Herzlich Willkommen auf dem neuen gemeinsamen BLOG des Karatedôjô Fujinaga Leipzig e.V. und des Budoverein Fujinaga Berlin e.V.!
An dieser Stelle möchten wir dem interessierten Besucher mit Beiträgen, Berichten und Bildern einen Einblick in unser Training, unsere Aktivitäten und unsere Erlebnisse gewähren. Dabei soll immer auch unser Verständnis und unser Antrieb, mit dem wir in unseren Dôjôs Karate praktizieren, zum Ausdruck kommen.
Unsere Vereine widmen sich der Pflege und Ausübung des traditionellen Shotokan-Karate, wie es von der JKA (Japan Karate Association) unter der Leitung von Masatoshi Nakayama entwickelt wurde. Insbesondere wird das Erbe der Lehrtätigkeit von Yasuyuki Fujinaga Sensei in stillem Gedenken die Vereinsmitglieder auf ihrem Weg des Karate begleiten. Er vermittelte den Gründern beider Vereine unschätzbare Anregungen und Einsichten.

Weitere Informationen finden Sie auf unseren Homepages.

Donnerstag, 21. Juni 2012

Starkes Karate

JKA-Karate kann sehr facettenreich sein – obwohl mitunter von Unwissenden der Eindruck verbreitet wird, es sei stereotypes Vorwärts-Rückwärts-Karate.
Für mich ist es vor allem starkes Karate.

In einem Gedicht von Tokuda Antei über Asato Anko, einem Karate-Lehrer von Gichin Funakoshi heißt es im Jahr 1909:

Karate woba
Tsubame no yoni
hayakarumo

Ate ga kikanuba
Eki nakarikeri.

Ist Karate
wie eine Schwalbe
auch so schnell

wenn der Schlag nicht wirkt,
hat es keinen Nutzen!*

Letztes Jahr hatte ich das Glück, Machida Sensei aus Brasilien kennen zu lernen. Er war zu Gast im Hause von Tanaka Sensei und nahm am Herbst-Gasshuku der JKA teil. Er leitete am Freitag das Training im Shokukan-Dojo, Tanaka Sensei ging es nicht so gut.

Machida Sensei zeigte starkes Kihon. Obwohl er sein Training äußerlich ruhig führte, konnte ich seine enorme Kraft spüren. Im 2. Training kam wie immer am Freitag eine Unimannschaft in das Dojo, um sich im Kumite zu messen. Ich reihte mich in die Dojo-Mannschaft ein (Hand- und Mundschutz griffbereit).
Tanaka Sensei wollte dieses Jahr nicht meinen Kampfgeist fordern, sondern mein Auge. Ich sollte den Dojo-Shiai leiten und Machida Sensei fungierte als 2. Shinpan – welch eine Ehre. Durch gelegentliches Zwinkern oder Kopfschütteln kommentierte er meine Entscheidungen – es ging wie jedes Jahr hoch her zwischen der Gastmannschaft und dem Shokukan-Team.

Welche Kämpfer heranreifen, die ständig unter Machida-Sensei trainieren, sieht man an seinen Söhnen Shinzo und Lyoto.

Hier sieht man Shinzo Machida auf seinem Weg in das Finale von Sydney (Funakoshi World-Cup 2006).

Lyoto versucht sich mit seinem Karate im Bereich MMA durchzusetzen – sehr erfolgreich wie man sehen kann.


Lasst uns weiter starkes Karate machen – wir sehen uns zum Czech-Gasshuku 2012.

* Shotokan-überlieferte Texte & historische Untersuchungen Band II, 2012, Henning Wittwer

Montag, 11. Juni 2012

8. JKA Gasshuku Slowenien

Das 8. JKA-Gasshuku in Slowenien war wie gewohnt gut organisiert. Teilnehmer aus 14 Ländern reisten an.
In seiner einleitenden Ansprache forderte Tanaka Sensei von uns nicht nur Trainingsfleiß ein, sondern unterstrich durch eine Anekdote aus der Musashi-Zeit, das „BUDO“ mehr ist, als sich nur anzustrengen.
Deshalb sei Grundlagentraining enorm wichtig. Dem Folgend stand das erste Training unter dem Motto – schnelle kraftvolle Bewegungen mit fester Verbindung zum Boden. Mit vielen schweißtreibenden Übungen des Karate 1x1 ließ uns Tanaka Sensei spüren, wie wichtig die Essentials des JKA-Karate sind.
Eindrucksvoll demonstrierte er mit seinen mittlerweile 72 Lenzen, dass der Mae-Geri von der vorderen Hüfte ausgeht und die Stoßkraft aus dem Druck des Standbeins gewinnt und eben nicht durch eine überambitionierte Bewegung der hinteren Hüfte.

 Nach kurzer Pause folgte das nächste Training. Aufgrund der über 30 Dananwärter lag der Schwerpunkt des Gasshuku auf der Prüfungsvorbereitung – es wurde das Shodan-Kihon-Programm trainiert.

Später wurden Trainingsgruppen für die Prüfungskata gebildet (Bassai, Kanku, Jion, Enpi).
Einzelne Trainingskomplexe wurden von Sawada und Inokoshi Sensei übernommen.
Am Sonntag wurden in 2 Trainingseinheiten Hangetsu, Gankaku, Tekki 2+3 und Jitte trainiert.
Inokoshi Sensei glänzte mit seiner enormen Geschwindigkeit – dabei war die gesamte Kata schnell zu absolvieren.

Die 2 Prüfungskandidaten des Fujinaga-Dojo absolvierten eine gute Prüfung. Gratulation an Christian zum Shodan und Frank zum Nidan.

Bilderquelle: