Herzlich Willkommen auf dem neuen gemeinsamen BLOG des Karatedôjô Fujinaga Leipzig e.V. und des Budoverein Fujinaga Berlin e.V.!
An dieser Stelle möchten wir dem interessierten Besucher mit Beiträgen, Berichten und Bildern einen Einblick in unser Training, unsere Aktivitäten und unsere Erlebnisse gewähren. Dabei soll immer auch unser Verständnis und unser Antrieb, mit dem wir in unseren Dôjôs Karate praktizieren, zum Ausdruck kommen.
Unsere Vereine widmen sich der Pflege und Ausübung des traditionellen Shotokan-Karate, wie es von der JKA (Japan Karate Association) unter der Leitung von Masatoshi Nakayama entwickelt wurde. Insbesondere wird das Erbe der Lehrtätigkeit von Yasuyuki Fujinaga Sensei in stillem Gedenken die Vereinsmitglieder auf ihrem Weg des Karate begleiten. Er vermittelte den Gründern beider Vereine unschätzbare Anregungen und Einsichten.

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Dienstag, 19. Juli 2011

Auch die Ente beugt die Beine

Gestern beschäftigten wir uns mit kizami zuki bzw. der optimalen Vorbereitung desselben: Die Arme locker in Stoßrichtung aufgehängt, die Fäuste auf Kinn und Rumpf des immaginären Erzfeinds gerichtet, die Beine gebeugt. Denn nur so speichert man genügend Energie, um überraschend vorwärts schnellen zu können.

Diese Körperhaltung wirkt ruhig und gelassen, wie eine Ente auf dem Teich: Kaum bewegt gondelt das schnattrige Vogelviech auf den Wellen herum, keiner sieht, dass die Beine arbeiten.
Genauso verhält es sich im jiyu kamae: Äußerlich entspannt wird der aufstrebende Träger weißer Kutten bei längerem Verharren von den eigenen Oberschenkelmuskeln umgebracht. Das explosive Strecken des Beins jedoch befördert Körper samt Faust zum Ziel, was wir mit oi zuki probieren durften.

Dieses Prinzip gilt - wie könnte es anders sein - auch für mae geri, was wir anschließend beim jiyu ippon kumite herausfinden konnten. Dort ist zudem die Deckung des Partners im Weg. An ihr sollte zehenschonend vorbeigetreten werden.

Den Abschluss des schweißtreibenden Abends bildeten Bassai Dai und oi zuki aus kiba dachi. Zudem hatten wir Besuch: In guter, sommerlicher Tradition beehrte uns Hubert aus Japan mit seiner Anwesenheit.

Mittwoch, 6. Juli 2011

Ellenbogengesellschaft

Der durchschnittliche Feind erscheint nicht mit wehenden Fahnen am Horizont, steht freiwillig in oi zuki-Distanz herum und lässt sich widerspruchslos einebnen. Sondern er hockt nebenan am Tresen und brät einem aus nächster Nähe unvermittelt die Bierflasche übers Haupt.

In derartig engem Gerangel sind kurze Techniken gefragt, wie ura zuki und allerlei Ellenbogenstöße. Letztere übten wir am Montag intensiv. Trefferfläche ist - oh Wunder! - der Ellenbogen, wobei der Unterarm so zu drehen ist, dass sich unser Gegenüber bei z. Bsp. age empi mit der harten, knöchernen Seite desselben auseinander setzen darf (die Faust befindet sich dafür senkrecht neben dem eigenen Ohr).

Im kihon ippon kumite versuchten wir, mittels age empi einem jodan zuki zu begegnen: zuerst als Abwehr, dem jodan barai bzw. haiwan nagashi uke nicht unähnlich; später als direkter Konter, der nicht nur den Angriff beiseite wischt, sondern obendrein das Kinn des Partners verschönert.

Abschließend stand erneut die Kata Gankaku auf dem Programm. Auch diese enthält einige Ellenbogen-Techniken. Wer beim nächsten Training weiß, wie viele, bekommt einen Pfefferminzdrops gratis ;).