Herzlich Willkommen auf dem neuen gemeinsamen BLOG des Karatedôjô Fujinaga Leipzig e.V. und des Budoverein Fujinaga Berlin e.V.!
An dieser Stelle möchten wir dem interessierten Besucher mit Beiträgen, Berichten und Bildern einen Einblick in unser Training, unsere Aktivitäten und unsere Erlebnisse gewähren. Dabei soll immer auch unser Verständnis und unser Antrieb, mit dem wir in unseren Dôjôs Karate praktizieren, zum Ausdruck kommen.
Unsere Vereine widmen sich der Pflege und Ausübung des traditionellen Shotokan-Karate, wie es von der JKA (Japan Karate Association) unter der Leitung von Masatoshi Nakayama entwickelt wurde. Insbesondere wird das Erbe der Lehrtätigkeit von Yasuyuki Fujinaga Sensei in stillem Gedenken die Vereinsmitglieder auf ihrem Weg des Karate begleiten. Er vermittelte den Gründern beider Vereine unschätzbare Anregungen und Einsichten.

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Samstag, 13. März 2010

Samurai Karate

zuki aus hachiji dachi und aus kiba dachi, dann aus kiba dachi, wobei wir das Gewicht einmal so weit wie möglich auf das linke Bein und einmal so weit wie möglich auf das rechte Bein verlagerten, danach zuki aus hachijidachi mit Ausfallschritt nach vorne in zenkutsu dachi (als oi zuki)... mit diesen Übungen begannen wir das Training am vergangenen Freitag. Besondere Aufmerksamkeit schenken wir dabei kusshin 屈伸 (der Beugung und Streckung der Gliedmaßen/ des Körpers) zur Entwicklung einer schnellen und explosiven Vorwärtsbewegung. Anschließend bemühten wir uns, dieses Prinzip bei oi zuki vorwärts in Verbindung mit der Gleichzeitigkeit von Arm und Beinbewegung umzusetzen.


Shotokan Karate wird häufig als "Samurai Karate" bezeichnet, da unsere Techniken im Vergleich zu den anderen großen Stilrichtungen (shitô ryû, gôjû ryû, wado ryû usw.) einen ausgeprägten offensiven Charakter besitzen. Da die Samurai sich mit ihren wertvollen Schwertern nicht auf ein Scharmützel Klinge gegen Klinge einlassen wollten, versuchten sie ihre Gegner mit einem gekonnten Hieb zu besiegen und machten sich dafür auch verschiedene Taktiken (vergleichbar mit tai sabaki, sen no sen usw.) zu nutze. Was für die Samurai galt, gilt auch für uns. Daher streben wir nach einem starken, schnellen und ansatzlosen zuki, von dem ein Gegner (wenn überhaupt) nur die auf ihn zurasende Faust sieht und im nächsten Augenblick bereits am Boden liegt.


Nachdem wir unsere zuki im kihon geschärft hatten, stellten wir unserer Fähigkeiten im kihon ippon kumite auf die Probe. Mit oi zuki griffen wir uns gegenseitig an, während wir uns gleichzeitig genau beobachteten und uns auf diese Weise auf Bewegungen und andere Zeichen aufmerksam machen konnten, die unsere Angriffsabsicht verraten würden und damit u.U. zum Scheitern verurteilen. Steife Fußgelenke, der Attacke vorausgehende Entlastungsbewegungen, verräterisches Absenken oder Aufbäumen des Oberkörpers u.a. derartige (schlechte) Angewohnheiten stellten alle von uns vor die schwierige Aufgabe, diese zukünftig immer mehr zu minimieren und sie irgendwann ablegen zu können.


巡回転 junkaiten, die Hüftdrehung in Richtung der Armtechnik (im Gegensatz zu 逆回転 gyaku kaiten) übten wir mit vielen Wiederholungen der einfachen Wendung, wie wir sie beim Kommando mawate! ausführen. Die Erklärungen von Jens machten uns aufs neue deutlich, dass hinter dieser Bewegung wesentlich mehr steckt als man vermuten möchte.

Zuletzt hatten wir die Gelegenheit, alle geübten Prinzipien in Heian Shodan nochmal umsetzen. Gut das ich dabei sein konnte, denn alle Aspekte dieses Trainings in Worte zu fassen ist sehr schwierig. Mein Fazit: Eine super Trainingseinheit mit scheinbar "einfachen" Übungen aber enormen inhaltlichem Tiefgang und hohen technischem Anspruch!

Oss

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