Herzlich Willkommen auf dem neuen gemeinsamen BLOG des Karatedôjô Fujinaga Leipzig e.V. und des Budoverein Fujinaga Berlin e.V.!
An dieser Stelle möchten wir dem interessierten Besucher mit Beiträgen, Berichten und Bildern einen Einblick in unser Training, unsere Aktivitäten und unsere Erlebnisse gewähren. Dabei soll immer auch unser Verständnis und unser Antrieb, mit dem wir in unseren Dôjôs Karate praktizieren, zum Ausdruck kommen.
Unsere Vereine widmen sich der Pflege und Ausübung des traditionellen Shotokan-Karate, wie es von der JKA (Japan Karate Association) unter der Leitung von Masatoshi Nakayama entwickelt wurde. Insbesondere wird das Erbe der Lehrtätigkeit von Yasuyuki Fujinaga Sensei in stillem Gedenken die Vereinsmitglieder auf ihrem Weg des Karate begleiten. Er vermittelte den Gründern beider Vereine unschätzbare Anregungen und Einsichten.

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Montag, 22. Oktober 2018

Tag 12 Nihon 2018

Aus dem vorletzten Tag mache ich einen Honbu-Dojo-Tag.
Zum 10.00 Uhr Vormittagstraining war eigentlich Imura Sensei ausgeschrieben, es erschien aber Shiina Sensei. Ferner erschien auch ein Gruppe Karatetouristen aus England. Damit muss man beim Frühtraining durchaus rechnen. Dadurch kam nicht so der rechte Spirit auf im Training. Das Großteil der Gruppe kam schon zu spät und war auch etwas überfordert mit Sachen wie Partnerwechsel, richtige Körperhaltung bei Erläuterungen usw.. Aber man muss eben auch respektieren, dass die JKA ein Unternehmen ist, wenn auch als gemeinnützige Aktiengesellschaft ausgestaltet. Zur Erwärmung gab es alle Heian Kata und Shiina Sensei gab sich beeindruckend Mühe, die Basics zumindest im Ansatz zu vermitteln. Dann gab es Spirit Training, Gohon und Kihon Ippon Kumite – der Sensei wollte raumgreifende Angriffe sehen. Am Ende gab es dann ein Randori. Ich musste mit nach vorne und die anderen sollten sich nacheinander mal ausprobieren (ohne Kommentar). Da hoffe ich mal auf das heutigen Abend stattfindende Kumitetraining mit Shiina Sensei um 19.30 Uhr.

Danach wollte ich im Dojo der 3. Etage eine Stunde Makiwara-Training machen, was sich aber als schwierig erwies und mit einem Malheur begann. Die Karatetouristen hopsten vor den Makiwara rum, und ich musste die Leute davon abhalten, an den Makiwara herumzufummeln, an den deutlich „Nobody use“ geschrieben stand. Als dann die Hopserei vorbei war und die Fotosessions begannen, war es Zeit für vernünftige Techniken. Ich hatte wohl etwas zu viel Groll in mir, denn mit meinem ersten Haito Uchi zerbrach das Makiwara und es war erstmal Ruhe im Dojo.

Ich konnte nachdem sich das Dojo geleert hatte, weiter trainieren und hatte vorsorglich im Wörterbuch schon mal nach dem japanischen Begriff für Schadensersatz = songai baishõ geblättert. Nach dem Instructortraining erschien dann als erster Hanzaki Sensei. Ich zeigte ihm das Malheur und fragte nach, wie die Sache nun reguliert wird. Er versicherte mir, dass das kein Problem sei. Ich solle ruhig weiter trainieren. Muss eine starke Technik gewesen sein, meinte er. Auch als Kobayashi Sensei das kaputte Ding sah, meinte er, dass Schadensersatz nicht üblich sei.
Dann stand erstmal ein „Pflichttermin“ von Herzen an – ich besuchte die Gruft der Familie Fujinaga. Die langjährige Grabstätte in Tamareien ist umgezogen in eine Tempelanlage in die Stadt, nach Minato-ku.


Schulkinder vor dem Tempel, erst verneigten sich alle und dann wurde pausiert
Im Untergeschoss der Anlage liegt dann die Ruhestätte. Das Fotografieren ist grundsätzlich gestattet, wie mir der Bruder von Fujinaga Sensei beim gemeinsamen Besuch im Jahr 2015 erklärt hat.
Meine Fujinaga-Dojo-Karte vom letzten Besuch stand auch noch dort.

Um den Tempel herum liegt das Azabu-Juban Einkaufsviertel mit netten kleinen Geschäften. Auf einem schönen Platz verkauften Künstler ihre Tongefäße.
Und wenn man allein unterwegs ist, wir man sogar in Japan öfters mal angesprochen. Ein Interview vor der Kamera von TV Creation Japan – die wollten wissen wieso ich das Azabu-Juban-Viertel aufsuche und was mir hier besonders gefällt. Naja – meine Antworten waren dann doch etwas ungewöhnlich – damit hat der Reporter nicht gerechnet.

Ansonsten habe ich den vorletzten Tag genutzt und bin wiedermal rund um das kaiserliche Gelände in Chiyoda-ku geradelt – immer wieder krass die alten Gebäude nebst Wasser, Wiesen und Bäumen und rundherum die Wolkenkratzer ohne Ende.


Nach ein Imbiß in meinem Stamm-Sushi-Kaiten in Kagurazaka
ging es dann zu den beiden Abendeinheiten in’s Honbu Dojo – auf dem Plan stehen Nemoto und Shiina Sensei. Auch zu Nemoto Sensei erschien die englische Reisegruppe – er gab sich viel Mühe in Sachen Ellenbogenposition und Zenkutsu Dachi sowie den Kraftfluss bei Oi Zuki. Das abendliche Kumitetraining übernahm für Shiina Sensei dann Ogane Sensei.  Er praktizierte diverse Kumiteübungen – jetzt war die Reisegruppe fort und wir konnten zu neunt ein schönes Training absolvieren. Dann stellt sich mir nach dem Training eine Amerikanerin vor. Im Smalltalk stellte sich heraus, dass wir einen gemeinsamen Bekannten haben. Sie hat in den USA unter Michael Ehrenreich Sensei trainiert. Ich konnte ihr berichten, dass ich mit ihm in Berlin ein paar mal zusammen ordentlich trainiert habe und sie das Glück hat, dass Michael in die USA zurückkehrt. Wie klein doch die Karatewelt sein kann.
Kellan from USA
Letztes Training 2018 im JKA Shohonbu

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