraken als Peitschenschlag oder als Vorschlaghammer zu variieren.

Kobayashi Sensei mit uraken uchi

Angeregt durch meine Berichte vom gasshuku in Berlin widmeten wir uns im letzten Teil des Trainings den Kata Heian Shodan und Chinte, wobei letztere für die meisten von uns Neuland war.

Mittwoch folgte die Fortsetzung vom Montagtraining. Nach einer ausgiebigen kihon-Session übten wir die folgenden Techniken im kihon ippon kumite:

oi zuki/ yoko mawashi uraken (gleicher Arm wie oi zuki)/ gyaku zuki
gyaku zuki (suri ashi)/ uraken uchi (ô ashi)/ gyaku zuki

Dabei wies Jens uns immer darauf hin, dass die Distanz zum Partner entscheidend für die Wahl der jeweiligen Kombination ist und diese nicht beliebig einsetzbar sind. Außerdem sollten vor allem die Fortgeschrittenen unter uns auf den Einsatz ihrer hikite achten. Eine volle (lange) Ausholbewegung verlangsamt unsere eigentliche Technik, weshalb es besser ist, kurze/ "halbe" Ausholbewegungen auszuführen. Damit ist es aber noch nicht getan, denn trotz aller Kürze muss die hikite noch genügend Kraft generieren um unsere Schlagtechnik zu unterstützen... garnicht so einfach, aber daran liegt ja gerade der Reiz unserer Kunst :-)

Aragaki Sensei mit Chinte

Auch am Mittwoch versuchten wir an unserem Snap des Handgelenks zu arbeiten. Sowohl bei tate uraken uchi als auch bei yoko uraken uchi spielt dabei die Achse des Ellbogens, die Ausholbewegung an sich sowie die Position der Faust kurz für dem Einschlag ins Ziel die entscheidende Rolle. Dem geschulten Blick von Jens entging kein uraken ohne "Snap-Effekt" und so wiederholten wir diese Technik wieder und wieder, denn wie wir allen wissen macht nur beständige Übung den Meister.

Um einen Ausgleich zur Armlastigkeit der vorherigen Übungen zu schaffen trainierten wir danach mehrmals oi komi nur mit Fußtechniken und beendeten das Training mit den Kata Heian Godan und Chinte.

Oss

Sonntag, 21. März 2010

Verliebt in Berlin

Vor zwei Stunden bin ich von einem interessanten, erkenntnisreichen und trainingsintensiven Wochenende in Berlin wieder nach Leipzig zurück gekommen. Obwohl ich erstmal zur Ruhe kommen und die ganzen Eindrücke der letzten drei Tage für mich verarbeiten muss, will ich euch trotzdem kurz vom gasshuku und meinen Erlebnissen in der Hauptstadt berichten.

Thomas, Naka Sensei und ich

Zuerst mal zu meiner Begegnung mit Thomas Frommer und der Zeit, die ich mit ihm in der Stadt unterwegs war und bei seiner Familie verbringen durfte. Thomas hat mir viel über Fujinaga Sensei und die guten alten (Anfangs-)Zeiten des Karate in Ostdeutschland/Berlin erzählt. Dank ihm weiss ich jetzt auch, dass Jens nicht nur inhaltlich, sondern auch methodisch die Lehre von Fujinaga Sensei an uns weitergibt. Das stärkt meine Überzeugung, auf dem richtigen Weg zu sein. Im Haus von Thomas Familie habe ich dann nicht nur dank meiner Freunde Staro Pram und Glen Livet tief und fest durchgeschlafen, sondern auch, weil über meinem Bett Fujinaga Sensei mit seinen furchteinflösenden zuki gewacht hat. Eine Ehre... m(_ _)m

Ich liebe dieses Bild!

