Herzlich Willkommen auf dem neuen gemeinsamen BLOG des Karatedôjô Fujinaga Leipzig e.V. und des Budoverein Fujinaga Berlin e.V.!
An dieser Stelle möchten wir dem interessierten Besucher mit Beiträgen, Berichten und Bildern einen Einblick in unser Training, unsere Aktivitäten und unsere Erlebnisse gewähren. Dabei soll immer auch unser Verständnis und unser Antrieb, mit dem wir in unseren Dôjôs Karate praktizieren, zum Ausdruck kommen.
Unsere Vereine widmen sich der Pflege und Ausübung des traditionellen Shotokan-Karate, wie es von der JKA (Japan Karate Association) unter der Leitung von Masatoshi Nakayama entwickelt wurde. Insbesondere wird das Erbe der Lehrtätigkeit von Yasuyuki Fujinaga Sensei in stillem Gedenken die Vereinsmitglieder auf ihrem Weg des Karate begleiten. Er vermittelte den Gründern beider Vereine unschätzbare Anregungen und Einsichten.

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Dienstag, 16. März 2010

keine Wurzeln schlagen

Unserem gestrigen Training ging zunächst eine schwierige Operation voraus: Johannes, Thomas und ich brachten Mausi (unser dôjôeigenes makiwara) wieder in Form und nahmen es im Anschluss natürlich auch erstmal ordentlich unter Beschuss :-)


Im Training selbst griffen wir zuerst das Thema vom vergangenen Freitag auf: kusshin. Anders als zuvor übten wir diesmal auch oi zuki aus shizentai (nicht aus "zuki-Position", sondern mit den Armen locker vor dem Körper) . Auf zwei Zählzeiten beugten wir (auf ichi) zuerst die Beine, bauten Spannung auf und brachten beide Arme in eine gute und auf beiden Seiten gleiche Ausgangsposition. Dann (auf ni) schossen wir mit oi zuki nach vorne und kontrollierten jedes mal unsere Körperhaltung, Fußstellungen usw. In einem zweiten Durchgang wiederholten wir die gleiche Übung, diesmal jedoch aus heikô dachi.

Für Wettkämpfer (bei denen zugunsten der Schnelligkeit die Schlagwirkung oft vernachlässigt wird) und große&starke Karateka (die allein aufgrund ihrer Kraft und Masse genügend Energie generieren können) hat der Kontakt mit dem Boden für die Durchschlagskraft keine oder kaum Bedeutung. Für die meisten von uns durchschnittlich gebauten Karateka ist es dagegen enorm wichtig unsere Schlagkraft nicht nur durch Schnelligkeit und Technik, sondern vor allem durch die Verbindung mit dem Boden zu generieren. Schließlich soll unsere Kunst ja schwache Menschen in die Lage versetzen, sich auch gegen körperlich überlegene Angreifer durchzusetzen...

Diese Auffrischung in Sachen Spannungsaufbau und explosiver, ganzheitlicher Vorwärtsbewegung versuchten wir erneut mit oi zuki und sanbon renzuki das Dôjô rauf und runter umzusetzen. sanbon renzuki beschäftigte uns dann bei der anschließenden kihon kumite Session. Ob ungleichseitig (age uke/ uchi uke/ gedan barai mit dem gleichen Arm) oder gleichseitig (age uke/ gedan barai/ kata uke mit dem gleichen Arm) waren sowohl Verteidiger als auch Angreifer gefordert, wobei letztere nach jedem Block des Verteidigers eine offene Stelle in dessen kamae finden musste, um alle ihrer zuki ins Ziel bringen zu können.

In einer zweiten kumite-Übungen (Angriff: kizami zuki mit suri ashi + gyaku zuki) verwendeten wir (gleichseitig) "lockere" Blocktechniken mit offenen Händen. Der Schnappeffekt aus dem Handgelenk zur Verstärkung des Blocks sowie eine Anpassung der Blocktechnik abhängig von der Entfernung des gegnerischen Schlagarms waren für die Fortgeschrittenen der Schwerpunkt der ersten Übung. Die zweite Übung (ungleichseitig) machten wir uns bei unserer Abwehr das Wirkungsprinzip von age uke sowie die Schwächen des gyaku zuki (die Kipprichtungen des Partners) zu nutze und merkten schnell, dass zwischen wettkampfmäßigem "Blocken" und dem Block eines harten Schlages mit der Absicht, den Gegner umzuhauen, Welten liegen.


Abschließend übten wir Heian Shodan in normaler Ausführung sowie mit eingebautem mae geri. Jens ging dabei nochmal auf die Bedeutung derBeugung des Hüftgelenkes - unseren Kämpfern als "Knick in der Hüfte" bekannt - ein und zeigte, dass diese bei allen unserer drei wichtigsten Stellungen (zenkutsu dachi, kiba dachi und kôkutsu dachi) eine wesentliche Rolle spielt.

Alles in allem war es wieder eine super Trainingseinheit. Danke Jens!

Oss

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