Herzlich Willkommen auf dem neuen gemeinsamen BLOG des Karatedôjô Fujinaga Leipzig e.V. und des Budoverein Fujinaga Berlin e.V.!
An dieser Stelle möchten wir dem interessierten Besucher mit Beiträgen, Berichten und Bildern einen Einblick in unser Training, unsere Aktivitäten und unsere Erlebnisse gewähren. Dabei soll immer auch unser Verständnis und unser Antrieb, mit dem wir in unseren Dôjôs Karate praktizieren, zum Ausdruck kommen.
Unsere Vereine widmen sich der Pflege und Ausübung des traditionellen Shotokan-Karate, wie es von der JKA (Japan Karate Association) unter der Leitung von Masatoshi Nakayama entwickelt wurde. Insbesondere wird das Erbe der Lehrtätigkeit von Yasuyuki Fujinaga Sensei in stillem Gedenken die Vereinsmitglieder auf ihrem Weg des Karate begleiten. Er vermittelte den Gründern beider Vereine unschätzbare Anregungen und Einsichten.

Weitere Informationen finden Sie auf unseren Homepages.

Donnerstag, 24. März 2011

3 Jahre Blog - eine Statistik

Am 21. Februar 2009 habe ich den ersten Eintrag in unseren Blog geschrieben. Seit dem sind mehr als drei Jahre vergangen und die Statistik zeigt, dass nicht nur Mitglieder und Freunde unseres Vereins uns regelmäßig im Internet besuchen... hier nun ein kleiner Auszug aus der blogspot-Statistik:

Insgesamt wurde der Blog unseres kleinen bescheidenen Vereins 9508 mal geklickt, wobei meine vielen vielen "Administratoren-Klicks" nicht mit eingerechnet sind.


Aus der Statistik geht ebenfalls hervor, dass wir nicht nur Besucher aus Deutschland, sondern auch aus den USA, Japan, Russland, den Niederlanden, Großbritannien, der Schweiz, Österreich, Spanien, Ungarn, Brasilien, Italien, Australien, Indien, Kanada, Belgien, Indonesien und Mexiko haben. Angesichts der Tatsache, dass ich nur auf Deutsch blogge, finde ich das sehr spannend und interessant.

Sicher können wir nicht mit Blog´s wie dem von Andre. B. aus NZ mithalten, aber ehrlich gesagt hat der auch nicht wirklich mehr Kommentare pro Post als wir :)

Ich werde mich natürlich weiter bemühen euch hier interessante, motivierende und anschauliche Berichte zu bieten. Also vielen Dank für die regelmäßigen Besuche unseres Fujinaga Leipzig-Blog´s. Bleibt uns treu!

Oss,
euer Blogmaster

Dienstag, 22. März 2011

es wird nicht gefochten, es wird geschlagen!

Das montägliche Training war diesmal wieder nicht nur koordinativ, sondern vor allem intellektuell sehr fordernd. Jens versuchte uns ein Konzept zu vermitteln, dass uns und vor allem den Fortgeschrittenen gestern zwar einleuchtete, dessen Umsetzung jedoch ein Umdenken der "Block-links-zuki-rechts-zuki-links-zuki-rechts-usw.-Nummer" erfordert.

Die Gruppe der Anfänger übt mae geri

Zunächst begannen wir mit choku zuki auf eine Zählzeit, dann auf zwei Zählzeiten (Drehung der Fäuste am Ende auf zwei) sowie nochmal auf zwei Zählzeiten, wobei wir die Technik in "halb und ganz ein- bzw. ausfahren einteilten. Um die "Ruderer" unter uns für eine geradlinige Ausführung von choku zuki zu sensibilisieren, reihten wir uns alle dicht nebeneinander auf und mussten nun genau darauf achten, die Ellbogen eng am Körper zu halten, damit wir nicht mit unseren Nebenmännern und Nebenfrauen zusammenstoßen. Es folgten drei ruhigere Minuten für Dehnungsübungen mit Partner (beidseitig hiki te-Position --> Ellbogen zusammendrücken) und alleine (Arme strecken und Handflächen gegeneinander pressen).

