Herzlich Willkommen auf dem neuen gemeinsamen BLOG des Karatedôjô Fujinaga Leipzig e.V. und des Budoverein Fujinaga Berlin e.V.!
An dieser Stelle möchten wir dem interessierten Besucher mit Beiträgen, Berichten und Bildern einen Einblick in unser Training, unsere Aktivitäten und unsere Erlebnisse gewähren. Dabei soll immer auch unser Verständnis und unser Antrieb, mit dem wir in unseren Dôjôs Karate praktizieren, zum Ausdruck kommen.
Unsere Vereine widmen sich der Pflege und Ausübung des traditionellen Shotokan-Karate, wie es von der JKA (Japan Karate Association) unter der Leitung von Masatoshi Nakayama entwickelt wurde. Insbesondere wird das Erbe der Lehrtätigkeit von Yasuyuki Fujinaga Sensei in stillem Gedenken die Vereinsmitglieder auf ihrem Weg des Karate begleiten. Er vermittelte den Gründern beider Vereine unschätzbare Anregungen und Einsichten.

Weitere Informationen finden Sie auf unseren Homepages.

Dienstag, 30. September 2014

Berlin calling (again): 8. Berliner Special Ende Oktober

Am 31.Oktober ist es soweit: das Bushidô Dôjô Berlin lädt wieder ein, um 3 Tage lang mit den charismatischen Meistern Naka Sensei und Risto Sensei zu trainieren. 

Risto Sensei in seinem Ippon Dôjô in Frankfurt
Naka Sensei im Koishikawa Shibu in Tôkyô

Nähere Informationen findet ihr bei einem Klick auf das Bild oben und/oder rechts bei den Terminen. Ich hoffe, dass auch diesmal das Fujinaga Dôjô Leipzig in Berlin vertreten sein wird... ^^; Ich bin auf jeden Fall mit am Start! 

OSS

Montag, 22. September 2014

JKA Autumn Camp 2014

Vom 19. - 21. September lud die JKA Berlin zum Autumn Camp 2014 ein. Als Instruktoren reisten Imura Takenori Sensei vom JKA Honbu in Tôkyô und Ohta Yoshinobu Sensei aus England an. Wie immer folgten viele karateka aus Deutschland, der Schweiz und Polen dieser Einladung, um in gastfreundschaftlicher Atmosphäre drei Tage lang Körper, Geist und neue Freundschaften zu schmieden. 

In der großen, modernen Halle im Norden Berlins fanden insgesamt 4 Trainingseinheiten statt. Die Teilnehmer wurden in zwei Gruppen geteilt (Braun- & Schwarzgute - Farbgurte bis Anfänger) und übten jeweils 90 Minuten unter einem der beiden erfahrenen Sensei. 

Ohta Sensei unterrichtet die Braun- und Schwarzgurte 
An dieser Stelle sei gesagt, dass ich zu den Trainingsinhalten von Ohta Sensei diesmal nichts schreiben kann, da ich an allen drei Tagen Imura Sensei assistieren und für ihn übersetzen durfte. Ich bin mir aber sicher meine Freunde vom Fujinaga Dôjô Berlin & Fujinaga Dôjô Leipzig werden etwas "nachreichen", um diese Lücke zu füllen... :) 

Mit scharfem Blick tigerte Imura Sensei immer wieder durch die Reihen 
Imura Sensei konzentrierte sich in seinem Training auf Techniken mit der offenen Hand: von der richtigen Art und Weise die Hände zu starken Waffen zu formen, über den richtigen Einsatz& die korrekte Position des Ellbogens bei shutô-Techniken, der "Flugbahn" der Arme, dem Timing des gesamten Bewegungsablaufs bis hin zu allen wohl bekannten, aber im Eifer des Gefechts gerne vergessenen Details der Beinstellungen; alles wurde in guter JKA-Manier mit vielen vielen Wiederholungen kihonmäßig geübt und gefestigt, bis auch der letzte verstanden hatte, worauf zu achten ist.

Nach der Trockenübung im kihon folgte die Anwendung mit einem Partner 
Im Anschluss wurden die Techniken mit Partner geübt. Angriffe mit jôdan soto mawashi shutô uchi, chûdan yonhon nukite und chûdan mae geri sollten zunächst geblockt und dann mit den zuvor eingeschliffenen Techniken der offenen Hand erwidert werden. Hier musste man neben der reinen Ausführung vor allem auf die richtige Distanz sowie sinnvolle Ausweich- und Schlagwinkel achten. Weil danach bei vielen der Kopf qualmte, ließ Imura Sensei uns gegeneinander nur mit offenen Handtechniken, ohne die Verwendung von Tritten, dafür aber unter Berücksichtigung der zuvor gelernten Prinzipien gegeneinander locker "kämpfen".

