Meine erste Trainingstation war heute das Takahashi Karate Studio in Akasaka. Zum Lunchtraining um 12.30 Uhr erscheinen meist Geschäftsleute – sie erhalten faktisch ein Privattraining von einer beeindruckenden Karatemeisterin. Aber auch ein 1stündiges Kihontraining hat es in sich – vor einer Spiegelwand zu trainieren ist sehr produktiv für einen Fortgeschrittenen - man sieht so viele Fehler – die man durch reines Körpergefühl nicht erahnen kann.
Takahashi Sensei legte den Schwerpunkt auf Fragen der Körperhaltung, der Entspannung im Übrigen – etwa bei Keri Waza sowie dem richtigen Einsatz der Muskulatur des hinteren Beines. Etwas irritiert war der betroffene Geschäftsmann, als er im Bereich des Po-Ansatzes bei Takahashi Sensei die richtige Spannung ertasten sollte.
Im Nachgang zum Training erwarb ich das neue Buch von Takahashi Sensei nebst DVD – sehr schöne Aufmachung und Bilder ohne Ende, auch mit Taniyama, Ogata, und Iimura Sensei. Im Dojo gibt es das Buch zum Vorzugspreis von 2.200 YEN, derzeit 16,66 €.
Danach war Lunchtime sowie Entspannung im Dojo angesagt, ich wurde mit kleinen Ozumo-Geschenken überhäuft – schließlich teile ich mit Takahashi Sensei die gleiche Leidenschaft für diesen japanischen Traditionssport – vor 2 Wochen erst war die Verabschiedungszeremonie (daipatsu-shiki – es wird der traditionelle Zopf – mage – abgeschnitten vor etwa 10.000 Besuchern im Kokugikan) für einen sehr bekannten japanischen Sumotori (Takamisakari) – gemeinsam mit ihm dreht Takahashi Sensei Werbespots für Nagatanien – die Nr. 1 unter den japanischen Nudelherstellern.
Obwohl mich die Nachricht erreichte, dass Kobayashi Sensei sein Training nicht leiten kann, nahm ich mit meinem Fahrrad den Weg nach Shibuya auf mich – dem beginnenden Taifun zu Trotze – Takahashi Sensei wollte mich mit meinen Badelatschen und der kurzen Hose nicht fahren lassen.
Matsusue Sensei leitete das Training – das Dojo – ein Besprechungsraum einer Sicherheitsfirma ist etwa so groß wie mein Wohnzimmer – das sind typische japanische Verhältnisse. Auch hier standen zunächst Grundschulübungen auf dem Plan – es wurden alle Heian Kata und Tekki 1 geübt sowie Jion im Speziellen. Matsusue Sensei vermittelte die Anregungen vom JKA-Gasshuku letzte Woche – eine gute Wiederholung für mich. Am Ende gab e seine Randori – wobei auf ruhige Bewegungen Wert gelegt wurde.
Japanisches Dojo-Training ist meist recht unspektakulär. Jeder der hierher zum trainieren fährt, sollte dies wissen. Jedoch ist der Einsatz, die Hingabe und der Wille aller Übenden überwältigend – JKA Spirit eben, das macht diese „normalen“ Trainingseinheiten zu einem Erlebnis.
Morgen geht es ins Shokukan Dojo zu Tanaka Sensei – ich hoffe die S-Bahn fährt trotz Taifun.
Bild 1: mein Anreise-Truck zum Kuuyuukai-Dojo
Bild 2: Yuko Sensei beim Auspacken der Gastgeschenke
Bild 3: Lunchtime mit dem Assistenztrainer
Bild 4: Die Dojoeinrichtung wird ständig optimiert. Ich habe mich als Paketträger verdingt.
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