Herzlich Willkommen auf dem neuen gemeinsamen BLOG des Karatedôjô Fujinaga Leipzig e.V. und des Budoverein Fujinaga Berlin e.V.!
An dieser Stelle möchten wir dem interessierten Besucher mit Beiträgen, Berichten und Bildern einen Einblick in unser Training, unsere Aktivitäten und unsere Erlebnisse gewähren. Dabei soll immer auch unser Verständnis und unser Antrieb, mit dem wir in unseren Dôjôs Karate praktizieren, zum Ausdruck kommen.
Unsere Vereine widmen sich der Pflege und Ausübung des traditionellen Shotokan-Karate, wie es von der JKA (Japan Karate Association) unter der Leitung von Masatoshi Nakayama entwickelt wurde. Insbesondere wird das Erbe der Lehrtätigkeit von Yasuyuki Fujinaga Sensei in stillem Gedenken die Vereinsmitglieder auf ihrem Weg des Karate begleiten. Er vermittelte den Gründern beider Vereine unschätzbare Anregungen und Einsichten.

Weitere Informationen finden Sie auf unseren Homepages.

Mittwoch, 26. Juni 2013

Wirklich sehenswert

Ich habe kürzlich eine neuere Dokumentation über Higaonna Morio Sensei, den bekannten Gojûryû-Experten von Okinawa bei Youtube gefunden. Meiner Meinung nach ist dieser Film für alle karateka unabhängig der Stilrichtung wirklich sehenswert, da es abgesehen von der Darbietung verschiedener kumite und kata-Sequenzen vor allem interessante Ansichten zum Thema karatedô beinhaltet.

 

Mit dem Bild ist der erste Teil der Dokumentation auf Youtube verlinkt. Nehmt euch mal die Zeit, es wird euch sicher gefallen. Aber Vorsicht: Danach könnte es euch schwer fallen, Gründe zu finden, aus denen ihr nicht trainieren könnt...

OSS

Montag, 10. Juni 2013

Kata Spezial 2013 - ein kurzer persönlicher Rückblick

"Karate ist kein Sport, Karate ist Budô". Dies war für mich die nachhaltigste Aussage und gleichzeitig das bestimmende Thema jeder Trainingseinheit von Naka Sensei und Akita Sensei beim Kata Spezial im schönen Tauberbischofsheim.

Laut Schlatt, dem diesjährigen Ausrichter des größten gasshuku mit Schwerpunkt Kata in Deutschland, reisten etwa 1000 Karateka aus Deutschland und dem Rest der Welt an, um unter den beiden takudai-Absolventen Naka Tatsuya Sensei& Akita Shinji Sensei, dem charismatischen Franzosen Jean-Pierre Fischer Sensei und den DJKB-Instruktoren Osterkamp, Chees& Schulze zu trainieren. Ochi Sensei war wegen seiner Hüft-OP im März noch nicht in der Lage zu unterrichten. Er reiste dennoch an und war während der ganzen Zeit immer wieder gut gelaunt auf dem gasshuku-Gelände anzutreffen.

Unerlässlich: die richtige Atmung
Ich war so frei und beschränkte meine Teilnahme auf die Trainingseinheiten von Naka Sensei und Akita Sensei. Schließlich stand ich öfter zwischen Farb- als zwischen Schwarzgurten und durfte mich neben Gangaku, Nijûshiho, Sôchin, Unsu darum vor allem in den Heian- und Tekki-Kata sowie meinen Übersetzungskünsten üben. Ehrlich gesagt hat mir die intensive Wiederholung der Basics weit mehr gebracht, als zwischen Dan-Trägern herumzustolpern und eine auch nur halbwegs vernünftige Gojûshiho Dai auf die Reihe zu bekommen, aber das ist bekanntlich eine Frage des Geschmacks und der eigenen Zielsetzung.


Robert übersetzte und ich durfte gelegentlich als Dummy ran
Die Sensei beeindruckten wie immer mit viel Charme, ihrem professionellen, super strukturierten Unterricht und nicht zuletzt mit ihren fantastischen Darbietungen. Ich war beruhigt, bezüglich den Abläufen und Details der geübten Kata auf dem aktuellen Stand zu sein. Lediglich die Ausführung der 37. Bewegung in Gangaku hatte ich anders - nämlich als jôdan shutô uke - in Erinnerung. Tatsächlich wird in Japan bzw. international mit vertikalem Unterarm und dem Handrücken geblockt (vgl. auch Karate-Dô Kata VOL. 2 der JKA, S.33). Naja, man lernt halt nie aus...



v.l.n.r.: Shimizu Senpai, Akita Sensei, ich und Umeyama Senpai
Naka Sensei und Akita Sensei zeigten verschiedene Interpretationsmöglichkeiten einzelner Passagen, die wir mit Partnern umsetzen sollten. Statt spektakulärer Aktionen war der effektive und gleichzeitig ökonomische Einsatz des ganzen Körpers unter Zuhilfenahme von Schwer- und Fliehkraft in Verbindung mit hoher Geschwindigkeit gefragt. Wer sich auf die vermeintliche Überlegenheit des europäischen Körperbaus verließ kam deutlich schlechter klar. In diesem Zusammenhang fiel oft der Begriff "Roboter-Karate" - wie ich finde aus guten Grund - mit sarkastischen Unterton.


