Herzlich Willkommen auf dem neuen gemeinsamen BLOG des Karatedôjô Fujinaga Leipzig e.V. und des Budoverein Fujinaga Berlin e.V.!
An dieser Stelle möchten wir dem interessierten Besucher mit Beiträgen, Berichten und Bildern einen Einblick in unser Training, unsere Aktivitäten und unsere Erlebnisse gewähren. Dabei soll immer auch unser Verständnis und unser Antrieb, mit dem wir in unseren Dôjôs Karate praktizieren, zum Ausdruck kommen.
Unsere Vereine widmen sich der Pflege und Ausübung des traditionellen Shotokan-Karate, wie es von der JKA (Japan Karate Association) unter der Leitung von Masatoshi Nakayama entwickelt wurde. Insbesondere wird das Erbe der Lehrtätigkeit von Yasuyuki Fujinaga Sensei in stillem Gedenken die Vereinsmitglieder auf ihrem Weg des Karate begleiten. Er vermittelte den Gründern beider Vereine unschätzbare Anregungen und Einsichten.

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Mittwoch, 14. Juni 2017

IRIMI - Nachlese die 2.

Ich möchte meine IRIMI-Gedanken, die ich Euch beim Gasshuku vermittelt habe, vertiefen und präzisieren, da ich nicht missverstanden werden will und meine komprimierten Gedankengänge teilweise in eine Überforderung gemündet sind.

Für mich ist IRIMI ein Bewegungsprinzip - eine Kampfstrategie.

Insbesondere die Kata bietet für dieses Prinzip gute Trainingsmöglichkeiten, da sich die Bewegungsmuster der Shotokan-Kata und des IRIMI treffen.

Gleichwohl möchte ich damit nicht sagen, dass ihr die Kata etwa an Irimibewegungen anpassen sollt.
Die äußere Form der Kata, wie sie von der JKA vorgegeben wird, bleibt bestehen.
Nur innerlich neige ich dazu, die Bewegungen mit dem Irimi-Gedanken auszuführen.

Dabei stehen die Gegensätze in der Ausführung der Kata von

Spannung - Entspannung
Langsam - Schnell
Kompression - Expansion

in einem Einklang mit Prinzipien wie ansatzloser Ausführung der Technik (Ende der Technik = Anfang der nächsten Technik) - bei Angriffs- wie auch Blockbewegungen.

Auch die übrigen Bewegungsmuster der JKA-Kata, wie etwa die Jun-Kaiten-Hüftbewegung bei Richtungsänderungen und dem Ausrichten inbesondere der Füße in die neue Bewegungsrichtung stehen im Einklang mit dem IRIMI-Prinzip.

An welcher anderen Stelle im Lehrgebäude von Kihon-Kata-Kumite kann man das kompromisslose Einsteigen in den angreifenden Gegner so gut üben, wie in den Kata?

Insbesondere die üblichen Kumite-Formen bieten dazu wenig Raum. Das wäre auch zu gefährlich, so dass es sich anbietet, dies zunächst in der Kata ohne Partner zu praktizieren.

Das eigentliche IRIMI-Training benötigt einen Angreifer - kann mithin nur in einer Partnerübung erfolgen.

Shibuya-Hokukan-Dojo, Tokyo 2016, Kobayashi Sensei
P.S.: Insbesondere bei Kata-Demonstrationen von Kobayashi Sensei kann ich das IRIMI spüren. Der Sensei selbst bezieht sich auch ausdrücklich darauf - ich bleibe hier am Drücker und werde den Sensei weiter befragen.