Herzlich Willkommen auf dem neuen gemeinsamen BLOG des Karatedôjô Fujinaga Leipzig e.V. und des Budoverein Fujinaga Berlin e.V.!
An dieser Stelle möchten wir dem interessierten Besucher mit Beiträgen, Berichten und Bildern einen Einblick in unser Training, unsere Aktivitäten und unsere Erlebnisse gewähren. Dabei soll immer auch unser Verständnis und unser Antrieb, mit dem wir in unseren Dôjôs Karate praktizieren, zum Ausdruck kommen.
Unsere Vereine widmen sich der Pflege und Ausübung des traditionellen Shotokan-Karate, wie es von der JKA (Japan Karate Association) unter der Leitung von Masatoshi Nakayama entwickelt wurde. Insbesondere wird das Erbe der Lehrtätigkeit von Yasuyuki Fujinaga Sensei in stillem Gedenken die Vereinsmitglieder auf ihrem Weg des Karate begleiten. Er vermittelte den Gründern beider Vereine unschätzbare Anregungen und Einsichten.

Weitere Informationen finden Sie auf unseren Homepages.

Mittwoch, 22. Juni 2011

Lesezeit

Ich schmökere zur Zeit in "Dynamic Karate" von Nakayama Sensei und habe dabei viele viele schöne Passagen gefunden. Hier ein paar Zeilen für euch:

"Tsuki (punching), uchi (striking), keri (kicking) and uke (blocking) are the fundamental karate techniques. They are at once the beginning and the final goal of karate. Students can easily learn to perform these basics movements in little more than two months, but perfection in their performance may be impossible"


"The kind of movement needed in fundemental karate techniques is not one which will move a heavy object slowly, but one will move a light object with maximum speed. Thus, the strong but slow exercise of power necessary to lift a barbell is not as effective in karate as the power developed by hitting the punching board (makiwara) with great speed"



"Coaches of modern sports constantly stress the role of the hips in furnishing maximum power to any movement. For example, they say "Hit with your hips", or "Throw with your hips", or "Get your hips into it". In Japan the importance of tanden has been taughed from early times. Teachers of the martial arts, and those of other arts and disciplines have constantly emphasized the importance of tanden in achieving competence. The region was emphasized because it was felt that here was centered the human spirit, and that this area is provided the basics of power and balance. (...) If the power concentrated in the tanden is brought into play in executing karate techniques, the pelvic and hip bones will be firmly supported by the thighs, and the trunk by the spine. This interlocking support will produce strong techniques. The center of the body, i.e., the lower abdominal area and the hips, plays a great part in our various movements. Therefore, try to punch with the hips, kick with the hips, and block with the hips."

Das meiste davon dürfte euch sicher bekannt vorkommen, oder? ;)

Viel Spaß heute Abend beim Training!

Oss

Donnerstag, 16. Juni 2011

Vorwärtsverteidigung

Wir üben und unterrichten alle unsere 5 grundlegenden uke waza (age uke, soto uke, uchi uke, gedan barai, shutô uke) zunächst einmal als das, was sie auf den ersten Blick hin darstellen, nämlich "Blocktechniken", mit denen wir den Angriffen eines Gegners direkt begegnen, dessen Arme oder Beine angreifen und ihm - im Idealfall - damit jeden Willen und die Möglichkeit nehmen, nochmals anzugreifen. Soweit die Theorie.

Dank der vielen vielen Trainingseinheiten bei Jens ist uns inzwischen aber auch sehr gut der offensive Charakter der uke waza bewusst und daher wissen wir, wie diese Techniken mit und ohne Zuhilfenahme der hikite als wirkungsvolle "Angriffstechniken" eingesetzt werden können.


Dies trifft in besonderem Maße auf age uke zu, weshalb wir uns am Mittwoch eben dieser facettenreichen Technik widmeten und sie im kihon als auch im kumite ausgiebig üben konnten.

Wir begannen mit kihon im Stand. choku zuki, kosa uke, manji uke und danach gyaku zuki aus zenkutsu dachi (ebenfalls im Stand). Im Anschluss liefen wir mehrere Bahnen mit oi zuki, age uke, mae geri einzeln und in verschiedenen Kombinationen.

Seto Sensei mit Heian Shodan

Im kihon ippon kumite hatten wir nun die Gelegenheit, age uke gegen jôdan oi zuki von der grundschulmäßigen Anwendung age uke/ gyaku zuki (gleichseitig und ungleichseitig), über den Einsatz der hikite als eigentlichen Block und age uke als Gegenangriff (wobei man die richtige Distanz durch Fußarbeit einstellen muss) bis hin zu Wurftechniken zu üben.

Wir beendeten das Training mit choku zuki aus kiba dachi und gönnten uns danach die für Connewitz typischen kulinarische Köstlichkeiten.

Oss

Sonntag, 5. Juni 2011

THE CORE

Am Freitag dem 27.05. komponierte unser Meister Jens wieder eine Trainingseinheit, die uns systematisch und Stück für Stück dem Kern unserer Kunst ein bisschen näher bringen sollte.

Wir begannen mit choku zuki aus shizentai. Um unsere Beine und insbesondere die Fußgelenke ausgiebig auf die bevorstehenden oi zuki-Bahnen vorzubereiten und gleichzeitig alle wichtigen Parameter der für unsere Stilrichtung so relevanten tachi kata ins Bewusstsein zu rufen, knallten wir hunderte zuki aus verschiedenen Fußstellungen in die stickige Dôjôluft.

Die Anmerkungen, Hinweise und Erinnerungen von Jens hielten uns während der kurzen Atempausen davon ab, die Konzentration und damit unsere Aufmerksamkeit auf das, was wir taten, abreißen zu lassen. Schließlich geht es nicht darum alle Techniken irgendwie hinter sich zu bringen, sondern jede einzelne Technik auf´s neue mit Leben zu erfüllen und sie besser zu machen als alle zuvor. Diese Hingabe und Detailversessenheit sind grundlegende Eigenschaften, die jeder Anhänger des Karate Dô möglichst schnell entwickeln muss.

Dann wechselten wir in jiyû kamae und schossen viele viele kizami zuki und gyaku zuki mit suri ashi ab. Schnell und stark nach vorne abdrücken, dazu lange und scharfe Fauststöße ausführen und das alles möglichst nicht zeitlich versetzt: Eine Aufgabe, die konditionell und koordinativ viel von einem abverlangt (wenn man es richtig gut machen will).

Als nächstes plagten wir uns mit der Technik der Techniken rum: oi zuki! Dank Jens´scheinbar unerschöpflichen Wissen und "einschlägigen" Erfahrungen ist uns schon sehr lange bewusst, dass dieser simpel wirkende gleichseitige Fauststoß alles andere als "bloß eine Grundtechnik" oder gar schnell zu meistern ist. In ihr fließen (man korrigiere mich, falls ich falsch liegen sollte) so ziemlich alle essentiellen Prinzipien unserer Stilrichtung zusammen, weshalb wir oi zuki als Schlüsseltechnik zu unserer Kunst verstehen und hart daran arbeiten müssen, selbst die scheinbar unlösbare Herausforderung namens "teashi dôji" (手足同時 Arm- und Beinbewegung gleichzeitig) zu meistern.

Aus diesem Grund schrubbten wir mehr als ein Dutzend Bahnen mit oi zuki durch´s Dôjô und versuchten all das, worauf uns Jens hinwies, umzusetzen. Am Ende des Trainings gingen wir noch einmal Heian Shodan und Heian Nidan durch, wobei unser Meister jeden zurecht bog, der es nötig hatte :)

Frisch geduscht und gut gelaunt kehrten wir im Beyerhaus ein und ließen den Abend bei ein zwei frisch gezapften Gerstensäften und lustigen Gesprächen zu noch lustigeren Themen (siehe Foto) gemütlich ausklingen.

Danke für alles!

Oss