Am vergangenen Wochenende fand im dem kleinen Örtchen Lübars unser erstes gasshuku mit den Kämpfern und Kämpferinnen vom Budôverein Fujinaga Berlin e.V. statt. Drei Tage lang trainierten und schwitzten insgesamt 30 Karateka in vier Trainingseinheiten unter der Anleitung von Thomas Frommer.
Untergebracht waren wir in Bungalows auf dem Gelände eines Freibades. Dank der Abgeschiedenheit des Ortes, der schönen Halle, dem sonnigen Wetter und der guten Versorgung für das leibliche Wohl herrschte unter den Teilnehmern immer gute Stimmung und das sowohl während des Trainings als auch in der restlichen Zeit.
Wie es sich für gutes Karate-Training gehört, hatte auch unser
gasshuku ein Thema. Thomas erarbeitete mit uns Schritt für Schritt die Vorteile einer guten
kamae und sensibilisierte uns beispielsweise dafür, wie wichtig eine gute
kamae für das ansatzlose Ausführen von Techniken ist, wie man damit einen Gegner so lange über die eigene Angriffstechnik im Unklaren lässt bis es für ihn zu spät ist oder wie eine gute
kamae den schnellen Übergang zwischen aufeinanderfolgenden Techniken unterstützt.
Ein weiterer Schwerpunkt unseres Trainings lag auf dem korrekten Einsatz des
jiku ashi und
kagae ashi bei
mae geri und
mawashi geri. Thomas demonstrierte sehr überzeugend, wie man einen
mae geri auch auf kürzeste Distanz nur dann kraftvoll einsetzten kann, wenn die Position der Füße, des Knies und des gesamten Körpers stimmt.
Beim Kata-Training nahmen wir uns drei Kata an. Zuerst arbeiteten wir mit T
aikyoku Shodan am Einsatz unserer
hikite und wiederholten verschiedene Bewegungsprinzipien aus den vorangegangenen Trainingseinheiten. Nach einigen Durchläufen von
Heian Nidan zeigte uns Thomas mit einer starken Vorführung der Kata
Wankan, womit wir uns den Rest der Trainingseinheit beschäftigten.
Wankan gehört nicht gerade zu den Kata, die im Shotokan oder in der JKA oft geübt werden. Dennoch besitzt diese relative kurze Kata ihren Reiz und bietet einige interessante Anwendungsmöglichkeiten, die wir als
bunkai ausprobierten.
Wie von Thomas angekündigt und von uns Leipzigern heiß erwartet, konnten wir vor, zwischen und nach den Trainingseinheiten unsere Waffen immer wieder an insgesamt fünf
makiwara schmieden. Das sorgte nicht nur bei den bekannten Überzeugungstätern (Johannes, Thomas, Roald und mir) für ein breites Grinsen auf dem Gesicht und dicke Faustknöchel :-)
Neben all dem Spaß im Dôjô versuchten wir uns auch in anderen Disziplinen. In einem Volleyballmatch (Leipzig vs. Berlin) konnten wir sicher und ohne Schwierigkeiten den 2. Platz erringen. Beim anschließenden
zuki shiai setzten sich u.a. Maria und Sebastian von den Anfängern durch, während unsere Kämpfer aus den älteren Semestern vor allem in der B-Note (Haltung, Killerblick und Kampfgeist) überzeugten. Den Samstag Abend verbrachten wir nach dem Abendbrot mit interessanten und unterhaltsamen Gesprächen gemütlich am Lagerfeuer, bis Roald und ich am Sonntag morgen etwa gegen 3.30 Uhr als letzte die Feuerstelle verließen.
Kurzum: Es waren drei wunderbare Tage mit schweißtreibendem aber lehrreichem Training und sehr viel Spaß. Bedanken möchte ich mich hier nochmal bei Thomas im Namen des gesamtem Fujinaga Karate Dôjô Leipzig für die Organisation und alles andere. Ich denke, dass wir damit den Grundstein für eine schöne Tradition gelegt haben könnten und würde mich freuen, wenn unsere zwei Vereine auch im nächstes Jahr gemeinsam im Andenken an Fujinaga Sensei das 2. Fujinaga gasshuku durchführen könnten.
Die ersten Fotos findet ihr rechts auf dem Blog. Hinterlasst doch mal einen kurzen Kommentar wie euch das
gasshuku gefallen hat. Danke!
Oss