Herzlich Willkommen auf dem neuen gemeinsamen BLOG des Karatedôjô Fujinaga Leipzig e.V. und des Budoverein Fujinaga Berlin e.V.!
An dieser Stelle möchten wir dem interessierten Besucher mit Beiträgen, Berichten und Bildern einen Einblick in unser Training, unsere Aktivitäten und unsere Erlebnisse gewähren. Dabei soll immer auch unser Verständnis und unser Antrieb, mit dem wir in unseren Dôjôs Karate praktizieren, zum Ausdruck kommen.
Unsere Vereine widmen sich der Pflege und Ausübung des traditionellen Shotokan-Karate, wie es von der JKA (Japan Karate Association) unter der Leitung von Masatoshi Nakayama entwickelt wurde. Insbesondere wird das Erbe der Lehrtätigkeit von Yasuyuki Fujinaga Sensei in stillem Gedenken die Vereinsmitglieder auf ihrem Weg des Karate begleiten. Er vermittelte den Gründern beider Vereine unschätzbare Anregungen und Einsichten.

Weitere Informationen finden Sie auf unseren Homepages.

Samstag, 29. Mai 2010

Dunkel wars, der Mond schien helle...

Gestern Abend trainierten wir zweimal, einmal im Dôjô und einmal unter freiem Himmel. Falls jetzt jemand denkt, dass wir gezwungen waren dicke Lippen und blutige Nasen zu verteilen, der liegt (glücklicherweise) falsch.

Im Dôjô übten wir u.a.:

gyaku zuki
sanbon zuki
kizami zuki/gyaku zuki
gyaku zuki mit suri ashi
gyaku zuki mit kiri kaeshi

Nach einer kurzen Übung, in der wir unsere Beinarbeit und unser Durchsetzungsvermögen unter Beweis stellen konnten, gingen wir Heian 1-5 durch und beendeten das offizielle Training mit verschiedenen Liegestützen und zuki.

Dann saßen Peggy, Roald, Tobias und ich unter freiem Himmel am Roßplatz, redeten über Karate und andere schöne Sachen. Tobias machte sich bald auf den Weg nach Hause, während wir drei blieben. Nach Mitternacht wurde es frisch, doch statt nach Hause zu gehen fingen wir an, Kata zu üben. Roald und ich machten Gangaku, Wankan, Sôchin, Nijûshiho und Tekki Nidan, bis uns wieder warm war. Dann schloss sich uns Peggy an und zusammen gingen wir mehrmals Heian Sandan und Chinte durch. Ein Kata-Training der besonderen Art :-)

Oss

Dienstag, 25. Mai 2010

Boom! Boom!

Wer kennt sie nicht: Die vielen Videos bei Youtube, auf denen die Helden der JKA beim Training oder im shiai zu sehen sind, während im Hintergrund entspannte japanische Flötenklänge oder Getrommel zu hören ist. Ich poste euch hier mal ein Video das ihr wahrscheinlich schon kennt, allerdings unterlegt mit einem Song, dessen Refrain mehr aussagt als der Rest der Lyrics :-)



Viel Spaß beim angucken!

Oss

Samstag, 22. Mai 2010

shichi, hachi... !?

Auch in kurzer Distanz wirklich wirksame Techniken ausführen zu können ist für die meisten Shotokan-Karateka nicht selbstverständlich, da wir normalerweise gewohnt sind, unsere zuki und geri voll auszufahren. Dennoch schließen sich unsere "langen" Techniken und eine kurze Entfernung zum Ziel nicht aus. Unsere Kata enthalten viele Passagen, in denen Verteidigungen und Angriffe für den Nahkampf verschlüsselt sind.


Gestern Abend arbeiteten wir genau an diesen Techniken und versuchten, trotz kurzer Bewegungen eine entsprechende Durchschlagskraft zu erreichen. Für uns hieß das in erster Linie kihon, kihon und nochmals kihon. Danach ließ uns Jens bei einer Runde kihon ippon kumite und einer Runde jiyû ippon kumite wieder Raum für freie Bewegung. Später gingen wir alle fünf Heian Kata durch und sollten im Anschluss mit dem Partner fünf verschiedene Anwendungen aus den Kata üben.


