Herzlich Willkommen auf dem neuen gemeinsamen BLOG des Karatedôjô Fujinaga Leipzig e.V. und des Budoverein Fujinaga Berlin e.V.!
An dieser Stelle möchten wir dem interessierten Besucher mit Beiträgen, Berichten und Bildern einen Einblick in unser Training, unsere Aktivitäten und unsere Erlebnisse gewähren. Dabei soll immer auch unser Verständnis und unser Antrieb, mit dem wir in unseren Dôjôs Karate praktizieren, zum Ausdruck kommen.
Unsere Vereine widmen sich der Pflege und Ausübung des traditionellen Shotokan-Karate, wie es von der JKA (Japan Karate Association) unter der Leitung von Masatoshi Nakayama entwickelt wurde. Insbesondere wird das Erbe der Lehrtätigkeit von Yasuyuki Fujinaga Sensei in stillem Gedenken die Vereinsmitglieder auf ihrem Weg des Karate begleiten. Er vermittelte den Gründern beider Vereine unschätzbare Anregungen und Einsichten.

Weitere Informationen finden Sie auf unseren Homepages.

Montag, 22. November 2010

DEFCON 2

Um gegenüber einem potentiellen Angreifer erst in kamae und damit in "Kampfbereitschaft" zu gehen bleibt oft nicht nur keine Zeit, es signalisiert ihm auch, dass er bei uns mehr zu erwarten hat als bei einem hilflosen Opfer. Es wäre ja dumm, gleich all unsere Karten auf den Tisch zu legen, den damit verspielen wir vielleicht einen wertvollen Vorteil... aber darum ging es beim Training heute Abend nicht.

Es ging vielmehr darum, aus einer möglichst natürlichen und den "Wunsch nach Frieden" signalisierenden Haltung ansatzlos und stark zuschlagen zu können und das im wahrsten Sinne des Wortes. Wir übten gyaku zuki aus zenkutsu dachi in der Standardvariante, danach aus jiyû kamae mit suri ashi, mit leicht gebeugten Armen aus shizentai sowie aus shizentai mit locker nach unten hängenden Armen. Von ganz großer Bedeutung für die Entwicklung von kime und einer echten Schlagwirkung war die "Vorspannung" der Unterarme. Jens erklärte uns genau worauf wir achten müssen, damit wir ohne große Ausholbewegung die größtmögliche Durchschlagskraft erzielen können. Der Erklärung folgte eine längere Übungsphase, bei der wir mit einem Partner aus den zuvor im kihon geübten Positionen gyaku zuki ausführen sollten. Und ihr könnt mir ruhig glauben... ein clever plazierter gyaku zuki lässt nicht lange auf seine Wirkung warten...

Selbst die Erfahrenen unter uns erkannten schnell die Schwierigkeiten die sich ergaben und hatten ganz schön zu tun, wenn man versuchte möglichst ansatzlos und ohne sich zu verraten nach vorne zu gleiten und seine Technik anzubringen. Garnicht einfach, aber es hat ja auch keiner gesagt, dass es einfach ist.

Viele viele Wiederholungen später übten wir verschiedene Techniken das Dôjô auf und ab:

oi zuki
mae geri/ oi zuki
mae geri/ oi zuki/gyaku zuki
yoko keage
yoko kekomi
yoko kekomi/gyaku zuki
mawashi geri
mawashi geri/ oi zuki
ushiro geri
usw.

Am Ende der Trainingseinheit gingen wir noch mal mit Blick auf einige Details die fünf Heian Kata durch und schlossen mit choku zuki das Training ab.

Zum Schluss noch einmal der Hinweis für alle: am Mittwoch findet KEIN TRAINING statt, da das Parkett im Dôjô ausgebessert wird. Am Freitag sehen wir uns dann alle wieder :-)

Oss

Sonntag, 21. November 2010

Eine Frage der richtigen Haltung

Freitag Abend begannen wir wieder mit kihon im Stand (shizentai, kiba dachi& zenkutsu dachi):

choku zuki
age uke
haishû uke
age empi
kosa uke

Als nächstes übten wir oi zuki abwechselnd links und rechts aus shizentai nach vorne in verschiedenen Variationen:

- auf zwei Zählzeiten (Beine beugen und Füße&Knie nach vorne ausrichten + nach vorne "mit der Schwerkraft" schlagen)
- ein Bein nach hinten beugen+ Fuß anheben und über die Konzentration und Kraft des jiku ashi oi zuki nach vorne

sowie den "normalen" oi zuki in Bahnen. Im Shotokan-Stil stellt oi zuki sicher unsere stärkste Stoßtechnik dar; um sie schnell und wirkungsvoll einsetzen zu können bedarf es allerdings sehr großer Anstrengung und tiefem Verständnis der richtigen Kraftgenerierung.