Mit Kankû Dai für die Braun- und Schwarzgurte sowie Heian Nidan in der Farbgurtgruppe überprüfte Imura Sensei, ob wir seine Lehrinhalte auch im Katabereich richtig verstanden umzusetzen. Er erklärte zunächst Details einzelner Passagen, ließ sie uns mehrmals üben und am Ende die Kata mit und ohne Zählzeit laufen... ein roter Faden vom Anfang bis zum Ende jeder Trainingseinheit, ein gut gelaunter Imura Sensei, kleine Späßchen, schweißtreibende Übungen und jede Menge Kampfgeist... in Berlin ließ mal wieder nichts zu wünschen übrig! 

Bildunterschrift hinzufügen
Auch außerhalb der Trainingszeiten genossen wir jede Minute mit Entspannen, kühlen Getränken, gutem Essen in der Casa Frommer, netten Gesprächen mit Freunden aus dem Norden, Süden, Westen und Osten Deutschlands sowie jenseits der Landesgrenzen. Einen der beiden Höhepunkte bot die Party am Samstag Abend. Neben dem reichhalten, leckeren Buffet sorgten Musik und das eine oder andere Bier für großen Spaß bis in die späten Nachtstunden.  

Zufrieden, satt und gut gelaunt: Danilo, Thomas und Ohta Sensei auf der gasshuku-Party
Etwas ruhiger, aber nicht ansatzweise weniger beschaulich und vor allem ziemlich lecker war das BBQ am Sonntag Nachmittag, dass Thomas Frommer in seinem Garten vorbereitet hatte. Leider musste Ohta Sensei vorher schon zurück nach England, aber Pierre und Dirk folgten der Einladung zusammen mit Imura Sensei. Bei verschiedenen guten Tropfen und einem reichhaltig gedeckten Tisch voller Köstlichkeiten konnte jeder für sich die Eindrücke des Wochenendes nochmal Revue passieren lassen und so klang dieses überaus gelungene Karate-Wochenende wirklich gemütlich aus.  
Der Meister am Werk :)
Das Ergebnis konnte sich sehen lassen und schmeckte fabelhaft

Wir danken der JKA Berlin für ihre Gastfreundlichkeit und die Gelegenheit, zusammen mit Freunden aus verschiedenen Regionen und Ländern Europas gemeinsam unter diesen zwei grandiosen Meistern trainieren zu können. Die Worte von Naka Sensei "Karate verbindet die Menschen" haben sich an diesem Wochenende einmal mehr bewahrheitet. Unsere JKA-Familie ist etwas besonderes. MEINE JKA-Familie ist etwas besonderes... 

Fujinaga Dôjô-Heldenkommando mit den beiden Sensei
OSS

Dienstag, 16. September 2014

Nachtrag - Lehrreiche Zeit im kûyûkai (Akasaka Honbu)


Mit großer, inzwischen schon halbjähriger Verspätung, möchte ich in diesem Beitrag von der meinem Besuch im KÛYÛKAI und der Herzlichkeit berichten, mit der mich die charmante Takahashi Yûko Sensei während meines Japanurlaubs im März dort willkommen hieß.

Vielen von euch wird das Honbu Dôjô von Takahashi Sensei schon bestens bekannt sein. Thomas hat hier schon in früheren Beiträgen darüber berichtet und einige von euch hat es vielleicht auch schon dort hin verschlagen. Das Dôjô im tokyôter Stadtteil Akasaka ist ein wahres Schmuckstück: hell, sauber, Holzparkett, hölzerne Wandvertäfelungen, große Spiegelwand, makiwara, shihanseki (dem "Sitz der Meisterin")& kamiza ("Sitz der Götter", dem kleinen Schrein an der Wand), Umkleideräumen inkl. Duschen& WC. Da schlägt das Herz jedes karateka höher. Von morgens bis Abends findet dort außer Sonntag fast täglich Training in kleinen Gruppen statt, dass durch Takahashi Sensei oder ihre Co-Trainer Takaki Ayano und Nakamura Katsuhide geleitet wird.  