Die nächste viertel Stunde übten wir intensiv soto mawashi shutô uchi grundschulmäßig als auch in Form der Sequenz aus Heian 4 und Kanku Dai links und rechts sowie mit uraken uchi. Die gleiche Hand bzw. den gleichen Arm für aufeinanderfolgende Techniken zu benutzen ist für fortgeschrittene Karateka nicht unbedingt neu, da sich hinter vielen bekannten renzoku waza wie z.B. uchi uke/kizami zuki/ gyaku zuki oder soto uke/yoko empi/tate uraken uchi usw. eben dieses Prinzip verbirgt. Welche Vorteile - aber auch Schwierigkeiten - die Anwendung solcher Techniken mit sich bringt, konnten wir bei jiyû ippon kumite gegen jôdan oi zuki herausfinden. Aus soto mawashi shutô uchi fließend und schnell uraken uchi mit der gleichen Hand auszuführen klingt leicht; wenn man aber die Distanz zum Partner nicht richtig einstellt und nicht noch auf ein zwei andere Dinge achtet, wird man nur schwer damit durchkommen. Ihr könnt mir allerdings eins glauben: wenn der uraken uchi aus kurzer Entfernung und ohne ihn kommen zu sehen im Gesicht einschlägt rumst das ganz ordentlich... :)

Dem jiyû ippon kumite folgten mehrere Bahnen mit:

oi zuki
sanbon zuki
age uke/ ren zuki
soto uke/yoko empi/ tate uraken/gyaku zuki
uchi uke/ kizami zuki/gyaku zuki
shutô uke/ nukite

yoko kekomi (mit zugegeben zu wenig Hüfteinsatz)

Genau wie am Freitag zuvor kam auch am Montag die Übung der keri waza nicht zu kurz. Zuerst auf der Stelle und später in jiyû ippon kumite versuchten wir unsere mae geri (jôdan/chûdan), yoko keage, yoko kekomi, mawashi geri und ushiro geri zu verbessern.

Nach mehreren Wiederholungen von Heian Yondan und Kankû Dai sowie choku zuki aus kiba dachi beendeten wir das Training. Roald und ich ließen uns die Eindrücke und Erfahrungen im Dôjô danach nochmal (mit lecker Essen und Trinken) durch den Kopf gehen :)

Oss

Sonntag, 20. März 2011

Ohne Fleiß kein Preis!

Am Freitag Abend erwartete uns ein abwechslungsreiches Training, bei dem wir alle unsere Fertigkeiten sowohl im Bereich der te waza (Handtechniken) als auch bei den keri waza (Tritttechniken) zeigen konnten.

Nachdem wir uns mit choku zuki aus shizentai und kiba dachi sowie gyaku zuki aus zenkutsu dachi eingestimmt hatten, übten wir verschiedenen Stoß- und Schlagtechniken wie uraken uchi, shutô uchi und tettsui uchi. Jens betonte abermals auf die Richtung des Ellbogens, den Weg und die Endposition des Armes sowie die Rotation des Handgelenkes zu achten, damit die Techniken korrekt und wirkungsvoll zugleich sind.

Kobayashi Sensei mit uraken uchi

Aus jiyû kamae übten wir dann verschiedene renzoku waza:

kizami zuki/ gyaku zuki
kizami zuki/ oi zuki

gyaku zuki/gyaku zuki

Hier musste wieder jeder für sich selbst entscheiden was ihm oder ihr wichtiger ist: hohe Geschwindigkeit und Flüssigkeit des gesamten Bewegungsablaufes oder eher Durchschlagskraft. Beides schliest sich natürlich nicht aus, doch um gleichzeitig schnell, dynamisch, kontrolliert und fest in der Vorwärstbewegung mehrere Techniken aufeinander auszuführen gehört einiges dazu. Jens appellierte an uns im Moment des "impact" nicht auf einen "festen Unterbau" zu verzichten, da sonst die Armtechniken an sich auf wackeligem Untergrund stehen und an Wirkung verlieren würden. Im sportlichen Wettkampf spielt das wahrscheinlich eine eher untergeordnete Rolle; im Budôkarate dem wir uns verschrieben dagegen eine ganz erhebliche.