Das Training selbst lies keine Wünsche offen. Allen Teilnehmern, die die DVD´s von Naka Sensei bereits gesehen hatten, kam vieles bekannt vor: Mit sonkyo (蹲踞, das Hocken und Aufstehen mit gleichzeitiger Verschiebung des Körperschwerpunktes), vorbereitenden kumite-Übungen (kizami zuki/ gyaku zuki; gyaku zuki/ kizami zuki; gyaku zuki/gyaku zuki) in Verbindung mit schnellen Ausfallschritten nach vorne unter Zuhilfenahme der Schwerkraft, den Kata Heian Shodan (normal; seitenverkehrt; mit tai sabaki), Bassai Dai und Chinte sowie verschiedenen renzoku waza (z.B. age uke/ tate uraken/ gyaku zuki/ mae geri/ gyaku zuki), der Wiederholung von Grundlagen (Spannungsverhältnisse der Beine in zk, kk und kb; die drei Arten der Bewegung von uns Menschen; die richtige Bewegung des Oberkörpers bei geradlinigen Techniken wie zuki, age uke usw.) und noch so manch anderer Aufgabe forderte uns Naka Sensei konditionell, koordinativ und auch mental.

Naka Sensei mit gyaku zuki

Vor, zwischen und während den Trainingseinheiten konnte ich nicht nur viele Freude wie Matthias, Eric, Cheyenne und Robert wiedersehen, sondern auch einige alten Hasen des Karate sowie starke KämpferInnen der jüngeren Generation entdecken. Das technische Niveau einiger Karateka ist echt hoch und nicht selten habe ich gestaunt, wenn ich von der Tribüne aus oder neben mir den einen oder anderen mae geri oder oi zuki sah. Respekt! Gleichzeitig konnten Thomas und ich beruhigt feststellen, dass vieles auf das Naka Sensei im Training hingewiesen hat in unseren Dôjôs in Berlin und Leipzig ganz selbstverständlich praktiziert wird. Wir sind also scheinbar auf dem richtigen Weg und das beruhigt ungemein ;-) Schön ist auch, dass ich bei dieser Gelegenheit neue Kontakte zu Menschen knüpfen konnte, die unsere Faszination für JKA-Karate und die dahinterstehende Philosophie teilen.


Diese schlanke, haselnußbraune Schönheit oben habe ich dann im Garten hinter Thomas´Haus kennengelernt und bin auch gleich mal auf Tuchfühlung gegangen: einfach genial! Trotz strömenden Regen - wegen dem man mit jedem Schlag mehr in den feuchten Boden einsank - konnte ich von ihr gar nicht genug kriegen und habe mich ganz schön verknallt... es geht einfach (fast) nichts über makiwara-Training!


Insgesamt hat das vergangene Wochenende meine Erwartungen weit übertroffen und jetzt freue ich mich schon auf unser gemeinsames gasshuku mit den Berlinern.

Oss

Mittwoch, 17. März 2010

Kanku Dai, Bassai Dai und Jion

Bilder - in diesem Fall bewegte Bilder - sagen manchmal mehr als tausend Worte. Für unsere fleißigen Kämpfer, die sich heute Abend ausgiebig dem "großen Himmelsblick" in all seiner Komplexität, Dynamik und Länge widmeten, möchte ich hier die für mich perfekte Performance dieser Kata von Osaka Sensei präsentieren. Wunderschön und gleichzeitig sehr kämpferisch...!



Weiterhin trainierten wir heute Abend schwerpunktmäßig Jion und Bassai Dai. Einzelne schwierige Passagen übten wir immer und immer wieder, um sie dann in der vollständigen Kata sicherer ausführen zu können. Besonders den Bewegungen 2-11 und 18-21 bei Jion sowie 22-24, 37-39 und 40-42 bei Bassai Dai widmeten wir viel Zeit. Als große Hilfe erwies sich wieder die Anzahl der Techniken jeder Kata (Kanku Dai 65, Bassai Dai 42 und Jion 47), mit denen jeder selbst überprüfen konnte, ob man ALLE Bewegungen ausgeführt hat.

Oss

Dienstag, 16. März 2010

Imura Sensei in Berlin

Dieses Jahr wird Imura Takenori Sensei (JKA Japan) am 25./26. September in Berlin einen Lehrgang geben. Sobald es genauere Infos gibt, werde ich es hier bekannt geben.


Oss

keine Wurzeln schlagen

Unserem gestrigen Training ging zunächst eine schwierige Operation voraus: Johannes, Thomas und ich brachten Mausi (unser dôjôeigenes makiwara) wieder in Form und nahmen es im Anschluss natürlich auch erstmal ordentlich unter Beschuss :-)


Im Training selbst griffen wir zuerst das Thema vom vergangenen Freitag auf: kusshin. Anders als zuvor übten wir diesmal auch oi zuki aus shizentai (nicht aus "zuki-Position", sondern mit den Armen locker vor dem Körper) . Auf zwei Zählzeiten beugten wir (auf ichi) zuerst die Beine, bauten Spannung auf und brachten beide Arme in eine gute und auf beiden Seiten gleiche Ausgangsposition. Dann (auf ni) schossen wir mit oi zuki nach vorne und kontrollierten jedes mal unsere Körperhaltung, Fußstellungen usw. In einem zweiten Durchgang wiederholten wir die gleiche Übung, diesmal jedoch aus heikô dachi.

Für Wettkämpfer (bei denen zugunsten der Schnelligkeit die Schlagwirkung oft vernachlässigt wird) und große&starke Karateka (die allein aufgrund ihrer Kraft und Masse genügend Energie generieren können) hat der Kontakt mit dem Boden für die Durchschlagskraft keine oder kaum Bedeutung. Für die meisten von uns durchschnittlich gebauten Karateka ist es dagegen enorm wichtig unsere Schlagkraft nicht nur durch Schnelligkeit und Technik, sondern vor allem durch die Verbindung mit dem Boden zu generieren. Schließlich soll unsere Kunst ja schwache Menschen in die Lage versetzen, sich auch gegen körperlich überlegene Angreifer durchzusetzen...

Diese Auffrischung in Sachen Spannungsaufbau und explosiver, ganzheitlicher Vorwärtsbewegung versuchten wir erneut mit oi zuki und sanbon renzuki das Dôjô rauf und runter umzusetzen. sanbon renzuki beschäftigte uns dann bei der anschließenden kihon kumite Session. Ob ungleichseitig (age uke/ uchi uke/ gedan barai mit dem gleichen Arm) oder gleichseitig (age uke/ gedan barai/ kata uke mit dem gleichen Arm) waren sowohl Verteidiger als auch Angreifer gefordert, wobei letztere nach jedem Block des Verteidigers eine offene Stelle in dessen kamae finden musste, um alle ihrer zuki ins Ziel bringen zu können.

In einer zweiten kumite-Übungen (Angriff: kizami zuki mit suri ashi + gyaku zuki) verwendeten wir (gleichseitig) "lockere" Blocktechniken mit offenen Händen. Der Schnappeffekt aus dem Handgelenk zur Verstärkung des Blocks sowie eine Anpassung der Blocktechnik abhängig von der Entfernung des gegnerischen Schlagarms waren für die Fortgeschrittenen der Schwerpunkt der ersten Übung. Die zweite Übung (ungleichseitig) machten wir uns bei unserer Abwehr das Wirkungsprinzip von age uke sowie die Schwächen des gyaku zuki (die Kipprichtungen des Partners) zu nutze und merkten schnell, dass zwischen wettkampfmäßigem "Blocken" und dem Block eines harten Schlages mit der Absicht, den Gegner umzuhauen, Welten liegen.


Abschließend übten wir Heian Shodan in normaler Ausführung sowie mit eingebautem mae geri. Jens ging dabei nochmal auf die Bedeutung derBeugung des Hüftgelenkes - unseren Kämpfern als "Knick in der Hüfte" bekannt - ein und zeigte, dass diese bei allen unserer drei wichtigsten Stellungen (zenkutsu dachi, kiba dachi und kôkutsu dachi) eine wesentliche Rolle spielt.

Alles in allem war es wieder eine super Trainingseinheit. Danke Jens!

Oss

Sonntag, 14. März 2010

Infos zum gasshuku in Tamm

Gerade habe ich auf der DJKB-Homepage die neueste Ausgabe des DJKB-Magazins gesehen und weiss kann euch nun darüber informieren, wer auf dem diesjährigen gasshuku in Tamm vom 2.-6. August als Instruktoren dabei sein wird. Neben den DJKB Instruktoren Hanskarl Rotzinger, Toribio Osterkamp, Julian Chees und Thomas Schulze sowie Ochi Sensei und der südafrikanischen Legende Ken Wittstock freue ich mich besonders, euch folgende Meister ankündigen zu können:

Sugimura Koichi Sensei (Schweiz)

Tsuyama Katsunori Sensei (Japan)


Taniyama Takuya Sensei (Japan)


Akita Shinji Sensei (Deutschland)

Mori Toshihiro Sensei (Japan)

Angesichts dieser hochKARATigen Instruktoren bin ich jetzt 100% sicher, auch dieses Jahr am gasshuku teilzunehmen.