Große Plakate zieren den Fronteingang zum Gebäude, in dem sich das Dôjô befindet
Auch von der Rückseite des Gebäudes ist das Dôjô im 1. Stock gut erkennbar
Das Dôjô vorm Training
Ich im Dôjô nach dem Training :)
Ich nahm unter anderem an der morgendlichen Karategymnastik, am Anfängertraining und der Gruppe "traditionelles Karate" am Abend teil. Ein große Besonderheit - aus Sicht der beflissenen Schüler könnte man schon von Luxus sprechen - ist die geringe Teilnehmerzahl in den einzelnen Gruppen. 5-10 Schüler stehen einem, manchmal sogar zwei Vollblut-Instruktoren gegenüber. Niemand entgeht den aufmerksamen Augen der Trainer, während jeder wertvolle Hinweise und von Zeit zu Zeit auch eine einprägsame"Speziallektion" erhält. Wirklich super!

kleine Teezeremonie zur Begrüßung
privat lesson am Morgen - Takahashi Sensei unterrichtet einen Anfänger  
Schlicht und schön - der shihanseki - Platz des Meisters (oder im kûyûkai "Platz der Meisterin")
Obwohl Takahashi Sensei sehr beschäftigt war und während meines nur fünftägigen Aufenthaltes in Tôkyô gleich mehrere Auswärtstermine hatte, war ich extrem dankbar, dass sie sich mehrmals für mich Zeit nahm. So hielten wir nach meiner ersten Trainingseinheit eine gemütliche, etwa einstündige japanische Teatime ab und unterhielten uns über Alltägliches, vor allem aber natürlich über Karate. An einem anderen Tag durfte ich ihr bei einer Probestunde ihrer Karategymnastik für Senioren im Rahmen eines Aktiontages an einer japanischen Oberschule spontan assistieren... für die rüstigen Rentner trug ich, der in Adidashosen und JKA-T-Shirt gekleidete, Japanisch-sprechende-gaijin, der von Takahashi Sensei mit jôdan mawashi geri, enpi uchi und uraken eingedeckt wurde, ordentlich zur guten Stimmung bei. Naja, und für mich war dieses Ereignis mit Takahashi Sensei natürlich wie üblich Freude& Ehre zugleich :)

Eine extra Lektion lange nach offiziellem Trainingsende...
Schlichte, einfache Schönheit prägen das Bild des kûyûkai-Dôjô
Takahashi Sensei engagiert sich sehr dafür, JKA-Karatedô als charakterbildende, den Körper und Geist stärkende, traditionelle japanische Kampfkunst zu verbreiten. Besonders über das hierzulande oft als schwierig eingestufte Kindertraining habe ich im kûyûkai einiges dazugelernt bzw. meine ganz persönlichen Ansichten dazu durchweg bestätigt gesehen. (@Mirko: Weiter so! Wir sind ohne Zweifel auf dem richtigen Weg ;))

Mehrmals sind wir um kûyûkai darauf zu sprechen gekommen, wie die geschickte Interaktion mit Kindern vor, während und nach dem Training zur Entwicklung wichtiger Werte wie Respekt, Demut, Höflichkeit, Umsichtigkeit u.a. beitragen kann. Beobachtet man das Kindertraining im kûyûkai, wird einem schnell klar, was ich damit meine. "Zuckerbrot und Peitsche" wäre wahrscheinlich zu allgemein formuliert. Es ist vielmehr ein sehr clever getimter Wechsel aus Härte& Strenge auf der einen, und Freundlichkeit& Vertrautheit auf der anderen Seite, mit denen sie je nach Situation die Kinder in die Schranken weisen, sie motivieren und ihnen die Unsicherheit nehmen, wenn sie an sich zweifeln. Als Trainer ist man strenger Mentor, guter Freund und Vertrauensperson zugleich. Sobald die Kinder verstehen, dass sie ihrem Sensei als Mensch als ganzes und nicht nur als "Mitglied des Vereins", "Wettkämpfer" usw. am Herzen liegen, dann erwächst in ihnen ganz natürlich eine starke, von Achtung und Anerkennung geprägte Beziehung gegenüber ihrem Sensei, ihren Senpai und selbst den anderen Schülern. Die Kinder wollen von sich aus ihr Bestes geben und zeigen, dass sie können, was von ihnen erwartet wird. Hat man das geschafft, dann ist ein wichtiger Grundstein gelegt.