Versteht man es, die Bewegungen unserer Kata richtig zu analysieren und sich nicht mit den allseits bekannten Anwendungen - gegen die ansich nichts einzuwenden ist - zufrieden zu geben, dann eröffnen sich einem völlig neue und spannende Möglichkeiten, die uns am Ende vielleicht irgendwann mal in die Lage versetzen, auch im Nahkampf bestehen zu können. Bis es soweit ist, heißt die Devise aber trainieren, trainieren, trainieren! :-)

Oss

Dienstag, 18. Mai 2010

gojûshiho sho& co.

Nach vier Tagen mit viel Training und Spaß sind Tobias, Roald und ich am Sonntag Abend wieder nach Leipzig zurück gekommen. Trotz des durchwachsenen Wetters fanden sich laut Veranstalter etwa 800 Karateka aus Deutschland und anderen europäischen Ländern in Karlsruhe-Neureut ein.

In den oberen Gruppen (3.-1. Kyû sowie 1. Dan und ab 2. Dan) konnten wir neben den uns gut bekannten Kata wie Bassai Dai, Wankan, Jion hatten wir die Gelegenheit, uns mit Gojûshiho Sho, Gojûshiho Dai, Sôchin, Gangaku, Tekki Nidan und Unsu zu beschäftigen. Roald und ich ließen keine Trainingseinheit bei Ogura Sensei aus und nahmen auch an den Trainingseinheiten der anderen Kyû-Grade teil. So bekamen wir neue Anregungen zur Vermittlung der Heian- und Tekki-Kata.


Ogura Sensei faszinierte uns - wie sollte es bei einem JKA-Instruktor seines Schlages auch anders sein - mit präzisen und kraftvollen Techniken sowie seinen beeindruckenden tachi waza. Er betonte u.a. wie wichtig es ist, alle (und insbesondere neue) Bewegungen zunächst immer erst langsam und korrekt zu wiederholen und dann mit der Zeit das Tempo und die Dynamik zu steigern. Mit einfachen aber sehr gut durchdachten Übungen schaffte er es schnell Prinzipien und Konzepte zu vermitteln, motivierte uns mit seiner freundlichen und charismatischen Art und ließ uns ordentlich schwitzen.


Auch Jean-Pierre Fischer überzeugte wie erwartet mit seinen gut strukturierten Trainingseinheiten, seinem fundierten Verständnis unserer Kunst und nicht zuletzt mit seinem französichen Charme. Da machte selbst eine so komplizierte Kata wie Gangaku trotz so vieler verwirrenden Drehungen und Richtungswechsel Spaß, auch wenn ich damit irgendwie überfordert war.


Die Abende verbrachten wir im "Festzelt" bei lustigen und erkenntnissreichen Gesprächen mit Ogura Sensei, alten und neuen Freunden vom Shintai Dôjô in Köln, Karl-Eric aus Basel und noch vielen anderen Karate-Verrückten.


Zwei Videobeiträge zum Kata-Spezial findet ihr hier und hier. Die lange Reise hat sich für alle von uns mal wieder gelohnt. Jetzt heißt es aber wieder "back to the roots" zu unserem Sensei ins unser Fujinaga Dôjô hier in Leipzig!

Oss

Dienstag, 11. Mai 2010

Kata intensiv

Morgen mittag, also am Mittwoch, machen wir (Johannes, Tobias, Roald und ich) uns auf den Weg nach Karlsruhe zum Kata-Spezial, um 4 Tage lang an unseren Kata zu arbeiten, vielleicht die eine oder andere neue Bunkai-Variante kennen zu lernen, womöglich Einblicke in von uns nicht so oft praktizierte Kata zu erhalten und nicht zuletzt um die Ehre des Fujinaga-Dôjô aufrecht zu halten ;-) Vielleicht kommt ja auch mal Chinte dran, dann können wir uns sicher sein, den Ablauf zu beherrschen.