Oss

Samstag, 13. März 2010

Samurai Karate

zuki aus hachiji dachi und aus kiba dachi, dann aus kiba dachi, wobei wir das Gewicht einmal so weit wie möglich auf das linke Bein und einmal so weit wie möglich auf das rechte Bein verlagerten, danach zuki aus hachijidachi mit Ausfallschritt nach vorne in zenkutsu dachi (als oi zuki)... mit diesen Übungen begannen wir das Training am vergangenen Freitag. Besondere Aufmerksamkeit schenken wir dabei kusshin 屈伸 (der Beugung und Streckung der Gliedmaßen/ des Körpers) zur Entwicklung einer schnellen und explosiven Vorwärtsbewegung. Anschließend bemühten wir uns, dieses Prinzip bei oi zuki vorwärts in Verbindung mit der Gleichzeitigkeit von Arm und Beinbewegung umzusetzen.


Shotokan Karate wird häufig als "Samurai Karate" bezeichnet, da unsere Techniken im Vergleich zu den anderen großen Stilrichtungen (shitô ryû, gôjû ryû, wado ryû usw.) einen ausgeprägten offensiven Charakter besitzen. Da die Samurai sich mit ihren wertvollen Schwertern nicht auf ein Scharmützel Klinge gegen Klinge einlassen wollten, versuchten sie ihre Gegner mit einem gekonnten Hieb zu besiegen und machten sich dafür auch verschiedene Taktiken (vergleichbar mit tai sabaki, sen no sen usw.) zu nutze. Was für die Samurai galt, gilt auch für uns. Daher streben wir nach einem starken, schnellen und ansatzlosen zuki, von dem ein Gegner (wenn überhaupt) nur die auf ihn zurasende Faust sieht und im nächsten Augenblick bereits am Boden liegt.


Nachdem wir unsere zuki im kihon geschärft hatten, stellten wir unserer Fähigkeiten im kihon ippon kumite auf die Probe. Mit oi zuki griffen wir uns gegenseitig an, während wir uns gleichzeitig genau beobachteten und uns auf diese Weise auf Bewegungen und andere Zeichen aufmerksam machen konnten, die unsere Angriffsabsicht verraten würden und damit u.U. zum Scheitern verurteilen. Steife Fußgelenke, der Attacke vorausgehende Entlastungsbewegungen, verräterisches Absenken oder Aufbäumen des Oberkörpers u.a. derartige (schlechte) Angewohnheiten stellten alle von uns vor die schwierige Aufgabe, diese zukünftig immer mehr zu minimieren und sie irgendwann ablegen zu können.


巡回転 junkaiten, die Hüftdrehung in Richtung der Armtechnik (im Gegensatz zu 逆回転 gyaku kaiten) übten wir mit vielen Wiederholungen der einfachen Wendung, wie wir sie beim Kommando mawate! ausführen. Die Erklärungen von Jens machten uns aufs neue deutlich, dass hinter dieser Bewegung wesentlich mehr steckt als man vermuten möchte.

Zuletzt hatten wir die Gelegenheit, alle geübten Prinzipien in Heian Shodan nochmal umsetzen. Gut das ich dabei sein konnte, denn alle Aspekte dieses Trainings in Worte zu fassen ist sehr schwierig. Mein Fazit: Eine super Trainingseinheit mit scheinbar "einfachen" Übungen aber enormen inhaltlichem Tiefgang und hohen technischem Anspruch!

Oss

Freitag, 12. März 2010

Neues Album

Authentische Einblicke in unser Anfängertraining, die sich sehen lassen können: Alle Bilder die ich am Mittwoch geschossen habe könnt ihr rechts auf dem Blog oder hier ansehen. Viel Spaß dabei!



