Der JKA-Norway ist es wieder gelungen, zu ihrem runden
Verbandslubiläum (30) ein großartiges Gasshuku zu organisieren. 9 Sohonbu
Instrukteure unter Leitung des Chiefinstructors Ueki Shihan, sowie Bura Sensei
(JKA Europe Chief), Otha Sensei (JKA England Chiefinstructor) und Nagatomo
Sensei (JKA New Mexiko/USA Chiefinstructor) trainierten an 4 Tagen in 9
Trainingsgruppen ca. 650 Teilnehmer –jeder Teilnehmer konnte 10
Trainingseinheiten, absolvieren. Es waren Teilnehmer aus 16 Ländern vor Ort –
mehrheitlich natürlich die Karateka aus Norwegen.
JKA-Instrukteure + Technisches Komitee JKA Norway |
Die JKA Norway ist ein straff und freundschaftlicher
organisierter Verband, der nach meinen Wahrnehmungen in Breite und Spitze mit
das beste Karate außerhalb von Japan hervorbringt. Larsen Sensei und sein
technisches Komitee leisten eine hervorragende Arbeit – ich hoffe sehr, dass
diese gute Arbeit mit der geplanten Ausrichtung des JKA-Funakoshi-Cups 2023
belohnt wird – Ganbatte Norge JKA.
J. Dos Santos + H. Saele Sensei JKA Norway |
Eine solche Lehrdichte wie bei diesem Gasshuku ist singulär
außerhalb von Japan. In überschaubaren Gruppen wird intensiv trainiert.
Insbesondere konnte man bei Ueki Shihan trainieren – das gelingt einem selbst
in Japan nur selten. Seine Ruhe und Ausstrahlung geben dem Training einen
besonderen Touch. Es gab 2 zentrale Trainingseinheiten mit Ueki Shihan bzw.
Bura Sensei. Unsere Trainingsgruppe ab Sandan hatte zudem Training bei Ueki
Shihan (2x), Bura Sensei, Ogura Sensei (2x), Naka Sensei, Kobayashi Sensei und
Otha Sensei.
Vorführung Kata Jion |
Jedes Training wurde von der Individualität des jeweiligen
Meisters geprägt – für mich ist diese Vielfalt der Nuancen eine Stärke der JKA –
obgleich das Lehrgebäude der JKA den Rahmen vorgibt. Schwerpunkt der meisten
Trainings war der optimale Einsatz der Körpers – insbesondere der Beine und der
Hüfte. Wir Europäer neigen dazu, die Techniken mit zu viel Krafteinsatz im
Oberkörper unter Vernachlässigung der Hüft- und Beinarbeit auszuführen – ein
Dauerthema auch bei mir selbst – zu Recht kritisieren hier die Instrukteure die
Bewegungen der meisten Teilnehmer.
Kobayashi Sensei in Action |
Naka Sensei erarbeitete den Einsatz der Körperachsen mit
Kata Sochin, Ueki Shihan wollte unter Beachtung von Spannung/Entspannung und
Schnell/Langsam einen stetigen Fluss der Bewegungen in Kata Goshoshiho Sho
sehen. Kobayashi Sensei demonstrierte mit überzeugender Körpersprache
Gewichtsverlagerungen in den Stellungen, um starke Techniken auszuführen. Otha
Sensei glänzte wie immer mit einem extrem systematischen Trainingsaufbau –
unabhängig vom Trainingsinhalt sind seine Trainingseinheiten ein Lehrbeispiel
für Übungsleiter und Trainer im Karate.
J. Moen + M. Buchstaller Sensei |
Die wie gewohnt augenscheinlich starke Physis der
Instrukteure der JKA wurde durch Erläuterungen von Ueki Shihan untermauert.
Täglich trainieren die Instrukteure gemeinsam. Dabei sind 200-300 Wiederholungen
im Kihon üblich. Das Randori dauert 30 Minuten. Hierzu wurde uns eine
Kosteprobe aller Instruktoren vor Ort angeboten – man konnte etwa bei Naka vs.
Kobayashi sehen, mit welcher Härte dieses Training geführt wird. Den Seiken
aller Instrukteure ist auch das ständige wenn nicht sogar tägliche
Makiwara-Training anzusehen.
Chiefinstrutor JKA Norway Larsen Sensei + Chiefinstructor JKA WF Ueki Shihan |
Ich kann jedem JKA- Karateka eine Teilnahme am JKA-Karate-Gasshuku
in Norwegen nur empfehlen – in jeder Hinsicht.
SEE YOU NEXT TIME IN NORWAY.
Euer Thomas