Herzlich Willkommen auf dem neuen gemeinsamen BLOG des Karatedôjô Fujinaga Leipzig e.V. und des Budoverein Fujinaga Berlin e.V.!
An dieser Stelle möchten wir dem interessierten Besucher mit Beiträgen, Berichten und Bildern einen Einblick in unser Training, unsere Aktivitäten und unsere Erlebnisse gewähren. Dabei soll immer auch unser Verständnis und unser Antrieb, mit dem wir in unseren Dôjôs Karate praktizieren, zum Ausdruck kommen.
Unsere Vereine widmen sich der Pflege und Ausübung des traditionellen Shotokan-Karate, wie es von der JKA (Japan Karate Association) unter der Leitung von Masatoshi Nakayama entwickelt wurde. Insbesondere wird das Erbe der Lehrtätigkeit von Yasuyuki Fujinaga Sensei in stillem Gedenken die Vereinsmitglieder auf ihrem Weg des Karate begleiten. Er vermittelte den Gründern beider Vereine unschätzbare Anregungen und Einsichten.

Weitere Informationen finden Sie auf unseren Homepages.

Donnerstag, 30. August 2012

einfach(&)stark

Nachdem ich in letzter Zeit wieder einige Stunden bei Youtube verbracht und mir die neuesten Videos aus der (vornehmlich der JKA-zentrierten) Karatewelt angesehen habe, fielen mir besonders im Bereich der Kata wieder einmal deutliche Unterschiede von damals zu heute auf.

Natürlich entwickelt sich unser Karate weiter. Diese Entwicklung macht auch nicht vor den Kata halt. Doch während die enbusen, die einzelnen Techniken und grundlegenden Prinzipien erhalten bleiben, stechen Unterschiede im Rhythmus dagegen oft geradezu ins Auge. Unatürliche Pausen, langezogene oder übermäßig abgehackte Bewegungen bis hin zu theatralischen Gesten.  

Treibende Impulse für diese Veränderungen hat sicher der Wettkampf geliefert, wo es ja weniger um Funktionalität oder die Nähe zum realen Kampf, sondern vielmehr darum geht, zwischen den anderen Wettkämpfern hervorzustechen und sich die beste Wertung zu "erkämpfen". Die Kata an sich bietet allerdings nur begrenzte Mittel - so muss der Karateka eben in die Trickkiste greifen um die Kampfrichter zu beeindrucken. 
Naja, wie dem auch sei. Dieser Beitrag ist nicht als Ausgangsthese für eine Diskussion über den Einfluss und die Folgen des Wettkampfes auf unser Karate gedacht. Vielmehr will ich euch hier mit einem Video ein Beispiel für die Schönheit einer Kata liefern, die "einfach nur" stark, sauber und vor allem schnirkellos dargeboten wird. 
 Tanizaki Takako mit nijûshiho - 29. JKA All Japan Championship (1986)

Wie wir wissen, stellt bereits die korrekte Beherschung unserer fünf Heian Kata allergrößte Ansprüche an alle Fertigkeiten eines Karateka, da es quasi unmöglich ist, bei diesen Kata in irgendeiner Form den optischen Eindruck zu verbessern, außer mit sauberen, korrekten, starken Techniken, dem richtigen Rhytmus, enbusen usw. Hat man sich schließlich Heian 1-5 durch intensives Training angeeignet, dann kann man beim Erlernen einer neuen Kata fortan immer auf dieses solide Heian-Fundament zurückgreifen. Diese häufig als "Anfängerkata" fehlgedeuteten Kata sollten daher nicht nur bei den Farbgurten, sondern auf jeden Fall auch bei den Danträgern einen fester Platz im Trainingsplan haben.
Oss    

Samstag, 25. August 2012

klein aber fein

Klein aber fein und bezüglich dem Bodenbelag nichts für Weicheier. Das war mein erster Eindruck beim Betreten unseres Trainingsraums im Sportforum. Nur zu Dritt hatten wir allerdings genügend Platz für eine ruhige, aber dafür ausgiebige Kata-Einheit:

Heian Shodan
Heian Nidan
Heian Sandan
Heian Godan
Tekki Shodan
Tekki Nidan
Tekki Sandan
Bassai Dai
Kankû Dai
Jion 


Schön war´s Männer. Danke!

Oss

Montag, 13. August 2012

Videos von der 55. All Japan Karate Championship

Hier ein Youtube-Link für alle, die bisher noch keine Zeit oder Lust hatten, nach Videos der diesjährigen All Japan Karatedô Championship zu suchen. Einfach auf´s Bild klicken. Über die Listen rechts findet ihr dann auch noch andere Youtube-Kanäle mit Videos in HD-Qualität. Viel Spaß!


Oss

Freitag, 10. August 2012

In Gedenken an den Sensei

Am 1. August jährte sich wieder der Todestag von Fujinaga Sensei. Kein schöner Anlass, aber immerhin ein Grund uns auf´s Neue bewusst zu machen, wie viel wir ihm im Nachhinein zu verdanken haben. Dank Fujinaga Sensei haben wir mit Jens in Leipzig und Thomas in Berlin zwei hervorragende Meister, die die Lehre und Karate-Leidenschaft des Sensei am Leben halten und an uns weiter geben. Auf diese Weise können auch Schüler wie ich, die leider nicht das Glück hatten, Fujinaga Sensei zu seinen Lebzeiten kennenlernen und erleben zu dürfen, noch heute von dessen tiefem Verständnis und grandiosen Unterrichtsmethoden lernen...