Oss

Donnerstag, 11. März 2010

makiwara

Ja, ich bin süchtig! Ich bin süchtig nach makiwara-Training. Da mich dieses Thema im Moment mehr als je zuvor beschäftigt, habe ich mir bei Youtube mal verschiedene Videos darüber angesehen. Dabei konnte ich unterschiedliche Übungsmethoden sehen, wobei alle die grundlegenden Ziele des makiwara-Trainings verfolgen:

Kräftigung der Muskulatur und der Gelenke
Abhärtung der einzelnen Trefferflächen an Händen und Füßen
Optimierung der Bewegungsablaufes bzw. das Ablegen aller unnützen Zusatzbewegungen
Entwicklung des kime
u.a. :-)



Das erste Video zeigt Yahara Mikio Sensei mit der "klassischen" makiwara-Übung, wie sie bei uns im Shotokan wohl am meisten praktiziert wird. Schön zu sehen sind ist koshi no kaiten (腰の回転 Hüftdrehung von hanmi zu shomen bzw. shomen zu hanmi) und der ständige Kontakt der hinteren Ferse mit dem Boden. Ein sehr anschauliches Filmchen das sich quasi selbst erklärt.


Das zweite Video habe ich letztes Jahr schon einmal gepostet. Es zeigt Hozumi Yasuhiro Sensei mit gyaku zuki und oi zuki am makiwara. Zum einen ist dabei gut die Streckung des hinteren Beines bei gyaku zuki zu erkennen. Beeindruckend finde ich vor allem, wie der Meister oi zuki in einem Zug und ohne überflüssige Bewegungen schnell und hart ins Ziel bringt.


Das dritte Video zeigt einen der großen Meister des gojû ryû Karate, Higaonna Morio Sensei, mit verschiedenen Schlag- und Stoßtechniken am makiwara und anderen Geräten. Deutlich erkennbar ist der Unterschied zu unseren Schlagtechniken. Ohne Frage haben die Techniken von Higaonna Sensei eine verheerende Wirkung, wobei sich die Stile von Okinawa häufig andere Mechanismen zur Kraftentwicklung - besonders bezüglich dem Einsatz der Hüfte - zu nutze machen. Beeindruckend...!

Oss

Anmeldung

Um Thomas Frommer die Organisation unseres gemeinsamen gasshuku vom 16.-18. April zu erleichtern möchte ich euch bitten, euch bis spätestens nächsten Montag (15.03.) vor oder nach dem Training in die im Dôjô ausliegende Teilnehmerliste einzutragen, oder - falls ihr momentan nicht zum Training kommen könnt - mir via Mail, SMS, Anruf, Brieftaube oder Rauchzeichen euren Teilnahmewunsch mitzuteilen.

Wer die Ausschreibung noch nicht gesehen hat kann sie sich - wenn er gute Augen hat - durch einen Klick auf das Bildchen rechts mal ansehen. Ich schicke sie euch auch gerne zu, wenn ihr wollt.

Hier nochmal die wichtigsten Daten:

Trainingslager des Budôvereins Fujinaga Berlin e.V. & Karate Dôjô Fujinaga Leipzig e.V.

Wann:
16.-18. April 2010

Wo:
Zur Siedlung 18 (Schwimmbad+Bungalowdorf)
39291 Lübars (Jerichower Land)
(Nähe Autobahnabfahrt A2 Ziesar-Drewitz-Loburg)

Training:
Freitag, 16.04.2010 18.30 – 20.30 Uhr (1 Trainingseinheit)
Samstag, 17.04.2010 10.00 – 15.00 Uhr (2 Trainingseinheiten)
Sonntag, 18.04.2010 09.00 – 10.30 Uhr (1 Trainingseinheit)

Übernachtung:
In Bungalows (Schlafsäcke mitbringen!)

Verpflegung:
Mit Frühstück (2x) + Abendbrot (2x)
im übrigen Selbstverpflegung

Kosten:
Training + 2x Übernachtungen/Frühstück/Abendbrot
20,00 € (Bezahlung beim Lehrgang)

Danke!

Oss

Mittwoch, 10. März 2010

Jeder hat mal angefangen

Da ich heute die Gelegenheit hatte mal wieder dem Anfängertraining als Zuschauer beizuwohnen und zu fotografieren, soll es sich in diesem Beitrag in erster Linie auch darum drehen. Da Roald zur Zeit wieder im Sôhonbu Dôjô in Tôkyô täglich mehrere Trainingseinheiten absolviert, übernahm heute Johannes das Training der Anfänger.

