Herzlich Willkommen auf dem neuen gemeinsamen BLOG des Karatedôjô Fujinaga Leipzig e.V. und des Budoverein Fujinaga Berlin e.V.!
An dieser Stelle möchten wir dem interessierten Besucher mit Beiträgen, Berichten und Bildern einen Einblick in unser Training, unsere Aktivitäten und unsere Erlebnisse gewähren. Dabei soll immer auch unser Verständnis und unser Antrieb, mit dem wir in unseren Dôjôs Karate praktizieren, zum Ausdruck kommen.
Unsere Vereine widmen sich der Pflege und Ausübung des traditionellen Shotokan-Karate, wie es von der JKA (Japan Karate Association) unter der Leitung von Masatoshi Nakayama entwickelt wurde. Insbesondere wird das Erbe der Lehrtätigkeit von Yasuyuki Fujinaga Sensei in stillem Gedenken die Vereinsmitglieder auf ihrem Weg des Karate begleiten. Er vermittelte den Gründern beider Vereine unschätzbare Anregungen und Einsichten.

Weitere Informationen finden Sie auf unseren Homepages.

Freitag, 20. Mai 2011

Videozeit

Keine neuen Filmchen, aber zur persönlichen Unterhaltung/ Weiterbildung und Inspiration bestens geeignet:


Kokubun Toshihito (jiyû kumite)

Isaka Sensei (Kankû Dai)

Ôta Sensei (kihon)

Enoeda Sensei

Etikette (auf Japanisch, aber selbsterklärend)

Oss

Dienstag, 17. Mai 2011

Es lebe der blaue Unterarm

Das gestrige Training stand im Zeichen des kihon kumite: starken Angriffen mit starken Blocktechniken zu begegnen und nicht feige seitwärts zu entfleuchen.

Zuerst galt es, im shizentai diverse jodan- und chudan zuki mit den passenden Abwehrtechniken zu vereiteln. Im folgenden gohon kumite sollten age-uke und soto-uke sowohl spiegelbildlich als auch gleichseitig - seit gestern kennen hoffentlich alle den Unterschied - angewendet werden, um den Einschlag derber Fäuste zu vermindern. Spätestens jetzt dämmerte die Einsicht, dass soto-uke zum Vermeiden gleichseitiger zuki wenig taugt, da es nahezu unmöglich ist, mit dem blockenden Arm den angreifenden zu scheren.


Nach einer kleinen Partie sanbon kumite mit jodan zuki, chudan zuki und mae geri gingen wir zu kihon ippon kumite über und probten die spiegelbildliche und gleichseitige Abwehr der fünf Standardangriffe. Die Erleuchtung, welche Abwehr mit welcher Angriffsseite harmoniert, setzte sich auch hier fort. Zumindest kam - nach Jens' Hinweis - niemand auf die glorreiche Idee, den Block auf die harte Schienbeinseite des yoko geri zu dreschen.

Den Abschluss des Trainings bildeten Grundpfeiler der Kata: Bassai Dai, Jion und Kankû Dai. Nach der obligatorischen Grundtechnik der Grundtechniken (choku zuki + kiba dachi) gingen wir gemeinschaftlich zur Grundtechnik der Trinktechniken über (flasche + age uke).

Dienstag, 10. Mai 2011

"Rüttel mal am Feigenbaum...

... dann fängst Du bestimmt eine!"

So oder so ähnlich hätten Beobachter gestern unser kihon ippon kumite interpretiert, da wir uns dabei allen uns bekannten Varianten von shutô uchi und haitô uchi als Konter bedienen sollten und so allerlei kreative Aktionen zu stande kamen.

Bevor wir uns aber dem kihon ippon kumite widmeten, absolvierten wir erstmal etwa 45 min. intensives kihon-Training. Dabei übten wir alle grundlegenden zuki-waza, uke-waza und keri-waza im Stand, danach mit Augenmerk auf die richtige Ausholbewegung und das richtige Richtungsverhältnis (zwischen Fußstellung und Armen) verschiedene Techniken 45° nach links und rechts im Wechsel und auch in der Vorwärts- und Rückwärtsbewegung das Dôjô rauf und runter. Außerdem übten wir age-uke, soto-uke, uchi-uke und gedan-uke auch als "gyaku-Variante", was im Bezug auf Hüftstellung usw. sehr aufschlussreich war.

