Herzlich Willkommen auf dem neuen gemeinsamen BLOG des Karatedôjô Fujinaga Leipzig e.V. und des Budoverein Fujinaga Berlin e.V.!
An dieser Stelle möchten wir dem interessierten Besucher mit Beiträgen, Berichten und Bildern einen Einblick in unser Training, unsere Aktivitäten und unsere Erlebnisse gewähren. Dabei soll immer auch unser Verständnis und unser Antrieb, mit dem wir in unseren Dôjôs Karate praktizieren, zum Ausdruck kommen.
Unsere Vereine widmen sich der Pflege und Ausübung des traditionellen Shotokan-Karate, wie es von der JKA (Japan Karate Association) unter der Leitung von Masatoshi Nakayama entwickelt wurde. Insbesondere wird das Erbe der Lehrtätigkeit von Yasuyuki Fujinaga Sensei in stillem Gedenken die Vereinsmitglieder auf ihrem Weg des Karate begleiten. Er vermittelte den Gründern beider Vereine unschätzbare Anregungen und Einsichten.

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Freitag, 11. November 2011

Kihon-Ippon-Kumite - Sinn und Unsinn - eine Polemik

Der Wortsinn dieser typischen Grundform des Kampftrainings lautet – grundschulmäßiger Einpunktkampf.
Ich möchte mich kurz über eine Unsitte aktueller Entwicklungen im Shotokan-Karate und -Wettkampf äußern – und will diesen Artikel weniger als Diplomarbeit denn als Polemik verstanden wissen – Hinweise auf mangelnde Vollständigkeit ignoriere ich deshalb.

Neuerdings versuchen im Wettkampfbereich der Karateschüler 95% der Teilnehmer als Uke dem Angriff des Tori durch Ausweichbewegungen zu entgegen. Es kommt zu keinem Kontakt zwischen Angriffstechnik und Abwehr. Der Konter geht oft am Ziel vorbei und die Distanz ist meist zu groß.
Im Wettkampf müsste eine derartige Taktik zur Niederlage führen, in der Kyu-Prüfung zu Punktabzug. Beides kann man den Schülern nicht zumuten, denn die Lehrer sind schuld.

Hier wird der 2. + 3. Schritt vor dem 1. getan.

Kihon-Ippon-Kumite gehört wie Kihon-Gohon bzw. Kihon-Sanbon-Kumite in die Einstiegsfamilie der Partnerübungen. Was sollen die Schüler hier erlernen, auf der ersten Teilstrecke hin zum eigentlichen Ziel – dem (Frei)Kampf?

Angreifer – 1. richtige Distanz zum Gegner
Der Schüler muss seine Reichweite ermitteln und diese im Abstand zum Gegner zum Angriffszeitpunkt tatsächlich einnehmen
2. Ausführung der Technik mit Kime
3. Zielgenaue Platzierung der Technik
Je nach Gegner verschieben sich die Angriffspunkte. Das muss der Angreifer erkennen und umsetzen.

Verteidiger - 1. zeitige Reaktion auf den Angriff (Timing)
2. Blocken des Angriffs
Go no sen – hier wird die prinzipielle Fähigkeit einem Angriff durch eine Abwehrbewegung zu entgehen praktiziert – klassische Übungsform für dieses Prinzip ist Kihon-Ippon-Kumite. Der Schüler bleibt an Ort und Stelle stehen, setzt eine Fuß nach hinten und blockt im Zusammenhang mit einer Hüftbewegung den Angriff hart ab.
Der Schüler muss am Gegner die Wirksamkeit seiner Blocktechnik verwirklichen (Kime, Handrotation usw.) und die Angriffsenergie kompensieren.
3. Konterangriff
Übernehmen der Initiative nach der Abwehr – richtige Distanz.

Mit diesen Schwerpunkten ist der Schüler jahrelang beschäftigt. Es macht weder didaktisch noch taktisch einen Sinn, dieser Übung weitere Prinzipien einzuflößen. Ausweichbewegungen, Meidbewegungen, weiche Blöcke – das alles sind Dinge, die anderen Übungen vorbehalten sind (Okuri-Ippon, Kaeshi-Ippon, Jiyu-Ippon).

Das Shotokan-Karate wird doch vor allem auch mit starken Uke-Waza in Verbindung gebracht, die ggf. schon nach dem Block den Angreifer brechen. Wann und Wie bitte schön sollen die Schüler das Erlernen – wenn nicht beim Kihon-Ippon-Kumite?

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