Diesmal standen als erstes die Grundmechanik von yoko geri und mae geri auf dem Programm. Johannes erklärte ausführlich alle Details und lies diese im Anschluss sofort üben, denn Karate bedeutet vor allem Praxis.


Als nächstes widmeten sie sich einem Problem, an dem sich selbst viele Fortgeschrittene noch lange die Zähne ausbeissen: Der Gleichzeitigkeit der Arm- und Beinbewegung bei oi zuki. Angefangen mit grundsätzlichen Bedingungen, um einen schnellen Schritt nach vorne ausführen zu können bis hin zu der nahezu unlösbaren Aufgabe, die explosive Stoßtechnik so mit dem Schritt zu synchronisieren, dass beide Bewegungen im selben Moment enden.


Was für die Gleichzeitigkeit bei oi zuki gilt, gilt auch bei allen Techniken. Deshalb übten unsere Kämpfer unter Johannes´ aufmerksamen Augen age uke, gyaku zuki und andere Techniken im kihon. Dabei lies es sich Johannes nicht nehmen auch auf age uke genauer einzugehen, denn schließlich wissen wir ja, dass es sich dabei nicht um einen einfachen "Aufwärtsblock", sondern um eine sehr universelle Technik handelt. Die Kata Heian Shodan und mehrere choku zuki aus kiba dachi und shikô dachi bildeten den Abschluss des Anfängertrainings.


Beim Training der Fortgeschrittenen gingen wir heute mal in die Breite statt ins Detail. Wir übten unter anderem:

(aus shizentai)
choku zuki
nihon renzuki
sanbon renzuki
yoko uraken
shutô uke
soto mawashi shutô uke
otoshi shutô uke

(aus zenkutsu dachi)
gyaku zuki im Stand nach vorne
gyaku zuki in alle 4 Richtungen schnell nacheinander

(Kata jeweils einmal normal und einmal seitenverkehrt)
Heian Shodan
Heian Nidan
Heian Sandan
Heian Yondan
Heian Godan

sowie (einmal in normaler Ausführung)
Tekki Shodan
Bassai Dai
Jion


Ich denke heute ist sowohl den Anfängern als auch den Fortgeschrittenen wieder deutlich geworden, dass die regelmäßige Übung und die ständige Wiederholung der Grundlagen unserer Kunst enorm wichtig sind, um mit der Zeit Fortschritte machen zu können. Also lasst uns am Feitag gleich fleissig weiter trainieren! :-)

Oss

Montag, 8. März 2010

8 Fäuste für ein Makiwara

Thomas, Johannes, Tobias und ich haben heute Abend unser makiwara mit zuki, haitô uchi und shutô uchi unter "Dauerbeschuss" genommen. Wir alle hatten sowohl mit der linken als auch mit der rechten Hand ein unterschiedliches Schlaggefühl. Machmal entpuppte sich die Hand, die wir bisher als Präzisionswerkzeug betrachtet hatten als Dampfhammer und umgekehrt. Das makiwara ist gnadenlos wenn es darum geht, dem fleißig übenden Karateka Fehler in seiner Schlagtechnik, der Stellung der Handgelenke usw. bewusst zu machen.


Sehr aussagekräftig ist auch der Klang den das makiwara von sich gibt, wenn es von einem richtig ausgeführten zuki getroffen wird. Bei einem eher weichen Polster wie es an unserem "Baby" befestigt ist gilt: Je heller/ hölzener der Klang desto besser der zuki! Abgesehen von dem subjektiven Schlaggefühl kann man sich auf diese Weise bei jeder Technik selbst überprüfen.


Jens ließ uns auch diesmal wieder an seinem Wissen uns seinen langjährigen Erfahrungen teilhaben. Schnell entstand ein interessantes Gespräch über Normen, Werte und Prinzipien unserer Kunst, wie sie ausgelegt werden und wo sich Potentiale und Gefahren verbergen. Mir hat das wieder ein bisschen mehr die Augen geöffnet... wir Menschen sind halt nicht für das Karate gemacht wurden, sondern das Karate für die Menschen. Sportkarate ist Sportkarate, Budôkarate ist Budôkarate und JKA-Karate kann wohl als Hybrid aus Budô und Bujutsu angesehen werden.



