Herzlich Willkommen auf dem neuen gemeinsamen BLOG des Karatedôjô Fujinaga Leipzig e.V. und des Budoverein Fujinaga Berlin e.V.!
An dieser Stelle möchten wir dem interessierten Besucher mit Beiträgen, Berichten und Bildern einen Einblick in unser Training, unsere Aktivitäten und unsere Erlebnisse gewähren. Dabei soll immer auch unser Verständnis und unser Antrieb, mit dem wir in unseren Dôjôs Karate praktizieren, zum Ausdruck kommen.
Unsere Vereine widmen sich der Pflege und Ausübung des traditionellen Shotokan-Karate, wie es von der JKA (Japan Karate Association) unter der Leitung von Masatoshi Nakayama entwickelt wurde. Insbesondere wird das Erbe der Lehrtätigkeit von Yasuyuki Fujinaga Sensei in stillem Gedenken die Vereinsmitglieder auf ihrem Weg des Karate begleiten. Er vermittelte den Gründern beider Vereine unschätzbare Anregungen und Einsichten.

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Dienstag, 21. Februar 2023

Ryõgoku und HonbuDojo

 Zum Start in die nächste Woche Japan statte ich Tokyo einen Besuch ab.

Frühstück und los

Bevor ich am Montagabend 2 Trainingseinheiten im Honbu Dojo absolviere, besuche ich Ryõgoku. Dieses Stadtteil gilt als Ozumo-Town. Hier haben die Mehrzahl der Heya (Sumostall) ihren Sitz. Das Fluidum ist spürbar, kann man doch allenthalben einem Rikishi (Sumotori) begegnen und Platz machen. In Sichtweite des berühmten Kokugikan (Austragungsstelle der 3 von 6 Hon-Bashos im Jahr) besuchte ich den renovierten Yokoamicho Park mit  einem wunderschönen Tempel. In einem grünen Sportanzug bemerkte ich an seinen Körpermaßen und seiner traditionellen Frisur (Mage) den dort aufhältigen Sumotori. Zu meiner Überraschung war es Tamawashi Ichiro mit seinem Sohn. Ich begrüßte ihn mit seinem Namen und bemerkte seine leichte Verwunderung an einem kurzen Augenaufschlag. Da er offensichtlich mit seinem Sohn beschäftigt war, unterließ ich eine Bitte nach einem gemeinsamen Foto.
Tamawashi-san ist gebürtiger Mongole mit jap. Staatsbürgerschaft. Er ist seit 19 Jahren Sumoringer. Er konnte bereits 2x den Sieg (Yusho) beim einem Hon-Basho erringen – zuletzt im September 2022 (Aki Basho). Das besondere an seinem Yusho – er hat ihn mit 37 Jahren errungen und einen Rekord aufgestellt – ein Alter in dem die meisten Sumotori ihre aktive Laufbahn bereits beendet haben. Er ist damit der älteste Sieger aller Zeiten im Ozumo. Apropos Laufbahnende – die besten Chankonabe-Restaurants findet man in Ryõgoku – hier kochen oft Ex-Sumotori. Wenn die etwas können neben stark kämpfen, dann Chankonabe kochen.

Abends dann im Honbu-Dojo zunächst ein Training mit Nemoto Sensei. Er hat Spätdienst und muss sowie bis 21.00 Uhr im Haus bleiben. So kann ich auch noch das folgende Training besuchen. Die anderen Instrukteure und das Büropersonal haben um 17.00 Uhr Dienstschluss. Zu meiner Überraschung ist eine größere Gruppe aus Deutschland vor Ort – aus dem DJKB-DOJO in Calw. Wieder müssen alle beim Kata Training Goshoshiho Sho laufen, damit ich nicht aus der „Übung" komme. Dann folgt das Kumite Spezial Training mit Shiina Sensei – er unlängst des 8. Dan erhalten hat. Sofort sollen sich alle Handschützer anziehen und wie man bei diesem Training erwarten muss, ging es voll zur Sache.  Spätestens hier merkt man dann, wie unnatürlich das Training mit Maske ist, wenn man eigentlich ein Sauerstoffzelt benötigt. Man muss flink unterwegs sein, sonst setzt man sich lautstarken Ermahnungen von Shiina Sensei aus. Und man muss mit empfindlichen Treffern rechnen. Alsbald hatte ich dann auch Blutgeschmack in meiner Maske – ich hatte zuvor den Mundschutz entnommen. Maske und Mundschutz sind fast unerträglich. Als es dem Sensei zu undynamisch wurde, hat er zur Inspiration Kurihara Hidemoto Sensei aus dem Büro hochbeordert – jetzt wurde es richtig schnell. Am Ende gab es noch einen Mannschaftskampf – Japan vs. Restwelt. Ich verlor meinem Kampf gegen einen läppischen Chudan Mawashi Geri – ich bin im Chudan Bereich einfach zu nachlässig und schütze mehr Jodan, weil ich Chudan Treffer immer kompensieren kann – aber im Punktkampf kommt es darauf nicht an. Also versuche ich es nächsten Montag noch mal. GANBATTE!

Nach dem Training warten wir dann im Office auf den letzten Trainierenden. In der Zwischenzeit durfte ich mit Kurihara Hidemoto Sensei Goshoshiho Sho Bunkai probieren. Dann ging es mit ihm und Nemoto Sensei noch in eine Yakitori Bar und gegen Mitternacht waren wir zu Hause.

Warten auf den Expresszug nach Chiba

Die Nacht war kurz, denn um 5.30 Uhr musste ich aufstehen um dann um 9.00 Uhr in Yamanashi-shi bei SHOBU zu sein. Klares Winterwetter, beste Chancen den Fujisan in voller Pracht zu bestaunen – ich wurde nicht enttäuscht – und Zeit genug im Limited Express nach Shinjuku ein wenig zu schreiben.
Der frühe Vogel fängt den Fujisan-Wurm

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