v.l.n.r.: Umeyama Senpai, Shimizu Senpai, ich, Naka Hiroyuki Senpai und Okutani san
Die Atmosphäre während der Trainingseinheiten war heiter, aber immer erfüllt von Konzentration und Kampfgeist. Auch außerhalb der Trainingshallen herrschte durchweg gute Stimmung. Da ich diesmal leider ohne meine treuen Waffenbrüder aus Leipzig und Berlin unterwegs war, freute es mich sehr, dass viele meiner neuen Weggefährten aus NRW mitgekommen sind und ich einige Mitglieder meiner JKA-Family aus anderen Teilen Deutschlands& der Welt nach langer Zeit wieder sehen konnte.
JKA-Maniacs unter sich
Übrigens brachte Naka Sensei seine Frau, eine seiner Töchter, seinen Bruder nebst Schwägerin sowie einen seiner Schüler aus Tôkyô mit nach Tauberbischofsheim. Im Anschluss an das Kata Spezial reisten Sie gemeinsam mit guten Freunden noch ein wenig durch Deutschland und in die Schweiz, genossen das schöne Wetter, die Landschaft und regionale Spezialitäten. Obwohl meine Zeit mit den beiden Sensei außerhalb des Trainings nur sehr begrenzt war, nutzte ich alle sich bietenden Gelegenheiten, um mit ihnen zu sprechen, zu scherzen und "fachsimpeln", soweit ich mit meinem begrenzten Budô-Horizont dazu fähig war.

Angesichts aller Eindrücke, Erlebnisse und Erkenntnisse, die ich während dem Kata Spezial gesammelt habe, ist mir erneut klar geworden, dass es für mich jetzt wieder viel zu tun gibt und ich sowohl inhaltlich als auch bezogen auf die Intensität meines Trainings ein paar Kohlen mehr auflegen muss, als ich es im Moment tue. Trotzdem tut es gut zu wissen, dass ich weiter auf dem richtigen Weg bin.

OSS 

Mittwoch, 5. Juni 2013

Lübars 2013 aus Sicht der Leipziger (Teil 2/2)

"Nachdem ich mich letztes Jahr geärgert hatte, nicht dabei sein zu können, war es dieses Mal umso besser. Und zwar in Bezug auf alles. Die Trainingsatmosphäre war wieder toll, sowohl innerhalb als außerhalb der Halle. Beim Trainingsinhalt war es schön, neue Sachen zu lernen (schnelle, möglichst gleichzeitige Fußbewegungen), aber auch altbewährte Sachen (gut abgepasste ashi barai) wieder aufzufrischen. Thomas' Art der Wissensvermittlung ließ auch nichts zu wünschen übrig. Überhaupt bin ich froh, dass es dieses Konzept gibt, zwischen den Berlinern und Leipzigern eine Brücke zu schlagen, wenigstens ein Mal im Jahr. Ich freue mich schon auf 2014, hoffentlich ist auch die Promille-Messlatte wieder dabei! (Stefan)

Ausführliche Erläuterungen machten das Verstehen leichter...
Das Leipziger Heldenkommando von 2013

Wie in den 3 vorherigen Jahren, trafen sich auch dieses Jahr wieder ein paar unermüdliche der Fujinaga-Dôjôs Berlin und Leipzig, um sich ein Wochenende lang in Kraft, Ausdauer und Technik zu verbessern. Das dabei das Zwischenmenschliche nicht zu Kurz kam versteht sich von allein.
Gasshuku halt.

So starteten wir Freitag:

 
Nachdem wir unsere Quartiere in ersten Augenschein genommen hatten, begaben wir uns zur ersten Trainingseinheit, welche ganz dem Thema shiko-dachi gewidmet war.

Dabei ging es darum sich aus einer bequemen kamae in shiko-dachi fallen zu lassen um dann sofort in eine Vorwärtsbewegung mit Angriffstechnik überzugehen. Klingt einfach, doch steckt der Teufel wie immer im Detail. Zum einen ist es ein immenser Kraftakt aus shiko-dachi in zenkutsu-dachi mit oi-tsuki oder mae-geri zu wechseln, wobei man darauf achten sollte sich aus der tiefen Stellung
geradlinig in einen zenkutsu-dachi zu begeben, ohne irgendwelche auf und ab Bewegungen. Zum anderen (und meiner Meinung nach schwieriger zu koordinieren) muss man erst einmal die Fähigkeit des "sich fallenlassen" meistern. Nur die haltende Muskulatur anzuspannen und diese dann
ebenfalls noch kurzzeitig loszulassen ist für einen kraftb
etonten Mitteleuropäer scheinbar ein Ding der Unmöglichkeit und es wird wohl noch eine Weile dauern, bis das Körpergefühl dafür stimmen wird. So gestärkt konnte die nächste Trainingseinheit ruhig kommen.

Belohnt wurden all die Bemühungen mit einem einfachen aber üppigen Abendbrot. Seinen Abschluss fand der Abend dann am Lagerfeuer, zu welchem jeder sein favorisiertes Freizeitgetränk zu sich nahm und  Thomas' fast schon obligatorische Schinken-Käse-Brot Platte gereicht wurde. 
(Thomas S.)


hmmm... passte wie immer perfekt zu Bier und Lagerfeuer
Gewichte für das age-uke Training
Ohne Mampf kein Kampf!
Es wäre schön, wenn nächstes Jahr unser Meister Jens sowie ein paar weitere Leute aus Berlin und Leipzig mit uns nach Lübars kommen würden, denn dann werden wir uns schon zum 5. Mal zu diesem spitzenmäßigen gasshuku treffen!

OSS