Dann folgte kihon ippon kumite. Jens beobachtete unser Treiben, korrigierte und gab hilfreiche Tipps. Interessant war, wie viele Wurf- und Hebelansätze sich aus der Anwendung von shutô uchi und haitô uchi ergeben.

Aus diesem Grund bot es sich gerade zu an, am Ende nochmal Kankû Dai zu üben. Mit choku zuki in kiba dachi schlossen wir das Training ab.

Oss

Samstag, 7. Mai 2011

Filmfundus

Die Nacharmung ist nur zu empfehlen bei massiven Betonwänden: verschiedene "kote kitae"-Übungen (Abhärtung der Arme) demonstriert von Higaonna Morio Sensei (gôjû-ryû). Falls jemand noch über zu empfindliche Arme klagen sollte und etwas dagegen tun will... :)



Dann habe ich bei Youtube den Kanal von Pat McCarthy mit vielen alten Videos (überwiegend über Okinawa-Stile) gefunden, zum Beispiel über "The Cat" - Gogen Yamaguchi. 

Hier noch ein Video, der bei mir gleich in den ersten Sekunden gleichzeitig für einen Gefühlsmix aus Gehässigkeit, Mitgefühl und tiefem Verständnis für den Kämpfer links geführt hat... =)

Wer von meinen durch mich zu Blog-Administratoren berufenen Mitstreitern schreibt eigentlich einen Eintrag zum Training gestern Abend???

Danke nochmal an Jens für die interessanten Anregungen und Tipps m(_ _)m

Schönes Wochenende!

Oss

Mittwoch, 4. Mai 2011

Album angelegt

Wie versprochen findet ihr rechts auf dem Blog das Fotoalbum von unserem Wochenende in Lübars. 

Oss

Dienstag, 3. Mai 2011

2. Fujinaga gasshuku - Der Bericht

Bei etwas windigem, aber dennoch schönstem Aprilwetter fand am vergangenen Wochenende das 2. Fujinaga gasshuku im sachsen-anhaltinischen Lübars statt. Insgesamt 19 Karateka (13 aus Berlin und 6 aus Leipzig) trainierten 3 Tage lang unter Thomas Frommer, dem guten Freund und jahrenlangen Weggefährten unseres Meisters Jens.

Untergebracht waren wie auch dieses Jahr in einfachen Bungalows auf dem Freibadgelände in Lübars, wo jeden morgen und Abend auch für unsere leiblichen Wohl gesorgt wurde. 


Freitag - Tag 1:
Thomas Siegmund, Roald und ich trafen wegen unseres zeitigen Starts in Leipzig bereits gegen 17 Uhr in Lübars ein und vertrieben uns die Zeit mit Frisby spielen und einer Besichtigung der Anlage, bis Thomas Frommer, die anderen Teilnehmer aus Berlin und auch unsere restlichen Mitstreiter aus Leipzig (Ralf Füller, Stefan und Vivien)  so gegen 18 Uhr eintrafen.

Das von Thomas Frommer erdachte Thema des gasshuku-Trainings lautete in diesem Jahr "ashi barai und die Destabilisierung der Balance des Gegners (kuzushi waza)".

Die erste Trainingseinheit begann dann gegen 18.30 Uhr. Im kihon übten wir verschiedene renzoku waza mit Fokus auf dem Standbein und dem Schließen der Oberschenkel. Im Anschluss daran gab uns Thomas eine Einführung in die Theorie und Praxis von ashi barai und lies uns die Grundbewegung ohne und mit Partner solange üben, bis wir in etwa wussten worauf zu achten ist und die Fußgelenke und Unterschenkel trotz Schutzpolster einen ersten schmerzhaften Ausblick auf das erhielten, was sie in den nächsten zwei Tagen noch erwarten würde.
 

Am Abend stärken wir uns nach einer kalten Dusche (ja, das Wasser war wirklich eiskalt, da man vergessen hatte, uns das heiße Wasser anzustellen) stärken wir uns am reichlich gedeckten Buffet und genossen dazu leckeren Gerstensaft :p Wie schon im vergangenen Jahr wartete auch diesmal eine Feuerstelle und jede Menge Holz auf uns, also machten wir es uns nach Einbruch der Dunkelheit ums Lagerfeuer gemütlich und verbrachten dort trotz frischem Frühlingswind einen heiteren und geselligen Abend.


So gegen 2 Uhr verließen dann auch Roald und ich das mittlerweile zu einem Häufchen Glut zusammengerutschte Feuer in Richtung Bungalow...

Samstag - Tag 2:

Der Morgen begann mit Sonnenschein und Frühstück gegen 8.30 Uhr. Von 10 - 12 Uhr fand dann die zweite und mit Sicherheit intensivste Trainingseinheit des gesamten gasshuku statt. Nachdem wir uns mit kihon im Stand und in der Vorwärts- und Rückwärtsbewegung einstimmten und auf die bevorstehende Partnerarbeit vorbereiteten, stellte uns Thomas verschiedene Möglichkeiten vor, wie wir ashi barai zum Fegen des Gegners bzw. zu dessen Destabilisierung in der Offensive einsetzen können. 


Den eindrucksvoll krachenden und respekteinflösenden Demonstrationen von Thomas folgten intensive Übungsdurchläufe mit ständig wechselnden Partnern. Dabei war schnelles Umdenken und immer wieder die Anpassung des Timings und der Distanz zum Partner gefragt, denn gerade ashi barai erfordert ein scharfes Auge und einen Sinn für den richtigen Moment zum Fegen. Vor der Mittagspause entstand dann dieses schöne Gruppenfoto:



Von 13 - 15 Uhr vertieften wir dann die Übungen des Vormittags. Thomas zeigte uns nun mehrere Möglichkeiten, um angreifende Gegner aus der Defensive mit ashi barai und anderen ähnlichen Techniken abzuschießen. Begleitet von jeder Menge Tipps und taktischen Hinweisen fand dann am Ende der Trainingseinheit ein kleines shiai (Leipzig vs. Berlin) statt, bei dem wir versuchen sollten, ashi barai sinnvoll einzusetzen. Gegen die kampferprobten Berliner anzutreten stellte für uns Leipziger eine echte Herausforderung dar, zumal, da wir uns einer Technik bedienen sollten, mit der wir uns erst seit zwei Tagen zum ersten mal intensiv beschäftigten. Wenn auch nicht unbedingt zufriedenstellend war dieses kleine Scharmützel im Hinblick auf verschiedene Aspekte unserer Kampfkunst doch ausgesprochen lehrreich.
 

Über die erste heiße Dusche nach diesen 4 anstrengenden Trainingsstunden freuten wir uns dann natürlich umso mehr. Den Nachmittag verbrachten wir bei nach wie vor strahlendem Sonnenschein auf dem Gelände des Freibades mit Volleyball, Sonne tanken, unterhaltsamen Gesprächen und dem einen oder anderen erfrischenden Getränk. 



Auch der Abend gestaltete sich nach dem Abendessen ausgesprochen abwechslungsreich: Im Freien genossen wir zunächst den schönen Sonnenuntergang, nutzten dann die Gelegenheit, um uns ein Bild von den Einwohnern Lübars bei deren "Maitanz" zu machen, verlagerten dann aber unsere Aktivitäten wieder in die nikotinfreie Außenanlage, um dort ein zweites mal die angenehme Atmosphäre des Lagerfeuers in vertrauter Runde zu genießen und den Tag gemütlich ausklingen zu lassen... :)

Sonntag - Tag 3:

Sonntag starteten wir etwas früher und begannen das Training bereits um 9.30 Uhr. Wie auch im letzten Jahr widmete Thomas die letzte Einheit einer Kata, die sich in das Thema der vorangegangen Tage einfügt: Bassai Shô. 