Besonders zwei Wahrheiten haben mir gestern wieder neuen Antrieb gegeben: Idealbildern wie Ôsaka Sensei oder den anderen berühmt berücktigten Instruktoren der JKA technisch, kämpferisch oder wie auch immer zu "gleichen" ist nicht nur unmöglich, es ist auch nicht das Ziel unserer Trainings. Vielmehr die beständige Training (der Weg dorthin) ist das eigentliche Ziel. Da jeder Mensch anders "gebaut" ist und über andere Fähigkeiten und Möglichkeiten verfügt, sieht "gutes Karate" bei jedem anders aus. Ein großer starker Kämpfer muss wohl kaum darauf achten, dass er beim Schlagen mit der Ferse des hinteren Beines fest mit dem Boden verwurzelt ist, während das bei einen leichten/ drahtigen Kämpfer über den Kampfausgang entscheiden kann. Naja, wie dem auch sei. Ich glaube jedenfalls fest, dass wir im Fujinaga Dôjô auf dem richtigen Weg sind...


Darum sollten wir die Worte von Jens heute Abend gut in Erinnerung behalten und weiter hart, eifrig und vor allem beständig trainieren.

Oss

Sonntag, 7. März 2010

Retrospektive

Im Zusammenhang mit den Themen und Übungen, mit denen wir uns in den letzten Wochen im Training auseinandergesetzt haben, dachte ich mir, dass die folgenden zwei Videos aus den "guten alten Zeiten des Karate Dô" sehr gut dazu passen. Zu sehen ist u.a. Nakayama Sensei (als junger Mann) und andere bekannte Meister, aufgenommen in den 1950er Jahren. Wer genau aufpasst kann viele Techniken und Anwendungen wieder entdecken, die wir im Dôjô geübt haben.






Bei Youtube findet ihr die Videos hier.

Oss

Freitag, 5. März 2010

Die Kreuzritter und der Schlag auf den Hinterkopf

Heute widmeten wir uns uchi-Techniken mit der offenen Hand: soto mawashi haitô uchi, soto mawashi shutô uchi, uchi mawashi shutô uchi, uchi mawashi haitô uchi und otoshi shutô uchi. Jens erklärte uns nicht nur die Ausführung der Techniken im Detail, er gab uns in diesem Zusammenhang auch wertvolle Hinweise, wie wir z.B. soto mawashi haitô uchi im Nahkampf wirkungsvoll einsetzen können. Wenn man sich das Konzept von haitô uchi mal genauer ansieht, dann ist es unheimlich hilfreich zu wissen, dass das eigentliche Ziel nicht etwa die Schläfe oder das Kinn des Gegners ist, sondern dessen Hinterkopf bzw. Nacken.

Nakayama Sensei mit yonhon nukite

Im Anschluß übten wir die einzelnen Schlagtechniken partnerweise im kihon ippon kumite. Danach wiederholten wir Techniken wie nihon nukite, yonhon nukite, ippon ken, hira ken usw. vom Mittwochtraining ebenfalls im kihon ippon kumite. Der Abstand und Winkel zum Partner, die Position seiner Arme und Gliedmaßen wie auch die eigene Position wirkten sich direkt auch die eigenen Möglichkeiten zu kontern aus und forderten uns damit jedes mal auf neue heraus.


Asai Tetsuhiko Sensei

Am Ende übten wir die Kata Heian 1-5 und schlossen die Trainingseinheit mit ca. 100 zuki aus kiba dachi ab. Das gepostete Video zeigt den vor einigen Jahren verstorbenen Asai Sensei mit verschiedenen Block- und Schlagtechniken. Dabei ist gut zu erkennen, wie der Meister haitô uchi wie eine Peitsche um den Kopf oder die Gliedmaßen des Gegners einsetzt. Beeindruckend...!

Oss

Donnerstag, 4. März 2010

Für jedes Auge ein Finger

Unser Johannes hat mir wieder ein kurzes Resümee der gestrigen Trainingseinheit geschickt:

Am Mittwoch beschäftigten wir uns mit verschiedenen Handhaltungen.

Während ippon-ken, hira-ken und tate-Formen noch als zuki ausführbar erscheinen, verabschieden sich die Finger bei ippon-, nihon- und yonhon-nukite vermutlich mit leisem Knirschen, so man sie mit maximalem kime ins Ziel zu rammen versucht. Besser funktioniert der lockere, mehr schlagende als stoßende Angriff auf Hals und Gesicht. Mit minimalem Aufwand gewinnt man so rasch neue Freunde.

