Herzlich Willkommen auf dem neuen gemeinsamen BLOG des Karatedôjô Fujinaga Leipzig e.V. und des Budoverein Fujinaga Berlin e.V.!
An dieser Stelle möchten wir dem interessierten Besucher mit Beiträgen, Berichten und Bildern einen Einblick in unser Training, unsere Aktivitäten und unsere Erlebnisse gewähren. Dabei soll immer auch unser Verständnis und unser Antrieb, mit dem wir in unseren Dôjôs Karate praktizieren, zum Ausdruck kommen.
Unsere Vereine widmen sich der Pflege und Ausübung des traditionellen Shotokan-Karate, wie es von der JKA (Japan Karate Association) unter der Leitung von Masatoshi Nakayama entwickelt wurde. Insbesondere wird das Erbe der Lehrtätigkeit von Yasuyuki Fujinaga Sensei in stillem Gedenken die Vereinsmitglieder auf ihrem Weg des Karate begleiten. Er vermittelte den Gründern beider Vereine unschätzbare Anregungen und Einsichten.

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Mittwoch, 1. Oktober 2014

JKA gasshuku in Frankreich, 26.-27. Oktober 2013

Zwischen all den bereits veröffentlichen Beiträgen habe ich noch den Entwurf zu einem Bericht über das JKA gasshuku in Frankreich vom 26.-27. Oktober 2013 gefunden, den ich euch hier nun mit fast einjähriger Verspätung nachreichen möchte.

Die JKA Frankreich lud im Herbst des vergangenen Jahres zu einem gasshuku mit großartigen JKA-Instruktoren ein. Ich folgte - berufsbedingt mit einem Tag Verspätung - dieser Einladung und machte mich am frühen Samstagmorgen mit einem Mietwagen auf den Weg an die französische Küste nach Boulogne sur mer, etwa 430 km von Düsseldorf entfernt.

Postkartenaussicht nur wenige Autominuten von der Sporthalle entfernt 
Die steife Brise am Wochenende kündigte den darauf folgenden schweren Orkan an
In dem idyllisch gelegenen Örtchen, von dessen moderner Sporthalle man einen atemberaubenden Blick auf den Ärmelkanal hatte, gaben sich Sawada Sensei (Belgien), Ohta Sensei (England), Lautier Sensei (Frankreich) und Takahashi Yûko Sensei (Japan) die Ehre. Neben zahlreichen einheimischen Lehrgangsteilnehmern waren auch bekannte Gesichter und Freunde aus Deutschland und anderen europäischen Ländern angereist, sodas sich meine Aufregung schnell legte und ich mich auf das Wesentliche - das Training - konzentrieren konnte.

Lautier Sensei beim Fachsimpeln mit Tobias Prüfert :)
Sawada Sensei hat sichtlich Spaß beim Beobachten der Teilnehmer
Ohta Sensei demonstriert eine Partnerübung in der Gruppe der Fortgeschrittenen
Meister zum Anfassen: Jean Pierre Fischer Sensei reihte sich ein und trainierte mit
Sawada Sensei gab die erste Einheit am Samstag morgen. Nachdem wir mehrere Durchläufe mit verschiedenen Grundtechniken in zenkutsu dachi absolviert hatten, ließ uns Sawada Sensei sternförmig 180 Grad Drehungen über das vordere Bein mit anschließenden Block-, Tritt- und Stoßtechniken ausführen. Das Ziel war schnell klar: sich aus der Angriffslinie eines Angreifers zu bewegen, dabei gleichzeitig den Körper und die Hüfte in (hanmi-) Position zu bringen, um sofort nach der Drehung auf Angriffe reagieren zu können. Farb- als auch Schwarzgurte waren mit dieser Übung teilweise sehr überfordert. Als später in Dreiergruppen geübt wurde, was das Durcheinander perfekt... am Ende der Einheit qualmten uns die Köpfe und Fußsohlen gleichermaßen!

Für die nächste Einheit wurden die Teilnehmer in drei Gruppen geteilt. Ich schloss mich ganz selbstverständlich der Gruppe von Takahashi Sensei an und konnte die nächsten 60 min. an den Feinheiten meiner gojûshiho shô feilen. Schlatt Senpai übersetzte routiniert vom Japanischen ins Englische und Französische, so dass jeder problemlos den Erklärungen von Takahashi Sensei folgen konnte.

Takahashi Sensei erklärt Details
Schlatt Senpai routiniert bei der Arbeit! :)
In der nächsten Einheit ging es um die Manipulation des Gegner im kumite. Takahashi Sensei ließ uns verschiedene uchikomi Übungen absolvieren, um zu verdeutlichen, wie normalerweise das Spiel von Aktion und Reaktion im kumite läuft. Dann verriet sie uns Tricks, wie wir eine bestimmte Reaktion des Gegners provozieren und zu unserem eigenen Vorteil ausnutzen könnten, wobei wir uns die Vorlieben und Angewohnheiten unseres Gegners zu Nutze machen sollten.

Weiß genau, wie sie ihren Gegenüber ausspielt: Takahashi Yûko Sensei
Am Samstag Abend war lustiges Beisammensein mit Meeresfrüchten, Wein und Musik angesagt. Lautier Sensei setzte sich quasi einmal an jeden Tisch um Konversation zu machen, während Sawada Sensei zur Freude der Allgemeinheit das Tanzbein schwang. Die Franzosen wissen wie man feiert, allerdings war für mich der Abend wegen meiner Müdigkeit und dem Umstand, dass ich mich selbst noch zurück ins Hotel fahren musste, relativ früh gelaufen.

Alles tanzt und Sawada Sensei ist mittendrin
Typisch französisch: Paella!! :)
Die letzte Einheit von Takahashi Sensei am Sonntag morgen hatte die Kata Sôchin zum Thema. Da Schlatt Senpai leider bereits die lange Heimreise antreten musste, wurde ich gebeten zu übersetzen. Neben dem Ablauf und Feinheiten bei der Ausführung einzelner Passagen, legte Takahashi Sensei viel Wert auf den richtigen Wechsel zwischen Schnell/ Langsam bzw. Spannung/ Entspannung sowie den Einsatz der Hüfte, der von vielen karateka gerne zugunsten der Geschwindigkeit vernachlässigt wird.

Kata Sôchin
Ich wurde bei Sôchin zur Demonstration regelrecht herangezogen :)
Bevor es für mich zurück nach Düsseldorf ging, traf ich mich noch mit Takahashi Sensei, den Veranstaltern des gasshuku sowie einigen Freunden aus Deutschland und Frankreich zu einem gemütlichen Mittagessen in einem kleinen Fischrestaurant in der Stadt. Dort ließen wir die vergangen Tage noch einmal Revue passieren und genossen die Spezialitäten des Hauses, bis es an der Zeit war Abschied zu nehmen. Für mich hat sich die Reise in mehrerer Hinsicht gelohnt und ich bin mir ziemlich sicher, es gibt ein Wiedersehen in Boulogne sur mer... ;)



OSS

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