Zusammen mit Takaki Senpai und einigen kûyûkai Studenten
Eigentlich ist das etwas, dass ich in allen japanischen Dôjô beobachten konnte und das ich mir hier und da in Deutschland auch wünschen würde. Hierzulande fordern oft selbsternannte "Meister" von ihren Schülern streng und rigoros Respekt ein, was schon an sich völliger Quatsch ist, wo doch jeder weis, dass Respekt nicht verlangt, sondern nur verdient werden kann. Mit einem antiautoritären Ansatz ohne Grenzen und Disziplin fährt man dauerhaft aber auch gegen den Baum, wie man in Dôjô sehen kann, in denen die Schüler machen was sie wollen und den Trainern auf der Nase herumtanzen. Aber ich schweife ab. Um Trainingstheorie und Praxis soll es hier ja auch gar nicht gehen...

Anyway, zusammenfassend kann ich sagen, zutiefst dankbar für die vielen schönen und lehrreichen Stunden im kûyûkai zu sein! Wer die Chance hat, Takahashi Sensei in ihrem Dôjô in Japan zu besuchen, sollte das unbedingt tun.

An dieser Stelle möchte ich noch auf das neueste Buch "Karatedô" von Takahashi Sensei hinweisen, dass in Zusamenarbeit mit dem JKA Honbu sowie Ogata Sensei, Taniyama Sensei und Kurihara Sensei entstanden ist. Im Moment nur auf Japanisch erhältlich, ist es dank beigefügter DVD und zahlreicher Bildreihen aber auch ohne Kenntniss der japanischen Sprache verständlich und stellt einen gute Begleitlektüre für alle, die sich auf den langen Weg des Karate begeben, dar. Ich kann es jedem karateka nur wärmstes empfehlen. Einen Trailer der DVD findet ihr bei einem Klick auf das Bild unten!

"Karatedô" von Takahashi Yûko

Oss

Freitag, 12. September 2014

JKA-Promo

Die fb-Nutzer unter euch sind sicher schon auf einige der folgenden Videos gestoßen, aber ich möchte hier auch allen anderen die Gelegenheit geben, sich diese kurzen Filmchen anzusehen. Obwohl ich mich noch nicht "in Japan" über die hinter diesen Filmen stehende Idee schlau machen konnte, vermute ich mal, dass es sich dabei um eine Art Promo mit Augenzwinkern für die Japan Karate Association handelt.

Zu sehen sind sowohl die jungen JKA Instruktoren wie Shiina Mai, Ueda Daisuke& Iimura Rikiya, als auch den bereits bekannteren Instruktoren wie Kurihara Kazuaki, Inokoshi Yusuke& Ryosuke Shimizu, bis hin zu den von mir hochverehrten Männern, die ich als meine drei wichtigsten japanischen Mentoren betrachte: Naka Sensei, Okuma Sensei und Kobayashi Sensei. 

Impressionen vom Training im JKA Honbu in Tôkyô
Naka Sensei und Inokoshi Sensei in Aktion
Alle Videos des Kuro Obi World" genannten Youtube-Kanals findet ihr hier!

Auch auf der Videoplattform "Vine" findet ihr Filme auf einem gleichnamigen Kanal hier! Zum Beispiel:


Kobayashi Sensei mit einer enpi renzoku waza
Okuma Sensei mit Yoko kekomi

Nehmt euch ein bisschen Zeit und schaut euch die Videos in Ruhe an. Es macht auf jeden Fall große Laune, den JKA-Instruktoren bei ihrer Arbeit zuzuschauen.

OSS, René

Autumn Camp 2014 in Berlin

Es ist ruhig geworden um unseren Blog. Zeit, hier wieder für neue Inhalte zu sorgen!

Am kommenden Wochenende richtet die JKA Berlin vom 19.09. - 21.09. einen Lehrgang mit Imura Sensei und Ohta Sensei aus. Details findet ihr bei einem Klick auf die Ausschreibung unten.

Foto: Alle Informationen zum JKA Autumn Camp im September:http://www.jka-berlin.de/wp-content/plugins/downloads-manager/upload/JKA%20Berlin%20Autumn%20Camp2014%20details.pdf

Ich werde als Übersetzer für Imura Sensei auch da sein. Würde mich freuen, wenn einige von euch den Weg aus Leipzig in die Hauptstadt finden um gemeinsam zu trainieren, zu fachsimpeln und am Abend auf der Party gemeinsam anzustoßen!

Oss, René