Naka Sensei mit der Anwendung von nihon nukite

Auch Fußtritte bieten diese Möglichkeit. Treten wir den mae geri mit dem Fußballen (koshi) oder Ferse (kagato) richten wir idealerweise, analog zum normalen zuki, unabhängig vom Einschlagpunkt Brachialschäden an. Der locker und präzise zum Unterleib geschnappte Tritt mit dem Fußspann (kin geri) jedoch verursacht besonders bei männlichen Teilnehmern helles Entzücken. "kin" kann übrigens mit "Gold" übersetzt werden. Ein Gold-Tritt also...

Den Stich mit den Zehen (tsumasaki geri) richtet man, ähnlich den nukite-Formen, gegen weiche, minder gepanzerte Körperteile wie die empfindsamen Bereiche unterhalb der kurzen Rippen.

Nach dem kihon erprobten wir diese zuki- und geri-Variationen beim kihon ippon kumite. Es erwies sich als recht ungewohnt und irritierend, keinen rabiaten zuki als Konter auszuführen. Allerdings sind die Auswirkungen dieser sparsamen Techniken bei präzisem Weichteiltreffer ähnlich übel. Und wem das Anvisieren derselben Probleme bereitet, stoße gleichzeitig mit allen Fingern. Einer wird bestimmt ins Auge gehen.

Wow... da wäre ich auch gerne dabei gewesen! Jetzt bin ich schon ganz gespannt, was Jens morgen für uns geplant hat :-)

Danke Johannes!

Oss

Kata ist Kampf

Diesen Spruch kann man in der Karate-Welt immer wieder lesen und hören und ist uns daher allen wohl bekannt. Ich habe gerade eben dieses Video von Izumiya Sensei gefunden, auf dem eine seiner Demonstrationen von Bassai Dai zu sehen ist: Eine sehr schöne Darbietung, harte und saubere Techniken, starker kime und ein unübersehbarer - fast schon spürbarer - Kampfgeist.



Hoffentlich bekommt ihr beim Zusehen Lust auf Training und erscheint morgen Abend recht zahlreich im Dôjô :-)

Oss

Dienstag, 2. März 2010

Einfaches Training?

Aufgrund meiner Abwesenheit war Johannes so nett und hat für uns den Inhalt der gestrigen Trainingseinheit kurz und knapp zusammengefasst:

Oi zuki, sanbon zuki und die bewährten Kombinationen aus Block und gyaku zuki mögen auf den ersten Blick intellektuell nur wenig anspruchsvoll erscheinen. Doch die Tücke liegt wie immer im Detail: Bei vielfacher Wiederholung drohen Präzision, Geschwindigkeit und Gleichzeitigkeit zu entschwinden, von tiefem Stand und korrekter Fußhaltung ganz zu schweigen. Insofern war das gestrige Training perfekt dazu geeignet, dem inneren Schweinehund gründlich in den Allerwertesten zu treten und sich auch der achtunddrölfzigsten Wiederholung mit stetig wachsender Begeisterung zu widmen.

Ein grandioser Nebeneffekt ist, dass rundum ermüdete Muskulatur nur noch das Nötigste leisten mag und man deshalb zwangsläufig zu neuer Lockerheit in der Bewegung findet. So entsteht aus dem sonst leider üblichen Spannungswürfel tatsächlich eine Spannungsspitze.

Danke Johannes!

Oss

Montag, 1. März 2010

Planänderung

Vor fünf Minuten habe ich eine Lernpause eingelegt und nochmal die Ausschreibungen der diesjährigen und für uns interessanten gasshuku angesehen. Dabei ist mir aufgefallen, dass sich bezüglich des gasshuku in Tschechien einige Änderungen ergeben haben.

Als Instruktoren werden nach dem neuesten Stand der Dinge dabei sein:

Naka Tatsuya Sensei

Okuma Koichirô Sensei

Takahashi Yûko Sensei

Auf der Homepage von GASSHUKU CZECH REPUBLIK findet ihr weitere Informationen zum Anmeldung, Trainingsablauf, Preisen, Unterkünften, Programm usw. jetzt auch auf Englisch.

Oss