Herzlich Willkommen auf dem neuen gemeinsamen BLOG des Karatedôjô Fujinaga Leipzig e.V. und des Budoverein Fujinaga Berlin e.V.!
An dieser Stelle möchten wir dem interessierten Besucher mit Beiträgen, Berichten und Bildern einen Einblick in unser Training, unsere Aktivitäten und unsere Erlebnisse gewähren. Dabei soll immer auch unser Verständnis und unser Antrieb, mit dem wir in unseren Dôjôs Karate praktizieren, zum Ausdruck kommen.
Unsere Vereine widmen sich der Pflege und Ausübung des traditionellen Shotokan-Karate, wie es von der JKA (Japan Karate Association) unter der Leitung von Masatoshi Nakayama entwickelt wurde. Insbesondere wird das Erbe der Lehrtätigkeit von Yasuyuki Fujinaga Sensei in stillem Gedenken die Vereinsmitglieder auf ihrem Weg des Karate begleiten. Er vermittelte den Gründern beider Vereine unschätzbare Anregungen und Einsichten.

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Montag, 24. November 2014

Tanaka Sensei in Dänemark


Wenn Tanaka Sensei das Dojo betritt, kann man seine Aura spüren – zu Recht spricht man davon, dass er ein Karate-Samurei ist.
Virumhallen - der Austragungsort - alles sehr schön und komfortabel

Der Sensei geht in sich
 
Wie gewohnt präsentiert der Sensei bei solchen großen Lehrgängen keine Karate-Wundertüten, sondern JKA-Karate Basics. Er verlangt Hingabe von den Teilnehmern und die richtige innere Einstellung, die nach außen erkennbar sein muss – aufgrund einiger Unzulänglichkeiten bei den Teilnehmern gab es dazu auch eine längere Unterweisung ab Samstag-Morgen.

Leider fruchtete dies nicht bei Allen, so dass der Sensei seinen Ärger nicht immer verbergen konnte.

Ich habe für solcherlei Dinge keinerlei Verständnis – wieso reisen Leute oft lange an und nehmen auch nicht unwesentliche Kosten in Kauf, um dann nicht richtig hinzuhören und zuzuschauen.

Zum Thema Hinhören – Am Samstag berichtete der Sensei von einem Gasshuku in Kanada. Ein Teilnehmer verschwand vor dem Ende des Trainings aus der Halle. Tanaka Sensei ließ den Abtrünnigen zurückholen. Zur Rede gestellt rechtfertigte er sich damit, dass seine Freundin draußen wartet und er schon mal schnell Duschen wollte. Tanaka Sensei resümierte, dass seine Anwesenheit dann wohl nicht so von Bedeutung sei und erklärte, nicht mehr nach Kanada zum Unterrichten zurückkehren zu wollen.

Es gab am Sonntagtraining ein kurzes Break – und tatsächlich wollten doch 3 Schwarzgurte das Training vorzeitig verlassen – das Fremdschämen in mir kann ich nicht beschreiben.

Zum Thema Hinschauen – Heian Shodan und Bassai Dai waren am Freitag Thema im Training und Tanaka Sensei problematisierte viele wichtige Dinge, die man in der Kata trainiert um das Gesamtsystem des JKA-Karate richtig zu begreifen – etwa die Bedeutung des korrekten Embusen – der Vorwärtsdrang bei Wendungen – insbesondere dass man mit dem Vorderfuß nicht zu weit nach außen gerät und die Linie verlässt, die richtige Fußdrehung in die Bewegungsrichtung ohne das Herausstellen des hinteren Fußes, keine zu tiefen Stellungen, da dann die Hüfte unbeweglich ist und man nicht ohne vorbereitende Bewegungen in die nächste Position gelangt – alles wichtige Dinge für ein gutes Kumite. Vor allem zusätzliche Aushol- und Vorbereitungsbewegungen kritisierte er – etwa das Anheben des Gedan-Barai-Armes vor dem Oi-Tsuki in Heian Shodan.

Nachdem der Sensei sich viel Geduld und Mühe mit diesen Basics gegeben hat – stellen sich die beiden Schwarzgurte links und rechts neben mir in der ersten Reihe hin und reißen bei Heian Shodan den linken vorderen Arm nach Gedan Barai hoch um dann Oi-Tsuki zu machen – ich hätte im Boden versinken können, als ich die Körpersprache des Sensei´s im Augenwinkel bemerkte.
 
Zwei Karate-Haudegen und ich - mein Karatefreund Willi Christen Sensei ist wieder dabei
 

 
Neben Kihon-Übungen gab es am Samstag Heian Nidan, Bassai Dai sowie Heian Sandan und Jion.

Am Sonntag demonstrierte der fast 74jährige Sensei seine enorme Fitness – zur Erwärmung gab es diverse Übungen mit Jodan Keris – dann Kihon Ippon Übungen des Uke aus Seiza – etwa mit Jodan Mawashi geri + Beinschere und kagato-geri. Es folgten Kaishi-Kihon-Ippon-Kumite-Varianten und nach einem kurzen Break folgten noch 30 Minuten Kanku-Dai, wobei die Schwarzgurte mit Tanaka-Sensei separat trainierten. Der Sensei unterstrich die Bedeutung von Kanku Dai für das Karate – er selber sagte, dass er 50 Jahre benötigt hat, um die Quintessenz der Kata für sich selber zu begreifen – deshalb soll man diese mühevolle und lange Kata oft für sich üben.

Nochmals wurden die Bedeutung der richtigen Zählweise (Anzahl der Zählzeiten und Rhythmus) der Kata allgemein und Kanku Dai im Speziellen hervorgehoben – Tanaka Sensei berichtete von der lehrreichen Zählweise, wie sie Nakayama Sensei seinerzeit praktiziert hat.
 
Kulturprogramm - Kopenhagen - auch eine Reise wert.
 

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