Nachdem wir mae geri aus heisoku dachi geübt haben, ließ uns Jens in einer Form von kin geri gegen Handflächen des Partners treten, wobei wir darauf achten sollten das Knies richtig zu heben, die Hüfte im richtigen Moment anzukippen und den gesamten Tritt fließend und schnell auszuführen. Daraufhin machten wir mae geri chûdan & jôdan gegen die Handflächen eines Partners. Im Anschluss erklärte uns Jens, was bei mae geri jôdan bezüglich der Trittamplitude usw. zu befolgen ist, damit wir unseren Gegner auch wirklich am Kopf treffen können ohne zuvor schon an dessen Knie oder Bauch "hängen zu bleiben".

mae geri/oi zuki - eine in unserem Dôjô sehr oft thematisierte und praktizierte Kombination - war das nächste Thema. Jens gab uns nicht nur Tipps zur Ausführung der Technik, sondern auch strategische Hinweis zu dessen Einsatz im Kampf.

Den Abschluss des Training bildeten Liegestütze und choku zuki aus kiba dachi.

Oss

Donnerstag, 18. November 2010

Lübars 2011 - 2. Fujinaga gasshuku

Nachdem das diesjährige Fujinaga gasshuku in Lübars bei allen Teilnehmern so gut ankam waren wir uns nach dem letzten Training einig, kommendes Jahr wieder nach Lübars zu fahren und gemeinsam in Gedenken an Fujinaga Sensei zu trainieren.


Thomas Frommer, der als Organisator dankenswerter Weise wieder die Terminierung und Reservierung der Halle, der Bungalows usw. übernimmt, hat uns zwei Termine für 2011 vorgeschlagen:

15.04.-17.04.
oder
29.04.-01.05.


Bitte denkt mal darüber nach, welches Wochenende euch lieber wäre und lasst es mich wissen. Ich denke wir können uns mit einer Entscheidung noch ein bisschen Zeit lassen, aber je früher wir uns entscheiden desto schneller steht der Termin fest. Dann können sich alle das entsprechende WE freihalten und sich aufs das gasshuku freuen :-)


Ab morgen bringe ich jedes mal eine Liste zum Training mit, in die ihr euch eintragen könnt. Ich hoffe sehr, dass sich beim nächsten mal wieder viele von uns auf den Weg ins gemütliche Lübars machen und zusammen mit den Karateka aus Berlin die dortige Halle mit Kampfgeist erfüllen.

Oss

Freitag, 12. November 2010

Übung macht den Meister

Sich ein und derselben Übung immer wieder mit nicht nachlassender Mühe und Hingabe zu stellen ist im Karate - wie wir es betreiben - sehr wichtig. Besitzt man diese Einstellung oder hat sie sich durch Disziplin und Durchhaltevermögen erkämpf, dann geht es darum, trotz zunehmender Ermüdung oder nachlassender Körperkraft ein und dieselbe Übung jedes mal mit der gleichen Qualität (bezüglich der Geschwindigkeit, der Richtung, des Bewegungsablaufes bis hin zu kime) zu wiederholen.


Bei uns im Fujinaga Dôjô ist diese Prozedur allen zur Genüge bekannt. Hunderte Wiederholungen zuki, hunderte Wiederholungen keri und hunderte Wiederholungen von all dem, was für unsere Kunst so elementar ist. Lassen Muskelkraft und Kondition durch steigende Erschöpfung nach, dann bleibt einem nichts anderes übrig, sich sich voll und ganz auf die technische Seite einer Technik zu beschränken, da man mit reiner Muskelkraft, Wucht oder gar Gewalt nichts mehr erreichen kann.


Wir übten heute genau das: zuki und keri bis zur Erschöpfung, abgeschlossen mit einer kurzen Rund randori, bei der keiner von uns mehr mit Energie kämpfen konnte, sondern den Fokus auf die korrekte Ausführung der Technik legte. Den Abschluss bildete eine weitere Willensprüfung: Mehrere Sätze mit verschiedenen Liegestützvariationen und anschließend choku zuki aus kiba dachi, ebenfalls mit voller Konzentration auf die richtige Bewegung, da keiner mehr genug Kraft in den Armen hatte, um den Muskeln die ganze Arbeit zu überlassen.


Im kihon ist es wichtig, jede Technik möglichst intensiv zu üben und es sich dabei nicht allzu leicht zu machen. Tiefe Stellungen, lange und weite Bewegungen und ein auf die wichtigen Details gerichtetes Bewusstsein sind Grundvoraussetzungen, um eines Tages die gleiche Technik schnell, hart und wirkungsvoll einsetzen zu können.

Oss

Kanonenkugel vs. Dampfhammer

Mit etwas Verspätung poste ich euch hier einen kurzen Bericht zum Montagstraining, an dem etwa 10 unserer Kämpfer und Kämpferinnen teilnahmen.

Wir begannen mit folgenden Techniken auf der Stelle:

- choku zuki (shizentai, kiba dachi)
- age uke, soto uke, uchi uke, gedan barai (shizentai)
- shutô uke (abwechselnd nach links und rechts in kôkutsu dachi
- nihon renzuki (vorwärts in kiba dachi) -> gyaku zuki (45° zu den Seiten in zenkutsu dachi) -> shutô uke (nach links und rechts in kôkutsu dachi)
- manji uke/ kagi zuki (nach li. u. re. in kôkutsu dachi/ kiba dachi mit suri ashi wie in Jion)
- shutô uke/ gyaku zuki (im Wechsel nach links und rechts in kôkutsu dachi/ zenkutsu dachi)

Als nächstes widmeten wir uns wieder der stärksten Waffe im Shotokan: oi zuki. Jens erklärte uns im Detail, wie wir oi zuki mit Hilfe der richtigen "Gehtechnik" im Zusammenspiel mit der Stoßtechnik ansatzlos, schnell und stark ausführen können. Danach lag es an uns, es auszuprobieren. Also dampften wir viele Bahnen mit oi zuki und sanbon renzuki das Dôjô rauf und runter und versuchten, seine Hinweise umzusetzen.