Als nächstes widmeten wir und den keri waza. Zunächst auf der Stelle (sono ba) gingen wir mae geri, ushiro geri, mawashi geri und yoko kekomi durch. Im kihon ippon kumite sollten wir diese Techniken einschließlich jôdan und chûdan zuki dann mit einem Partner üben. Schnell wurde deutlich, dass die richtige maai (Distanz zum Gegner) häufig schwerer zu finden ist als man denkt.

Kobayashi Sensei mit mae geri

Diese Schwierigkeit erhöht sich beim kihon ippon kumite dann nochmals, da der Partner diesmal nicht auf der Stelle steht, sondern sich ebenfalls bewegt... für uns also die perfekte Gelegenheit, nur bewaffnet mit unseren Trittechniken zu versuchen, die richtige maai einzustellen und den Partner zu treffen. Die Ergebnisse waren zwar durchwachsen, aber dennoch sehr lehrreich und das sowohl für Anfänger als auch für Fortgeschrittene.

Den anstrengenden Kampfübungen folgte eine nicht minder anstrengende kihon-Session mit verschiedenen renzoku waza, wobei wir besonders auf den Übergang von einer Kampfstellung in die nächste Acht geben mussten:

shutô uke (kôkutsu dachi)/ nukite (zenkutsu dachi)
shutô uke (kk)/ nukite (zk)/ tate uraken (kiba dachi)/ yoko tettsui/ empi uchi (aus Kanku Dai)
yoko tettsui uchi (aus kiba dachi mit 180° Drehung)

Den Abschluss der Trainingseinheit bildete die Kata Kanku Dai, choku zuki in kiba dachi und Liegestütze.

owari... :-)

Oss

Freitag, 18. März 2011

2. Fujinaga Gasshuku - gebongt!

Thomas Frommer hat uns heute die Ausschreibung zum 2. Fujinaga Gasshuku in Lübars vom 29. April bis 1. Mai geschickt. Er hat sich soweit um alles gekümmert, darum liegt es jetzt an uns, möglichst viele unserer Mitkämpferinnen und Mitkämpfer zu begeistern und zur Teilnahme zu motivieren.


Ab heute bringe ich zu jedem Training zu dem ich komme eine Liste mit, in die ihr euch einschreiben könnt. Thomas bittet um Anmeldung bis zum 15. April, darum möchte ich euch an dieser Stelle auch bitten bis zu diesem Datum abzuklären, ob ihr mitkommt. Alle weiteren Einzelheiten könnt ihr entweder dem Flyer entnehmen, der spätestens am Wochenende als Anhang einer E-Mail bei euch einfliegen wird, oder mich einfach im Dôjô danach fragen.


Noch eins im voraus: Schwerpunkt des diesjährigen Fujinaga gasshuku wird ashi barai sein! Das Fujinaga Dôjô Berlin bringt entsprechende Protektoren für die Schienbeine mit. Wer jedoch selbst welche hat, sollte die unbedingt auch mitnehmen.

Danke für Dein Engagement Thomas!!!

Oss

Mittwoch, 16. März 2011

Nebelkerze uchi uke?

Dank einer kurzen Zusammenfassung von Roald (Danke!) habe ich mir die heutige Trainingseinheit mal hier im Blog zusammengereimt... falls etwas nicht stimmen sollte dann lasst es mich wissen und ich ändere es dann nochmal um :)

Der Schwerpunkt des heutigen Trainings war uchi uke. Alle Fortgeschrittenen mit ein bisschen Erfahrung und aufmerksamen Blick wissen, wie schwierig es ist diese Technik beispielsweise gegen einen entschlossen ausgeführten chûdan zuki einzusetzen und das daher wohl etwas anderes dahinter stecken muss. Deshalb näherten wir uns heute Abend einigen "alternativen" Anwendungsmöglichkeiten von uchi uke an.

Kawazoe Sensei mit uchi uke als Grundtechnik


Wir begannen wie immer mit choku zuki aus shizentai und kiba dachi sowie gyaku zuki aus zenkutsu dachi. Anschließend übten wir uchi uke einzeln und in verschiedenen Kombinationen wie etwa:

uchi uke/ gyaku zuki (zenkutsu dachi)
oi zuki/ uchi uke (beides Techniken nacheinander mit dem gleichen Arm)/ gyaku zuki

sowie in Form von kihon ippon kumite, bei dem es ja bekanntlich auf starke und vor allem schnelle Angriffs- und Abwehrtechniken ankommt... quasi die erste echte Feuertaufe nach gohon kumite für jeden Karateschüler, bei der er oder sie die Qualität die bisher erlernten Grundtechniken in einer kontrollierten und relativ sicheren "Kampfsituation" überprüfen kann.

Als nächstes warfen wir einen Blick auf unsere Kata und suchten Sequenzen, in denen wir uchi uke ausführen, z.B. in Heian Sandan (1. und 4. Bewegung) oder auch in Kanku Sho (jeweils nach zwei jun zuki). Diese setzten wir dann mit Partner etwa Befreiungstechniken usw. um.

Wer sich in diesem Zusammenhang an andere Trainingseinheiten erinnert denkt jetzt vielleicht auch an die Anwendungsbeispiele von morote uchi uke, etwa als gleichzeitige Abwehr- und Angriffsbewegung (Heian Sandan, Heian Yondan usw.) oder als "Umrumpler" wie am Ende von Heian Nidan... wer am Montag da war und sich noch an die Erklärung von Jens erinnert wird wissen, was ich damit meine.

Wir beendeten das Training wieder mit choku zuki aus kiba dachi.

Oss

Dienstag, 15. März 2011

Respekt, Kontrolle und Demut

Heute fand sich eine relativ kleine Gruppe bestehend aus Jens, Roald, Teresa, Carlo, Thomas und mir beim Training ein. Jens entschied sich dafür, mit uns die ersten drei der Heian Kata zu üben und dabei ins Detail zu gehen. In Heian Shodan widmeten wir uns vor allem der 4. Bewegung (tettsui uchi), in Heian Nidan den gyaku soto uke (gyaku hanmi) sowie morote uchi uke und in Heian Sandan den beiden kosa uke am Anfang (2. u. 3. sowie 4. u. 5. Bewegung), der Passage von gohon nukite zu yoko tettsui uchi, den drei fumi komi ( mit kata uke + tate uraken) und der Drehung nach dem letzten oi zuki (uchi komi). Jens erklärte uns viele Details, den Bedeutung verschiedener Ausführungen und auch das, was er hinter den meist sehr akademischen Bewegungen vermutet. Einiges davon hatten wir schon einmal gehört und werden es zusammen mit all den neuen Einsichten in Erinnerung behalten und fortan in unserem Training berücksichtigen. Wir beendeten das Training mit choku zuki aus kiba dachi.