Auf ihn freuen wir uns besonders: Ogura Yasunori Sensei

Auf jeden Fall findet morgen regulär Training statt, während am Freitag die Schule in der Schletterstraße und damit auch unsere Halle geschlossen bleibt. Trainiert fleißig, wir sehen uns dann nächste Woche wieder ;-)

Oss

Samstag, 8. Mai 2010

... und beim zehnten fällt er um!

Reaktion ist manchmal alles... vor allem wenn es darum geht, kein blaues Auge oder keine blutige Lippe zu kassieren. Unsere Reaktionsgeschwindigkeit konnten wir gestern Abend unter (relativ) ungefährlichen Umständen überprüfen.


Nach einer vorbereitenden Übung für die folgende Beinbewegung übten wir sanbon zuki aus kiba dachi, wobei der erste und zweite Schlag jeweils 45° zur Seite (in zenkutsu dachi) und der dritte jeweils aus kiba dachi nach vorne abgegeben wurden.


Im Anschluss gingen wir partnerweise und auf Zahnbürstenlänge in shizentai zusammen. Aufgabe der Übung war es, aus kürzester Distanz auf die Fauststöße des Partners (kizami zuki aus kamae) zu reagieren und diese zu parieren. In einer weiteren Phase versuchten wir schließlich, einen Augenblick bevor der Gegner seine Technik ausführt dessen Absicht zu erkennen und ihm mit tate shutô uke zuvor zu kommen. Mehrere Partnerwechsel und erkenntnissreiche Durchgänge später wiederholten wir die gleiche Übung mit gyaku zuki aus zenkutsu dachi.


Bei beiden Übungen zeigten sich nicht nur schnell Fehler (der eigentlichen Technik vorausgehende Aushol- bzw. Rückzugbewegungen der Arme, Schultern usw.). Anhand der Faust-gi-Kontakte konnten uns auch von unserer eigenen Reaktionsfähigkeit überzeugen.

Am Ende gingen wir noch mehrere male Tekki Shodan durch, stählten uns mit Liegestützen und schlossen das Training mit sanbon zuki aus kiba dachi ab.

Oss

Donnerstag, 6. Mai 2010

Aber bitte mit kime

Leider passiert es manchmal, dass bei kihon, kata und kumite mit zunehmender Geschwindigkeit oder wegen körperlicher Ermüdung Techniken mit kime seltener werden. Diesen Mangel gilt es natürlich abzustellen, denn erstens ist kime (zumindest in der JKA) das ultimative Ziel der kihon-kata-kumite-Trinität und zweitens fehlt unseren Techniken ohne kime nun mal die notwendige Durchschlagskraft, um einen starken Angriff zu parieren oder einen Gegner von den Füßen zu holen.

Im Sportkarate spielt diese Fähigkeit dagegen eine eher untergeordete Rolle, wenn es nur darum geht, Punkte zu machen. Wir wissen natürlich, das sich wettkampfmäßiges kumite und kime nicht auschließen. Im folgenden Video (das den meisten von euch bereits bekannt sein dürfte) lässt sich das sehr schön erkennen: kontrollierte, schnelle Techniken mit durchschlagendem Erfolg.



Beim Training können wir uns schon bei "einfachen" Techniken wie etwa sanbon renzuki selbst überprüfen. Wenn alle drei zuki trotz schneller Folge und hoher Geschwindigkeit ganz ausgefahren und mit kime geschlagen werden, statt nur den letzten zuki richtig und die ersten beiden "halb/verkümmert" auszuführen, dann sind wir auf dem richtigen Weg ;-)

Also, lasst uns am Freitag wieder gemeinsam an unserem kime arbeiten und kommt trotz des Schmuddelwetters ins Dôjô.

Oss

Dienstag, 4. Mai 2010

Einen Schritt voraus

Am Montag Abend arbeiteten wir genau wie am Freitag Abend vor allem an unserer Beinarbeit. Zuerst übten wir die Kata Heian 1-5 und Tekki Shodan jeweils mehrmals auf Zählung und einmal ohne Zählung.

