Mittlerweile kann man im Stadtteil Bunkyo-ku kaum mehr 100
Meter gehen, ohne ein JKA-Logo zu sehen – klar, jetzt durften wohl aller
Teilnehmer des Gichin Funakoshi World Cup vor Ort sein. Im Honbu-Dojo gibt sich
das japanische Team den letzten Schliff – für einen kurzen Plausch mit Nemoto,
Kumeta und Inokoshi Sensei reichte es dennoch.
Temperatursturz um fast die Hälfte und Dauerregen heute aber zum World Cup scheint wieder die Sonne |
Das Wetter ist sehr launisch – heute gab es einen
Temperatursturz um fast 15 Grad und satten Regen – ab Freitag pünktlich zum
Word-Cup soll wieder die Sonne scheinen. Trotz Sauwetter bin ich zum
Tsukiji-Markt geradelt, um dort meinen Messerverkäufer von Masamoto zu besuchen
– er hat früher auch mal Karate gemacht. Er freut sich jedes Mal über mein
Erscheinen und bestaunt wie jedes Jahr die Größe meiner Hände.
Unterwegs an der Außenmauer am Kaiserpalast |
Abends war ich wieder im Shokukan-Dojo. Tanaka Sensei hielt
ein ganz klassisches Training ab. Kihon, Kumite und Kata. Mit klassisch meine
ich das praktizieren aller 3 Säulen des JKA-Karate in einem Training, wenige Schwerpunkte
und kurze klare Ansagen und vor allem viele Wiederholungen. Manch jemand ist
mitunter enttäuscht wenn er in Japan trainiert und nicht sogleich alle Fragen
beantwortet bekommt, die ihm vielleicht auf der Karate-Seele liegen. Ich neige
mitunter selbst dazu, im Training zu viel zu erläutern - es darf keine
Disbalance zwischen Erklärungen des Sensei und der Trainingszeit der Schüler
geben. Nur die ständige und faktisch unendliche Wiederholung der Techniken
bringt ein Zuwachs an Qualität.
Die erste Hälfte des Trainings wurden Variationen von Sanbon
Tsuki trainiert, erst ganz grundschulmäßig, dann aus Kamae mit einem zusätzlichen
Auftakt Kizami Tsuki in der Bewegung und schließlich aus kurzer Stellung mit
suri ashi. Gefragt war shiku ashi, Dynamik in allen (4) Tsuki und Entspannung
zwischen einzelnen Techniken. Dann gab es eine 5er-mae geri Kombination und schließlich
jeweils 80 mae+yoko geri kekomi mit demselben Bein. Dann wollte der Sensei aus
der Hocke gestartete Mawashi geri sehen – brach aber nach 4 Techniken ab – es war
sozusagen nur ein Spass, um uns nach den vielen Keri wieder aufzumuntern.
Es folgte einfach Kihon Ippon Kumite, klassisch Oi Tsuki
jodan – age uke + Gyaku Tsuki, und zwar möglichst zügig nacheinander – ohne Kommando
– jeder kam so auf 50 Angriffe am Stück.
Zum Abspann gab es Jitte.
ein paar Trainingsnotizen machen, ein 5 EUR Menu gegen 23.00 Uhr und dann ab in die Koje |
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen