Am Freitag dem 27.05. komponierte unser Meister Jens wieder eine Trainingseinheit, die uns systematisch und Stück für Stück dem Kern unserer Kunst ein bisschen näher bringen sollte.
Wir begannen mit choku zuki aus shizentai. Um unsere Beine und insbesondere die Fußgelenke ausgiebig auf die bevorstehenden oi zuki-Bahnen vorzubereiten und gleichzeitig alle wichtigen Parameter der für unsere Stilrichtung so relevanten tachi kata ins Bewusstsein zu rufen, knallten wir hunderte zuki aus verschiedenen Fußstellungen in die stickige Dôjôluft.
Die Anmerkungen, Hinweise und Erinnerungen von Jens hielten uns während der kurzen Atempausen davon ab, die Konzentration und damit unsere Aufmerksamkeit auf das, was wir taten, abreißen zu lassen. Schließlich geht es nicht darum alle Techniken irgendwie hinter sich zu bringen, sondern jede einzelne Technik auf´s neue mit Leben zu erfüllen und sie besser zu machen als alle zuvor. Diese Hingabe und Detailversessenheit sind grundlegende Eigenschaften, die jeder Anhänger des Karate Dô möglichst schnell entwickeln muss.
Dann wechselten wir in jiyû kamae und schossen viele viele kizami zuki und gyaku zuki mit suri ashi ab. Schnell und stark nach vorne abdrücken, dazu lange und scharfe Fauststöße ausführen und das alles möglichst nicht zeitlich versetzt: Eine Aufgabe, die konditionell und koordinativ viel von einem abverlangt (wenn man es richtig gut machen will).
Als nächstes plagten wir uns mit der Technik der Techniken rum: oi zuki! Dank Jens´scheinbar unerschöpflichen Wissen und "einschlägigen" Erfahrungen ist uns schon sehr lange bewusst, dass dieser simpel wirkende gleichseitige Fauststoß alles andere als "bloß eine Grundtechnik" oder gar schnell zu meistern ist. In ihr fließen (man korrigiere mich, falls ich falsch liegen sollte) so ziemlich alle essentiellen Prinzipien unserer Stilrichtung zusammen, weshalb wir oi zuki als Schlüsseltechnik zu unserer Kunst verstehen und hart daran arbeiten müssen, selbst die scheinbar unlösbare Herausforderung namens "teashi dôji" (手足同時 Arm- und Beinbewegung gleichzeitig) zu meistern.
Aus diesem Grund schrubbten wir mehr als ein Dutzend Bahnen mit oi zuki durch´s Dôjô und versuchten all das, worauf uns Jens hinwies, umzusetzen. Am Ende des Trainings gingen wir noch einmal Heian Shodan und Heian Nidan durch, wobei unser Meister jeden zurecht bog, der es nötig hatte :)
Frisch geduscht und gut gelaunt kehrten wir im Beyerhaus ein und ließen den Abend bei ein zwei frisch gezapften Gerstensäften und lustigen Gesprächen zu noch lustigeren Themen (siehe Foto) gemütlich ausklingen.
Danke für alles!
Oss
Hi René,
AntwortenLöschenschön geschrieben.
Viel Glück im neuen Lebensumfeld!
Oss, Jens
Alles Gute in der neuen Welt.
AntwortenLöschenMan sieht sich in Tschechien.
Oss
Thomas