Ich beginne meine „Tagebuch“ mit einer Hinweis: Gehe niemals
3 Stunden trainieren, wenn du nur 2 Stunden geschlafen hast.
Aber wie heißt es so schön: „Sage niemals nie.“
Ich hatte mit JAL im Dreamliner einen kurzweiligen Überflug –
konnte dennoch nur etwa 2 Stunden Schlaf finden. Mein erster Trainingsausflug
führte mich nach Koganei-shi in das Shokukan-Dojo, es liegt in einem Vorort von
Tokio in der Präfektur Tokyo-to.
Nach dem Seiza des Kindertrainings gab es eine saftige Ansprache
vom Sensei in Sachen Dojoetikette – was mir zum Start etwa 10 Minuten Seiza
einbrachte. Als ich danach aufstehen wollte, hatte ich einen kleinen
Schwindelanfall – so viel zum Thema zu wenig Schlaf und Jetlag. Dann musste das
Dojo vor dem Training nochmal gewischt werden und der Sensei demonstrierte,
dass auch das Wischen eine Form hat, die der faktisch richtigen Beanspruchung
der Fußgelenke für das Karate dient.
Im Training mutierte Tanaka Sensei dann wieder zum gütigen
Vater, der viele aufmunternde Worte fand und auch den einen und anderen Spass –
mir fällt auf, dass er im Kindertraining viel Lob verteilt – ganz anders als im
Erwachsenentraining.
Von Weiß- bis Schwarzgürtel ging es darum die richtige Linie
bei Yori-Ashi mit Gyaku tsuki aus kamae zu finden. Mit vielen Wiederholungen
zogen wir das Dojo hoch und runter. Später kam ein kurzer ausweichender gedan
barai dazu. Dann wollte der Sensei den schnellen Übergang von Verteidigung zum
Konter sehen – es wurde mit Partnern geübt. Immer wieder mussten einzelne
Kinder etwas zeigen und beratschlagten alle, wo die Fehler liegen.
Zuletzt haben alle gemeinsam mit einem Anfänger-Mädchen (3.
Woche) die halbe Taikyoku Shodan praktiziert und es gab für den absoluten
Beginner großen Applaus.
Ich war froh, diese Einheit aufrecht überlebt zu haben
Zum Erwachsentraining gesellte sich neben der freitags
üblichen Abordnung einer Unimannschaft das Team Ungarn mit Janozs (JKA
Chiefinstruktor Hungary), Andor + einem
weiterem starken Kämpfer. Unter mehrmaligem Gotai wurde ca. 20 Minuten Freikampf
praktiziert – wir Geishjin sollten immer mit einem einheimischen Kämpfer
arbeiten. Es ging konsequent zur Sache und mein Tranigkeit verschwand Zusehens.
Tanaka Sensei unterbrach bisweilen – im fehlte die klare
Linie, er bemängelte zu wenig Ideen und er wollte den konsequenten Zug zum Gegner
sehen.
Es gab dann Übungen mit überlaufenem Gyaku Tsuki, wobei man ohne
Auftaktbewegung den ersten tsuki starten sollte und sich dann erst mit dem
überlaufenen tsuki in die Distanz des Gegners begibt.
Zum Ende dann wieder jiyu Kumite Praxis.
Tip: wer zum Freitagstraining in das Shokukan Dojo geht,
sollte immer Seiken und Mundschutz beihaben und ausgeschlafen sein.
Es mir immer eine besondere Ehre und Verpflichtung, unter der Aufsicht meines Karatementors, der mich seit dem frühen Tod meines Senseis fordert und fördert, zu trainieren.
Domo arigato gozaimashita Sensei Tanaka.
Es ist jetzt 7.00 Uhr. Ich hoffe der Jetlag verschwindet
heute. Ab 8.00 Uhr ist Application zum JKA Autumn Training Camp – es folgen 3
Trainingseinheiten. Hajime.
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