Zirka eine Stunde lang übten wir verschiedene Sequenzen der Kata als Bunkai. Thomas nutzte die Gelegenheit, erklärte ausführlich die Feinheiten und demonstrierte diese ebenfalls wieder sehr eindrucksvoll.


Auch zur Ausführung der Kata selbst gab Thomas wertvolle Hinweise, durch die jeder seine Kata im Rahmen seiner technischen und körperlichen Möglichkeiten und trotz der teilweise schwierigen Passagen zum Leben erwecken konnte.


Gegen 11.30 Uhr endete schließlich auch schon die vierte und damit letzte Trainingseinheit unseres kurzen, intensiven, aber vielleicht gerade deswegen so schönen gasshuku. Frisch geduscht, inspiriert durch neue Techniken, Ideen und um viele Erkenntnisse reicher verabschiedeten wir uns von Thomas, seinen Schülerinnen und Schülern aus Berlin und freuen uns schon heute auf das 3. Fujinaga gasshuku im kommenden Jahr :)

In den nächsten Tagen werde ich ein Album mit den Fotos vom gasshuku anlegen, auf dem Blog verlinken und nach und nach mit neuen Bildern füllen, sobald ich welche bekomme.

Zum Schluss will ich mich gerne nochmal für die Organisation und Durchführung durch Thomas Frommer im Namen des Fujinaga Dôjô Leipzig bedanken! Es hat wieder alles super funktioniert und großen Spaß gemacht. Danke!!!

Oss

richtungsweisend...

Nach der Osterpause fanden sich gestern Abend 9 unserer wackeren Kämpferinnen und Kämpfer im Dôjô zu Jens' Unterricht ein.

Wir begannen gewohnterweise mit choku zuki aus shizentai. Als nächstes bauten wir weitere Techniken wie tate uraken, yoko uraken und gedan barai ein, wechselten in kiba dachi und änderten dann auch die Schlagrichtung in Verbindung mit einem Wechsel der Stellungen zwischen kiba dachi, zenkutsu dachi und kôkutsu dachi. Besonders die letzte Übung machte deutlich, wie wichtig die Richtung der Stellung (Füße, Knie, Hüfte) im Verhältnis zur Armtechnik (Hüfte, Oberkörper, Arme, Blick) ist, um weder die Wirksamkeit noch die Korrektheit der gesamten Technik zu stören. Jens errinnerte uns auch daran, bei einem Schlagrichtungswechsel keine unnötigen Ausholbewegung mit der Schlaghand zu machen, da das nur wertvolle Zeit kostet und die eigene Absicht verrät.

 

Die selbe Aufmerksamkeit gilt es auch bei mae geri, unserer stärksten Beintechnik, an den Tag zu legen. Die Ausrichtung der Füße und Knie nach vorne, das Schließen der Oberschenkel und der Hüfte (shomen!), das Heben des Knies gerade nach vorne (nicht kreisförmig von außen) und auch die Beugung und Streckung des Knie- und Fußgelenkes - alles muss korrekt und im richtigen Moment ausgeführt werden.

Zwischen den Übungen im Stand und den kleinen aber detailierten Exkursen in die Theorie unserer Technik gab uns Jens die Gelegenheit, alles gleich in die Praxis umzusetzen und lies und das Dôjô rauf und runter üben... ich sage nur: "physical demanding"... wenn man es richtig macht.


Dem kihon-Training folgten etwa 20 min. kihon-ippon-kumite. Jens beobachtete uns während unserer Übungen und gab uns wertvolle Tipps, wie wir unsere Haltung, Bewegung und Technik verbessern und uns dem Kern der Übung - die Ausbildung einer saustarken Block- und Angriffsttechnik - weiter nähern können.

Der JKA-typischen Trinität im Karatetraining (kihon, kumite, kata) folgend, übten wir im Anschluss Heian 1-5 und wiederholten dabei mehrmals die Schlüsselpassagen der einzelnen Kata. choku zuki in kiba dachi bildete das Ende dieser sehr schönen Trainingseinheit, die gleichzeitig auch ein guter Auftakt für alle war, die während der Osterpause "Karate-Entzugserscheinungen" hatten :)

Danke Meister!

Oss