Heute war erst einmal abspannen angesagt
– so 3 Tage am Dojo-Rand zu verbringen kann auch sehr anstrengend sein. Dazu
bin kreuz und quer durch Tokio geradelt – bei schönem Wetter etwas über 20
Grad. Es gab einen Besuch im Ueno-Park, etwas Ryogoku (Sumo-Area) und
schließlich nach Asakasa in das Dojo von Takahashi Sensei.
Schrein im Ueno-Park |
Dewanoumi Heya |
Zu meiner Überraschung gab nicht
Takahashi Sensei das Training, sondern assistierte, indem Sie durch die Reihen
lief und an den Trainierenden herumzottelte. Das Training gab Ogata Sensei – und
es ging um ganz grundsätzliche Grundlagen – die man in einem Training mit fast
nur Schwarzgurten nicht erwartet. Und dennoch merkt man jedes Mal, wie wichtig
solche Einheiten sind. In sizentai wurde der Kraftfluss von der Fußsohle zur Hand
genau untersucht. Schwerpunkt war dann Zenkutsu Dachi – Ogata wollte von uns ganz
genau wissen, wie die Stellung auszusehen hat, wo welche Spannung ist und wie
die einzelnen Körperteile des Unterbaus auszurichten sind. Dann kamen die
Shomen- und Hamnibewegung der Hüfte dazu und die damit verbundene Problematik
der Muskelsteuerung in den Beinen. Auf die Nachfrage, wie die Gewichtverteilung
in Prozent sei, gab Ogata zu verstehen, dass dies nicht wesentlich sei. Der
jeweilige Zenkutsu-Dachi ist richtig, wenn wir alle Einzelpunkte (wie Fußstellung,
Kniehaltung, Oberschenkelspannung, Hüfte) beachten – unabhängig wie dann die
prozentuale Gewichtverteilung jeweils aussieht.
Später problematisierte er auch
Fragen der Körperspannung – zu frühes Kime und Vorspannung sind schlecht – vor allem
auch wenn man Karate ein Leben lang betreiben will. Man soll sich der
fließende Bewegung hingeben und wirklich
erst am Ende kurze Anspannen – dann kann man die Techniken auch noch im hohen
Alter ausführen – auch wenn einzelne Körperteile nicht mehr richtig
funktionieren.
Ob der Hinweis auf das Alter
einen tieferen Grund hatte – nach dem Training kamen wir noch alle in einer
nahen Lokalität zusammen und feierten in den 46. Geburtstag von Ogata Sensei
hinein.
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