Eine weitere Kombination die wir (meiner Meinung nach) schon sehr lange nicht mehr geübt hatten, stellte für uns eine weitere Herausforderung dar:

nihon renzuki (vorwärts in zenkutsu dachi) -> gyaku zuki (45° nach hinten zur offenen Seite in zenkutsu dachi) -> gyaku zuki (aus Drehung wieder in die Ausgangsrichtung nach vorne in zenkutsu dachi) -> jun zuki (auf der Stelle nach vorne in zenkutsu dachi)

Im Anschluss übten wir kihon ippon kumite (jôdan zuki, chûdan zuki, mae geri, yoko kekomi, mawashi geri, ushiro geri). Jens betonte auch bei dieser Gelegenheit wieder die zentrale Bedeutung dieser kumite-Form für unsere Stilrichtung und spornte uns an, besonders viel Mühe für diese Übung aufzuwenden (was wir natürlich sonst auch bei allen anderen Übungen machen...) :-)


Auf Wunsch zweier Herren folgte eine kurze Session jiyû ippon kumite, bei der einige nochmal so richtig ins Schwitzen kamen, während andere vom Meister wertvolle Anregungen erhielten, über die sie auch vier Tage später noch nachdenken müssen.

Zum Abschluss liefen wir dreimal Heian Shodan und beendeten das Training ordnungsgemäß mit choku zuki aus kiba dachi.

Verpasst nicht die Fortsetzung heute Abend im Dôjô in der Schletterstraße...

Oss

Sonntag, 7. November 2010

Der Berliner Inspektor :-)

Trotz des starken Windes und dem herbstlichen Wetters fanden sich am Freitag Abend acht Karateka zum Training unter Jens in unserem Dôjô in der Schletterstraße ein.

Wir begannen wie üblich mit vielen choku zuki aus shizentai und kiba dachi, gefolgt von gyaku zuki aus zenkutsu dachi sowie mae geri aus heisoku dachi und zenkutsu dachi. Als wir alle Betriebstemperatur" erreicht hatten, ließ Jens uns mehrere Bahnen mit oi zuki, sanbon ren zuki, mae geri, age uke uke und mae geri/ oi zuki laufen, wobei wir versuchten uns auf die dabei wichtigen Punkte (gleichzeitiger Start& Ende der Arm- und Beinbewegungen, Hüfteinsatz, usw.) zu konzentrieren.

Als nächstes gingen wir partnerweise zusammen und übten zunächst gohon kumite (jôdan zuki), dann kihon ippon kumite (jôdan zuki, chûdan zuki, mae geri jeweils gleichseitig und spiegelverkehrt und mit Augenmerk auf die Anpassungen, die wir an unseren Techniken vornehmen mussten) und schließlich jiyû ippon kumite (oi zuki jôdan, oi zuki chûdan, mae geri, mawashi geri, yoko kekomi, ushiro geri).


Zum Ende der Trainingseinheit übten wir die Heian Kata und Bassai dai. Außerdem gingen wir noch einmal gemeinsam mit einem Partner die vier grundlegenden Anwendungsmöglichkeiten der 4. Bewegung aus Heian Shodan durch. Verschiedene Liegestütz-Variationen und mindestens genau so viele zuki später war unser Training auch schon wieder vorbei und alle stellten sich noch schnell für das schöne Gruppenbild (oben) auf.


An dieser Stelle noch einmal ein dickes Dankeschön& ein OSSS!! an unseren Freund Thomas Frommer vom Fujinaga Dôjô Berlin für "seine Inspektion", die Mitbringsel und Stories aus Tôkyô und die spendierten Leckereien (im Beyerhaus danach) sowie natürlich auch an unseren Sensei Jens für das tolle Training :-)

Oss

Freitag, 5. November 2010

Videoecke

Bei diesem Schmuddelwetter hat man nun endlich mal wieder öfter die Gelegenheit, vor Youtube zu versacken und sich mit Filmchen über Budô, Kampfkunst usw. berieseln zu lassen. Um meinen Beitrag zu leisten, präsentiere ich hier einige Entdeckungen aus dem World Wide Web:



Way of the Warrior - Dokumentationen über verschiedene Kampfkünste

Karate, Way of the empty Hand


Way of the Samurai


Wenn ihr weiter sucht, findet ihr vielleicht noch mehr von den beiden Serien. Von mir soll es das jedenfalls erstmal gewesen sein. Es sind ja für´s erste genug Videos :-)

Viel Spaß beim angucken& Lust-auf-Training-bekommen!

Oss