Ich fange mit einer Negativbetrachtung an: Man darf
bestimmte Meister nicht aus den Augen verlieren und sollte so oft wie möglich
bei Ihnen trainieren – Kobayashi Sensei ist ein solcher Meister.
Er geht wegen seiner zurückhaltenden Art ein wenig unter in
der Vielzahl der charismatischen und auch recht unterschiedlichen JKA-Instruktoren
– meines Erachtens eine der Stärken der JKA gegenüber anderen Verbänden, in denen
es mitunter nur einen oder vereinzelte Koryphäen gibt.
Karatetechnisch war das JKA-Ibiza Gasshuku ein Leckerbissen. Kobayashi Sensei gab uns zahlreiche Erläuterungsstränge mit auf den Weg – die wir aber auch ausgiebig trainieren konnten bei sommerlichen Temperaturen – allein am Samstag waren es 5 Stunden.
Sein Thema war KIME. Ein Schwerpunkt dabei war die blitzschnelle
Entspannung nach dem KIME – nur dann sind wir in der Lage bei Folgetechniken erneut
ein richtiges KIME zu erreichen.
An diesem Defizit arbeite ich selbst schon lange –
wenngleich nicht sehr erfolgreich. Ein kurzes knackiges KIME (oder wie es Kobayashi
Sensei beschrieb - von 0 auf 100 kommen) – wobei Richtung und Geschwindigkeit
der Technik stimmen müssen, gelingt einem mitunter – wie ungleich schwerer ist
aber, vor der nächsten Technik wieder von 100 auf 0 zu kommen und Folgetechniken
ohne Vorspannung auszuführen. Viele Teilnehmer verrichteten eine
3er-Kombination mit einer 30-30-40% Kraftverteilung – richtig wäre alle 3 Techniken
mit jeweils 100% auszuführen – was allerdings impliziert, dass man
zwischendurch blitzschnell zu entspannen vermag. Ein Dilemma …
Ich erwische mit selbst mit der trügerischen Erklärung –
dass Japaner klein, leicht und wendig sind und tendenziell weniger Muskelmasse haben,
als Europäer – und daher von Natur aus flinker sind. Dieses Scheinargument geht
bei Kobayashi Sensei unter – er ist groß und hat eher einen europäischen Körper
– gleichwohl macht er kräftige und zugleich schnelle Bewegungen.
Ein Dankeschön an die JKA IBIZA – ein schöner Lehrgang. Wir haben bei sommerlichen Temperaturen mit klasse Bikes St. Antoni und Umgebung erkundet – nach dem Training im Wasser gelegen und Dank der Hinweise der Gastgeber auch gute Restaurants besucht – wir kommen wieder.