Die Dôjôkun im Sôhonbu Dôjô der JKA in Tôkyô

Heute wurde uns wieder einmal klar, dass die Ausübung des Karate Dô nicht nur ein hohes Maß an Willensstärke, Konzentration, Demut und Hingabe erfordert, sondern auch von jedem gegenseitige Rücksichtnahme, Disziplin, Körperkontrolle und Respekt verlangt. Je mehr Fortschritte man auf dem Weg des Karate Dô macht und je sicherer man die Techniken beherrscht, desto mehr steigt auch die Verantwortung gegenüber dem Trainingspartner. Gleichzeitig gilt es, die Etikette und Verhaltensregeln des Karate Dô zu respektieren und einzuhalten, denn sie stellen wichtige und grundlegende Werte dar und bilden die Grundlage unserer Kunst. Oder wie Jens es heute so treffend formulierte: "Sie sorgen für Psycho-Hygiene"... daher nochmal zur Erinnerung:

道場訓 Dôjôkun - Die Dôjô-Regeln

一、人格完成に努ること
hitotsu, jinkaku kansei ni tsutomuru koto - Vervollkommne Deinen Charakter

一、誠の道を守ること
hitotsu, makoto no michi wo mamoru koto - Bewahre den Weg der Aufrichtigkeit

一、努力の精神を養うこと
hitotsu, dôryoku no seishin wo yashinau koto - Entfalte den Geist der Bemühung

一、礼儀を重んずること
hitotsu, reigi wo omonzuru koto - Sei höflich

一、血気の勇を戒むること
hitotsu, kekki no yû wo imashimuru koto - Bewahre Dich vor übertriebender Leidenschaft

Oss

Montag, 14. März 2011

Nakayama Sensei im Auftrag des Karate

Nakayama Sensei unterrichtet auf einem Lehrgang in Italien im Jahr 1968: Ausschnitte vom kihon-Training, Bassai Dai, Kanku Dai, Enpi und jiyû kumite.


Oss

Erdbeben! (4)

Noch eine gute Nachricht von Takahashi Sensei: Ôkuma Sensei befindet sich zur Zeit in Kuwait und ist daher in Sicherheit. Außerdem schrieb auch sie, dass Naka Sensei zwar noch in der gefährdeten Miyagi Präfektur befindet, er aber in Sicherheit zu sein scheint.

Oss

Erdbeben! (3)

Takahashi (Yûko) Sensei hat mir endlich auf meine Mail geantwortet und geschrieben, dass sie unversehrt ist. Außerdem schrieb sie, dass sich Mori Sensei zur Zeit im Ausland aufhält und er wahrscheinlich unversehrt ist. Jetzt warte ich noch auf eine Antwort von Okuma Sensei sowie Infos über Naka Sensei.

Hier noch ein Satz, den Takahashi Sensei heute in ihrem Blogeintrag an alle die, die direkt oder auch indirekt von den Folgen der Katastrophe betroffen sind, gerichtet hat:

"空手の稽古で培った気持ちと体を使うのは今です"
( Unseren Geist und unseren Körper, die wir im Karatetraining kultiviert haben gilt es jetzt zu benutzen.)

Oss

Sonntag, 13. März 2011

Erdbeben! (2)

Heute hat mir unser Freund Robert via SMS mitgeteilt, dass er die Frau von Naka Sensei kontaktiert und von ihr erfahren hat, dass sich Naka Sensei in der Präfektur Miyagi in der Nähe von Sendai aufhält, es ihm zwar gut gehe, er aber von dort im Moment nicht weg kommt, weil weder Bahnen noch Busse oder andere Verkehrsmittel fahren können. Scheinbar ist er zur Zeit der einzige Instruktor vom Honbu in Tôkyô, der sich zur Zeit der Katastrophe außerhalb Tôkyôs aufgehalten hat. Hoffen wir, dass er bald und unversehrt von dort zu seiner Familie heimkehren kann.

Ansonsten hoffe ich bald zu erfahren, wie es Mori Sensei geht, ob er zum Zeitpunkt des Tsunami in Sendai war usw...

Wenn es etwas neues gibt, informiere ich euch wieder.

