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An Wochenenden herrscht in Sachen Sporttraining Hochbetrieb, so auch im Karate. Das ist etwas anders als bei uns. Es gibt mal ein Lehrgang am Wochenende oder ein Wettkampf. Hier verbringen die Dojos das halbe Wochenende miteinander. Am Samstag hat Nemoto Sensei über 6 Stunden Training gegeben, heute am Sonntag in der Uni waren es 3 Stunden. Dabei kamen viele ehemalige Studenten der Uni zum Training (Sempai), zudem war heute eine Auswahlmannschaft aus Tokyo da - Aoyama Daikun Universität. Es gab wie fast immer die Dreifaltigkeit des JKA-KARATE- Kihon Kata Kumite.
In Sachen Kumite ging es zur Sache - bei aller Freundlichkeit und Respekt untereinander, Kumite ist Kumite. Wie bei allen Trainingseinheiten zuvor gab es meinetwegen als Kata Training Goshoshiho Sho. Neben dem Sensei sind die Sempais immer unterwegs und geben Hinweise an die Studenten, es wird auch angefeuert und motiviert, es gibt Einzelunterweisungen, bisweilen geht es bis zum Boden und dann noch weiter, um den Ernst der Sache zu verdeutlichen.
Überhaupt unterscheiden sich Dojo-Training und Uni-Training voneinander. Letzteres ist insbesondere auf Wettkampf und Speed ausgerichtet. Auch die Lautstärke und die deutliche Hierarchie ist gewöhnungsbedürftig. Die Sempai/Kohai-Beziehung ist enorm wichtig- das ist generell in Japan so und wird hier im Budo-Bereich sicher mit 100% ausgelebt. Als Sondergast werde ich wie ein altgedienter Sensei behandelt. Ständig schauen 2 Kohai ob es mir an etwas fehlt. Mir werden in Pausen kalte Getränke gereicht, nach dem Training begleiten Sie mich in die Umkleide, ich bekomme ein Handtuch gereicht, sobald ich den Obi oder den Dogi ausgezogen haben, werden mir selbige aus der Hand genommen und zusammengelegt. Wenn ich die Trainingsstätte verlasse, eilen alle herbei, um mich lautstark zu verabschieden.
All das heißt aber nicht, dass man im Training geschont wird, wenn schon denn schon ist das Motto. Man muss zackig unterwegs sein, ansonsten gibt es ordentliche Treffer. Aber das ist ja der Grund, warum ich mir das immer antue.
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