Als nächstes machten wir gyaku zuki aus zenkutsu dachi mit suri ashi auf zwei Zählzeiten (1: gyaku zuki + suri ashi/ 2: zurücksetzen in jiyû kamae). Statt in seinen eigenen monotonen Rhytmus zu verfallen ging es darum, bis zum "Signal" (der Zählung) aufmerksam und bereit zu sein, schnell vorzugehen und hart zuzuschlagen.
Im zweiten Durchgang schlugen wir nun auf eine Zählzeit gyaku zuki mit suri ashi und gingen danach wieder schnell in jiyû kamae zurück. Trotz der hohen Geschwindigkeit und der hohen Schlagfrequenz darf suri ashi dabei nicht zu einer "viertel Kaffeebohne" verkommen, sondern sollte sowohl in der Vor- als auch in der Rückbewegung wenigstens einer ganzen Fußlänge entsprechen.

Danach durfte jeder der gestern Anwesenden vor versammelter Mannschaft jeweils fünf mae geri links und fünf mae geri rechts aus zenkutsu dachi im Stand treten, wobei die anderen im ersten Durchgang aus jiyû kamae mit gyaku zuki (hinteres Bein nur bis zum vorderen Bein ranziehen) und im zweiten Durchgang mit oi zuki darauf reagieren sollten. Hier wurde schnell klar, wie schwierig und zugleich anspruchsvoll es ist, einer so schnellen Technik wie mae geri etwa mit oi zuki zu begegnen. Da gehört einiges dazu...


Die letzte Übung war ebenfalls auf die Ausbildung einer schnellen Fußarbeit und der Entwicklung eines besseren maai-Gefühls ausgerichtet. Gegen einen Partner schlugen wir zunächst rechts gyaku zuki mit suri ashi und dann rechts gyaku zuki mit halb herangezogenem hinteren Bein. Mit dem Zurücksetzen des Beines vergrößerten wir unsere Distanz zum Partner um als dritte Technik oi zuki rechts aus normaler oi zuki-Distanz zu schlagen. Danach setzten wir nochmals weit zurück um für die die letzte Technik dieser Vierer-Kombination Abstand zum Partner zu schaffen und griffen diesen dann mit oi zuki rechts aus großer Distanz an. Mit anderen Worten:

gyaku zuki rechts mit suri ashi
(zurück in jiyû kamae)
-> gyaku zuki rechts (hinterer Fuß nur bis zum vorderen Fuß ranziehen)
(<- zurück in "normale" oi zuki-Distanz mit jiyû kamae)
-> oi zuki rechts
(<- weit zurück mit jiyû kamae)
-> "langer" oi zuki rechts


Diese Vierer-Kombination wiederholten wir zunächst 10 mal pro Seite langsam und dann 15 mal so schnell und stark wie möglich... danach war bei vielen die Luft raus :-)

Am Ende gingen wir noch dreimal die Kata Chinte durch und beendeten das Training mit sanbon zuki aus kiba dachi.

Oss

Samstag, 1. Mai 2010

viel hilft viel

Gestern Abend haben wir nach der Devise "viel hilft viel" trainiert und trotz (oder gerade weil) wir nur wenige waren ein ordentliches Pensum geschafft.

Jeweils einmal langsam, einmal seitenverkehrt und einmal "normal" übten wir zunächst:

Heian ShodanHeian Nidan
Heian Sandan
Heian Yondan
Heian Godan
Tekki Shodan

Dann legten wir eine kurze Übungsphase für nami gaeshi aus shizentai und aus kiba dachi ein und achteten darauf, dass unser Körper dabei nicht nach links und rechts schwankt und wir Hüfte und Beine zur Unterstützung der Technik richtig einsetzten. Mit diesem Gefühl wiederholten wir dann noch einige Male Tekki Shodan (mit und ohne Zählung).


Als nächstes übten wir beidseitig aus zenkutsu dachi

kizami zuki mit suri ashi
kizami zuki (
mit suri ashi)/ gyaku zuki
kizami zuki (
halber suri ashi)/ gyaku zuki (halber suri ashi)

zuerst ohne Partner und dann mit Partner. Mit der letzten Technikfolge (kizami zuki mit suri ashi/ gyaku zuki mit yori ashi) mussten wir unseren zurückweichenden Partner nachstellen und dabei jedes mal unsere maai neu einstellen. Das Training schlossen wir wie immer mit choku zuki aus kiba dachi ab.

Oss