Oss

Samstag, 12. März 2011

Nachdenklicher Trainingsabend

Angesichts der schrecklichen Ereignisse in Japan kamen einige von uns - wahrscheinlich am meisten Roald und ich - gestern Abend bestürzt und besorgt ins Dôjô.

Unsere Sorgen wurden dann aber schnell - wenn auch für "nur" 90 min. - durch den etwas überraschend unüblichen Beginn des Trainings sowie die gesamte Gestaltung des Trainings durch Jens zerstreut. Gestern mussten wir kämpfen: zusammen mit Partner und unseren eigenen Fähigkeiten gegen unserer Schwächen im Bereich kumite.

Wir begannen mit kihon ippon kumite (zuki jôdan, zuki chûdan, mae geri, yoko kekomi, mawashi geri, ushiro geri) und jiyû ippon kumite (zuki jôdan, zuki chûdan, mae geri, yoko kekomi, mawashi geri, ushiro geri) mit wechselnden Partnern.

Im Anschluss bildeten wir zwei Vierergruppen und übten jiyû kumite, jeweils immer eine Minute. Während ein Paar kämpfte, konnte das andere Paar kurz durchatmen. Auch mal die sehr erfahrenen Kämpfer unseres Dôjô in Aktion zu sehen war interessant und begeisterte uns; unser eigenes "Abschneiden" jedoch machte uns demütig und lies uns unseren eigenen "Kampfstil" kritisch überdenken.

Im zweiten Teil des Trainings widmeten wir uns Kanku Dai. Einmal übten wir gemeinsam auf die Zählung von Jens, dann in zwei Vierergruppen ohne Zählung und schließlich noch einmal alle zusammen. Jetzt machte uns am Ende klar, dass lange Jahre des Trainings und eine gewisse Selbstsicherheit schnell unbedeutend werden, wenn man mit ungewohnten und schwierigen Aufgaben (in unserem Fall kumite und Kanku Dai) konfrontiert wird. Das haben gestern Abend sicher alle verstanden. Darum gilt es, weiter hart zu trainieren und sich durch Schwierigkeiten oder scheinbar "unlösbare Aufgaben" nicht verunsichern zu lassen.

Wir beendeten das Training mit choku zuki in kiba dachi und Liegestützen. Danach fanden wir uns wieder in der traurigen realen Welt wieder...

Hoffen wir mal, dass es all unseren Freunden, Bekannten, den Instruktoren des Honbu Dôjô und deren Familien und Verwandten sowie den uns persönlich vertrauten Dôjô und Karateka in Nagano und Ôsaka gut geht.

Oss

Freitag, 11. März 2011

Erdbeben! (1)

Wir ihr sicher alle mitbekommen habt, hat sich heute ein schweres Erdbeben der Stärke 8,8 sowie mehrere Nachbeben in Japan ereignet. Außerdem haben mehrere bis zu 10 Meter hohe Tsunami die japanische Ostküste getroffen und haben bis weit ins Inland schwere Verwüstungen angerichtet.

Ich habe seit heute früh mehrere meiner und unserer Freunde und Sensei via Mail kontaktiert und gefragt, ob sie unverletzt sind. Unserem Freund Hubert in Tôkyô geht es gut. Kobayashi Sensei und dessen Familie sowie Taniyama Sensei haben geantwortet, dass sie unversehrt sind. Von Naka Sensei (über Robi) , Okuma Sensei und Takahashi Sensei weiss ich noch nichts bzw. habe noch keine Antwort. Akita Sensei (der allerdings in Deutschland ist) hat mir geschrieben, dass seines Wissens nach niemand der Sensei in Japan verletzt wurde und er mir bescheid gibt, sobald er etwas neues erfährt.

Hier kann man die Nachrichten in Japan (leider nur auf Japanisch) verfolgen:

http://www.ustream.tv/channel/tbstv


Hoffen wir mal, dass niemanden was passiert ist und das auch so bleibt.

Ich halte euch auf dem Laufenden!

Oss