Oss

Mittwoch, 8. August 2012

Tschechien 2012 - Der Bericht

In gleicher Besetzung wie im vergangenen Jahr erreichte unser gasshuku-Bus mit Berliner Kennzeichen am späten Nachmittag des 3. Juni die Sporthalle in Sporice, in der wir in den nächsten 5 Tagen wieder viel schwitzen und dazulernen sollten. Die Unterbringung war diesmal komfortabler als je zuvor: Wir hatten ein 5-Mann-Zimmer mit Dusche/WC direkt in der Sportovni Hala. Nachdem wir uns angemeldet und unsere Unterkunft bezogen hatten, machten wir uns auf direktem Weg zum Hotel der Sensei. Nach einem  kurzen Hallo!, einem Einstimmungsbier und einer (nach einer gefühlten Ewigkeit servierten) Mahlzeit begaben wir uns dann zur Ruhe, gut gelaunt und voller Vorfreude auf das, was uns bevor stand.

Im diesjährigen gasshuku czech republic drehte sich wortwörtlich alles um die Körpermittelachse. Mit anderen Worten: shomen/hanmi. So ziemlich jede Trainingseinheit war ein Test unserer Grundfertigkeiten. Einige Übungen waren trotz ihres simplen Aufbaus extrem anstrengend, darüber hinaus aber auch sehr aufschlussreich, was beispielsweise den Effekt des korrekten Hüfteinsatzes auf die Bewegung, die Technik und das Körpergefühl betrifft. Neben fundiertem Grundtechnik- und Katatraining vermittelte jeder der drei angereisten Instruktoren sein/ihr Verständnis von shomen/hanmi auf seine/ihre ganz eigene Art.


Takahashi Sensei widmete sich in ihrem Training besonders den Grundlagen der Hüftbewegung, Selbst- und Fremd-Korrekturmöglichkeiten, dem "richtigen" zenkutsu dachi sowie Übungen zur Stärkung der Muskulatur. Während die Leichtigkeit und Schnelligkeit ihrer Bewegungen bei allen anfangs noch für anerkennendes Staunen sorgten, wich bei vielen der entspannte Gesichtsausdruck im Anschluß schnell einen verzweifelten Grinzen, als es darum ging, die gleiche Übung selbst viele Male zu wiederholen.


Okuma Sensei legte seinen Schwerpunkt auf den wirkungsvollen Einsatz der Hüfte im kumite. Mit meist überschaubaren aber dennoch anspruchsvollen Technikabläufen mit und ohne Partner versuchte er uns den Unterschied von Angriff und Konter mit und ohne Hüfte erfahren zu lassen. Durch seine eindrucksvollen Demonstrationen mit Richard impfte er uns jedes mal neue Kampfkraft ein. Erstaunlich, wie viel zwei drei Zentimeter ausmachen können... :)


Naka Sensei forderte uns schließlich wie gewohnt mit schnellen, komplexen Bewegungsabläufen, Kata-Varianten, Partner- und Gruppenübungen sowie bunkai  alles ab, wobei er in keinem Training vergaß den Aspekt des JKA-Karate als Budô hervorzuheben. Im Sport geht es um Punkte, im Budô um Leben oder Tod. Mit dieser Vorstellung und motiviert durch seine viersprachigen Zurufe (fast! schnell! hayaku! honem honem!) versuchten wir es ihm gleich zu tun, was uns natürlich immer nur teilweise gelang.


Anzumerken sei an dieser Stelle, dass für Roi und mich, die wir quasi jeden Tag von früh bis abends in der Halle (natürlich absolut freiwillig!) bei den Sensei waren, übersetzt, assistiert und manchmal auch nur durch unsere Anwesenheit geglänzt haben, nicht nur körperlich, sondern auch mental unseren Mann stehen mussten. Japanisch/ Englisch, Englisch/Japanisch, Englisch/Deutsch, Deutsch/Englisch, Deutsch/Japanisch, Japanisch/Deutsch... und das - abgesehen im Japanischen - auch noch mit sächsichem Unterton.


Dank der sehr kurzen Wege, des schönen Wetters und des guten tschechischen Bieres, war die Zeit nach dem Training ausgesprochen erhol-/ unterhaltsam. Es wurde geredet, gelacht, diskutiert, gescherzt, geprostet und ge"osst"! Die sayônara-Party am letzten Abend war meiner Meinung nach die Beste der vergangenen drei Jahre. Das abschließende gemeinsame Training am Sonntag verlief dann (nach einer für die grauen Zellen anstrengenden Kata-Einheit mit gojûshiho shô und gojûshiho dai) sehr nach unserem Geschmack. Eine gute dreiviertel Stunde ausgiebiges Stretching mit Takahashi Sensei, gefolgt von den Kata Heian 1-5 in sehr gemächlicher, aber dafür umso korrekterer Ausführung und zehn choku zuki aus kiba dachi mit kiai zum Abschluss.


Soweit mein Senf zu dieser großartigen Lehrgangswoche...

Auf der englischsprachigen Homepage der JKA findet sich übrigens auch ein sehr netter, lesenswerter Bericht sowie einige Impressionen im Album rechts auf unserem Blog.



Oss

Dienstag, 7. August 2012

Lehrgang mit Ohta Sensei in Berlin - 1./2. September

Wieder ein mehr als lohnenswerter Lehrgang steht uns Anfang September in Berlin bevor. Alle Infos dazu findet ihr durch einen Klick auf das Bildchen!


Danilo und ich sind voraussichtlich schon mal dabei.

Oss