Das Berlin Spezial 2014 war ein gut organisierter Lehrgang
mit motivierten Trainern, einem klasse Ausrichterteam, vielen Teilnehmern und
hartem Training – wenn man alle 5 ½ Einheiten besuchen konnte.
Anhand der vielen Bilder nebst Videos im Netz wird der
geneigte Leser dieses Blogs bereits wissen, was alles unterrichtet worden ist.
Ich möchte mich deshalb auf 2 kleine Ausschnitte beschränken, die für mich
bedeutend waren.
Wenn man genau hingeschaut hat, konnte man viele Gemeinsamkeiten
im Trainingsangebot der beiden Sensei erkennen – fast hätte man denken können,
es gab eine Absprache.Wenn auch mit unterschiedlicher Didaktik – was ich persönlich als Bereicherung empfinde – wollten uns beide Sensei zu dynamischen Bewegungsabläufen hinführen – etwa mit Übungen zu überlaufenden Techniken.
Beide Sensei nehmen für sich nicht in Anspruch, dass ihre Interpretation eines Bewegungsablaufes der einzig Wahre sein soll. Jeder Schüler muss schließlich mit seinen ganzen speziellen körperlichen Voraussetzungen zurecht kommen – es ist nicht alles an- oder abtrainierbar.
Etwa hat Naka Sensei zunächst mit Taikyoku Shodan – dann in Meikyo
– 2 unterschiedliche Arten der Atmung angeboten.
Einatmen - Vorbereitung Gedan Barai
Ausatmen – bei Gedan BaraiEinatmen – vor dem Oi Tsuki
Ausatmen – mit dem Oi Tsuki
oder
Einatmen - Vorbereitung Gedan Barai
(Teil) Ausatmen – bei Gedan Barai
(Voll) Ausatmen – mit dem Oi Tsuki
WICHTIG: wobei es beim Ausatmen keine Unterbrechung geben sollte.
Bei Meikyo konnte man feststellen, dass eine zügige und fließende
Ausführung der 4maligen Sequenz Gedan Barai + Oi Tsuki wohl nur mit der 2. Atemvariante
wirklich klappt.
Wichtig war auch, dass man nicht laut atmet. Dem imaginären
Gegner soll der Atemrhythmus verborgen bleiben.
Im Rahmen des Tekki Shodan-Trainings legte Naka Sensei etwa
bei der 2. Bewegung Wert darauf, dass der Haishu Uke direkt ausgeführt wird. Dabei
benutzte es fast dieselben Worte, wie Sie mir seit 1991 von Fujinaga Sensei in
den Ohren klingen: „Ende der Technik gleich Anfang der Technik“.
Naka Sensei zog gleich die Parallele zu Kampf – es sollte
keine Ausholbewegungen geben – das macht die Technik vorhersehbar und vor allem
langsam.Das ist ein ganz wesentlicher Umstand, der durch jeden mal selbst überprüft werden muss – bei allen Kata, die man ausführt – man wird staunen, wie viele Fehler man macht.
Für mich als Trainer ist es wichtig bestätigt zu bekommen, dass ich auf diese wichtigen Dinge zu Recht Wert im Training lege und seit Jahr und Tag das richtige JKA-Karate vermittle.
Wie zur Bestätigung konnte ich dann am letzten Tag den
Trainingsbedarf aller Teilnehmer feststellen. Gedan Barai + Oi Tsuki in Taikyoku
Shodan – gefühlte 90% heben vor dem Oi Tsuki den Gedan Barai-Arm an – das ist
so eine falsche Ausholbewegung – und nur wenige erinnern sich an das Tekki-Training
zuvor – Schade.
Es liegt viel Arbeit vor uns.
Das Veranstalterteam nach getaner Arbeit |
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