Zunächst muss ich mal wieder eine Lanze für mein Gastland
brechen. Gestern hatte ich im Budokan bei meinem hin- und hergerenne irgendwo meinen
JKA-Beutel mit Jacke und diversen persönlichen Dingen verlegt – und habe ihn
nicht wiedergefunden – wäre auch ein Unding in der Halle. Ich habe mir dann
sogar eingebildet, dass jemand zugegriffen hat, weil ich eigentlichen einen
festen Depotplatz hatte. Pustekuchen – heute gegen Ende des Finaltags tippte
mir jemand vom Servicepersonal am Rand der Kampffläche auf die Schulter, hielt
mir meinen Beutel vor die Nase und fragte ob das meiner sei.
Ich hatte den Beutel nebst Tokorozawa-Jacke schon längst
aufgegeben und dann das. Vor lauter hin- und hergepacke zwischen den Taschen,
Kameras und Stativ habe ich dann meine Videokamera nebst Stativhalterung im
Innenraum liegen lassen. Das fiel mir 2 ½ Stunden später auf. Nach meiner
Erfahrung mit dem Beutel, dachte ich mir, radele ich mal zum Budokan zurück (5
Minuten vom Hotel). Ein Aufpasser ließ mich unter Vorlage meines
JKA-Presseausweises nochmal in Halle. Die Aufräumarbeiten waren fast am Ende –
und neben einer leeren Bentobox lagen im Innenraum Kamera und Stativhalterung.
So ein Ausgang der Geschichte kann man wohl nur in Japan erwarten.
Heute war alles hoch offiziell – man musste Eintrittskarten
kaufen und überall Security und Absperrungen – da lohnte sich mein
Presseausweis richtig.
Vor dem Sturm |
Ochi Sensei als Shimpan heute |
Zwischendurch gab es den Athleteneinmarsch, Ansprachen, Hymne.
Zeremoniestart mit Nemoto Sensei |
Deutsches Team |
Die Gastgeber |
JKA Fahne |
Japan hat die Wettkämpfe dominiert. Es gibt Stimmen, die meinen,
dass das nicht mit rechten Dingen zugeht. Zunächst mal habe ich noch nie einen
Wettkampf erlebt, bei dem es nicht tendenziös parteiische Entscheidungen gab. Aber
wer obsiegen will, muss eben mit deutlichen Techniken agieren. Wenn ich mir den
Finaltag heute anschaue, gab es allenfalls im Bereich Herren-Kumite einige
Entscheidungen, die man diskutieren könnte – aber bei blitzschnellen Aktionen
ist es für jeden Shimpan schwer, sofort und immer die richtige Entscheidung zu
treffen.
Im Bereich Kata waren die japanischen Starter ein nur
besser. Ich fand die Goshoshiho-Dai von Takagi auch nach dem Stechen besser als
die Sho von Nakamachi – aber nun gut. Im Frauen-Kumite waren die jap. Damen
ebenfalls die dominaten Kämpferinnen.
Hukuhara Japan Platz 3 mit Unsu |
Bei den Herren waren die japanischen Kämpfer gesundheitlich
angeschlagen (Nemoto, Inokoshi und später im Team auch Chubachi) – zum anderen
legten die russischen, belgischen und chilenischen Kämpfer einen etwas anderen
Stil auf die Matte – da fiel es teilweise schwer, klare Wertungen zu sehen und
zu werten, wenn man JKA-Karate erwartet. Aber klare Treffer – etwa im
Team-Finale gegen Belgien wurden gegeben.
Bei der Arbeit |
auch am arbeiten |
Takagi mit Goshoshiho Dai |
Ich habe fast alle Kämpfe des Finaltages auf Video und werde
sie nach und nach auf fb posten.
Für mich war die WM eine Bereicherung auf meinem Karate-Do.
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