Herzlich Willkommen auf dem neuen gemeinsamen BLOG des Karatedôjô Fujinaga Leipzig e.V. und des Budoverein Fujinaga Berlin e.V.!
An dieser Stelle möchten wir dem interessierten Besucher mit Beiträgen, Berichten und Bildern einen Einblick in unser Training, unsere Aktivitäten und unsere Erlebnisse gewähren. Dabei soll immer auch unser Verständnis und unser Antrieb, mit dem wir in unseren Dôjôs Karate praktizieren, zum Ausdruck kommen.
Unsere Vereine widmen sich der Pflege und Ausübung des traditionellen Shotokan-Karate, wie es von der JKA (Japan Karate Association) unter der Leitung von Masatoshi Nakayama entwickelt wurde. Insbesondere wird das Erbe der Lehrtätigkeit von Yasuyuki Fujinaga Sensei in stillem Gedenken die Vereinsmitglieder auf ihrem Weg des Karate begleiten. Er vermittelte den Gründern beider Vereine unschätzbare Anregungen und Einsichten.

Weitere Informationen finden Sie auf unseren Homepages.

Dienstag, 29. September 2009

Wichtige Info´s

Falls jemanden heute die Rundmail von Ralf nicht erreicht haben sollte, dann könnt ihr den Inhalt hier nochmal nachlesen:

Hallo!

Ab Montag dem 12. Oktober ist die Montagshalle (Geschwister-Scholl-Schule in Gohlis) bis auf weiteres wegen Bauarbeiten geschlossen! Sobald am Montag das Training wieder stattfinden kann, gebe ich Bescheid.

Das Training am Freitag kann während der Herbstferien (am 16. und 23. Oktober) nicht stattfinden, da die Schule in dieser Zeit geschlossen wird. Nach den Herbstferien geht es wie gewohnt weiter.

Ende November, Anfang Dezember werden wir eine Gürtelprüfung durchführen, wer daran teilnehmen möchte meldet sich bitte bei mir.

Gruß Ralf !

Oss

Sonntag, 27. September 2009

Zweifel sind normal

Gerade habe ich ein Interview mit dem Sohn des shitô ryû-Begründers Kenwa Mabuni, Kenei Mabuni gelesen und musste an einige Unterhaltungen im Dôjô nach dem Training denken. Darin ging es um Phasen, in denen einem der Antrieb fehlt, man Fortschritte im Training vermisst und von Zweifeln geplagt wird.

Auch Kenei Mabuni kennt solche Momente und rät, diese Bedrückung als solche zu spüren und zu erkennen. Dann soll man Wege finden, sich selbst zu motivieren, indem man z.B. Bücher liest, Videos anschaut oder Seminare besucht, die in der eigenen Umgebung von Kampfkunst-Experten abgehalten werden.

Natürlich gibt es noch andere Möglichkeiten, wie etwa das Training mit Kobudô-Waffen, Kata anderer Stilrichtung usw. Wichtig ist einzig und allein, dass man erkennt das Karate-Dô ein Lebensweg ist, in dem es Höhen und Tiefen gibt, genau wie im normalen Leben auch.

Für den Fall das jemand von euch gerade in so einer Phase steckt, habe ich mal wieder ein Video gepostet :-)



Oss

Donnerstag, 24. September 2009

"Ein Akt freiwilliger Selbstbeschränkung"

Das Training heute bestand vor allem aus kihon-Training, in dessen Mittelpunkt verschiedene renzoku waza ("Kombinationstechniken") standen, von denen einige auch im Programm zum 1. Dan JKA wiederzufinden sind.

So übten wir etwa soto uke/ yoko empi/ tate uraken/ gyaku zuki, shutô uke/ yonhon nukite oder auch age uke/ tate uraken/ gyaku zuki. Jens schlüsselte diese doch sehr komplexen Abläufe für uns in einzelne Techniken auf und erklärte uns ausführlich deren richtige Ausführung. Schnell wurde allen klar, dass es nicht damit getan ist, diese Kombinationen einfach nur schnell auszuführen. Der Teufel liegt im Detail: So ist ein über die Mittellinie ausgeführter yoko empi keine gute Ausgangsposition für tate uraken, genau so, wie yoko empi ebenfalls nur durch eine richtige Ausholbewegung effektiv zum Einsatz gebracht werden kann.

Fujinaga Sensei mit gyaku zuki

Einige Punkte, die während des Trainings angesprochen werden, haben wir schon oft gehört, sodass es bei dem einen oder anderen häufig zu einem "aha-Effekt" kommt. Allerdings weiss ich, dass zwischen dem VERSTEHEN und der PRAKTISCHEN UMSETZUNG einer Bewegung meist ein langer, schweisstreibender und anstrengender Weg liegt... aber das macht ja bekanntlich einen Reiz unserer Kunst aus... :-)

Oss

Montag, 21. September 2009

Ein Update& eine Erkenntnis

Gerade eben habe ich in das Album "Vereinsleben" die Bilder von letzten Freitag hochgeladen. Die Bilder vom Training werden zu gegebener Zeit als neues Album hinzugefügt.

Heute haben wir schwerpunktmäßig oi zuki, keri waza und die Kata Jion trainiert... alles andere als einfach, aber das ist ja nicht neues. Allein der Wunsch, oi zuki ausführen und damit einen entscheidenden Treffer landen zu können, ist Anlass genug sich anzustrengen. Der kämpferische Wert von oi zuki und mae geri erklärt sich nicht nur aufgrund ihrer Durchschlagskraft und ihrer Eigenschaft, im Vergleich zu kreisförmigen Techniken nur schwer geblockt werden zu können. Und wenn Jens dann mal einen seiner angsteinflößenden zuki oder keri zur Demonstration abschießt bekommt man jedes Mal eine Gänsehaut und gewaltig Respekt. Mir wird dann klar, dass ich noch jede Menge zu tun habe.

Dieser Antrieb wird noch verstärkt, wenn ich an die Videos von Stan Schmidt "Soul of Karate" und Keith Geyer "Winning Kumite" denke, die ich mir am Wochenende angesehen habe. Beim Anblick der Fähigkeiten von Schmidt, Geyer und v.a. Johan la Grange blieb mir geradezu die Spucke weg! Auch das spornt an.



Ganz klar ist es wichtig, sich anzustrengen, den inneren Schweinehund zu überwinden und einiges mehr Entschlossenheit zu entfalten, als es im sicheren und kontrollierten Training im Dôjô vielleicht notwendig wäre.

Das Motto ikken hisatsu (一拳必殺), welches meint, "mit dem ersten Schlag zu töten", muss uns im Kopf bleiben und zumindest psychologisch das Ziel unseres kämpferischen Handels sein.

Oss

Sonntag, 20. September 2009

Der Weg zum Ziel

Der oft besagte "Weg zum Ziel" ist bekanntlich mit vielen Hürden gepflastert. Nimmt man das ganze wörtlich und bezieht es auf die Karate-Technik, dann trifft dieser Spruch erst recht zu:

In den seltesten Fällen steht der Gegner in der richtigen Distanz. Daraus ergeben sich zwei Möglichkeiten: Den Gegner heran kommen lassen oder ihm mit der eigenen Technik zuvorkommen. Die Veränderung hin zur richtigen Entfernung zum Gegner (maai) geschieht rasch und darum ist es notwendig, sich entweder ebenso rasch darauf einzustellen oder diese Veränderung selbst vorzunehmen.



Im Mittelpunkt des Trainings am Freitag Abend standen entsprechende Übungen, um schnell verschiedene Distanzen überwinden und starke Techniken (für uns waren das oi zuki und mae geri) sicher anbringen zu können.

Zum Ende des Trainings widmeten wir uns wieder der Kata Jion, wobei Jens wieder auf einzelne Passagen genauer einging und uns die Ausführung bestimmter Techniken in der Kata anhand deren praktischen Bedeutung erklärte.



Der Abend klang im Beyerhaus bei ... gemütliche(n) Runde(n) Bier und vielen Gesprächen über allerlei interessante und spannende Themen aus. Zum ersten mal waren auch Conny und Peggy dabei und gehen so mit gutem Beispiel ihren MitstreiterInnen vom Mittwochstraining voran :-)



Oss

Mittwoch, 16. September 2009

Von der (Weiter-)bildungsreise in Tôkyô

Unser Roald, der sich noch bis Mitte Oktober in Tôkyô befindet um dort für seine Magisterarbeit zu recherchieren und um fleißig im Honbu Dôjô zu trainieren, hat mir heute zwei Fotos zukommen lassen. Seht selbst :-)

Suchbild: Wo ist Roald?

Vorsicht! Wilde Karateka überqueren manchmal die Straße!

Oss!

Zur Einstimmung auf heute Abend...

... präsentiere ich euch mal wieder ein nettes Filmchen (mit vielen bereits bekannten Szenen) von Youtube.



Bis später im Dôjô ;-)

Oss

Montag, 14. September 2009

Keiner hat gesagt, dass es leicht ist! (1)

... und so ist es auch: Wäre unsere Kunst leicht zu erlernen geschweige denn leicht zu meistern dann würde sie wohl kaum als "way of life" taugen. Gerade weil sie so viele Anforderungen an uns stellt müssen wir versuchen, uns durch beständiges Training nach und nach ihrem Wesen zu nähern. Um etwa ein größeres Verständnis der technischen Aspekte des Karate zu erlangen ist weit mehr erforderlich, als sich darüber in Büchern zu belesen oder Videos anzusehen. Kein Weg führt an regelmäßigem und genauem Training (vor allem der Grundlagen) vorbei.

Heute Abend wurde mir beim Training wieder bewusst, dass wir im Fujinaga-Dôjô genau das praktizieren: in Form endloser Wiederholungen ein und derselben Technik, ganz im Sinne Fujinaga Sensei, welcher für eben diese Art von Training als "Mister Nocheinmal" bezeichnet wurden sein soll. Doch eben erst durch diese Übungen wird der universelle Charakter so simple erscheinender Techniken wie etwa gyaku zuki oder mae geri deutlich... wir wissen natürlich, dass diese Techniken alles andere als simple sind!

Richtig knifflig gestaltete sich heute für die meisten von uns mawashi uke. Bei den Partnerübungen zur Anwendung dieser Technik und Jens´Erklärungen wurde war deutlich, welchen Wert wird dieser universellen Waffe besitzt, deren korrekte Ausführung jedoch ist eine Sache für sich.

Daraus ergibt sich auch heute wieder die Erkenntnis: Üben, üben üben!

Und wenn alles weh tut und man völlig erschöpft ist... noch fünf! :-)

Oss

Samstag, 12. September 2009

Egal was kommt... dran bleiben!

Inhalt des heutigen Trainings waren wieder Abläufe und Prinzipien, die in der Kata Jion wieder zu finden sind sowie die Kata selbst. Besonders intensiv übten wir Passagen wie manji uke/ kagi zuki oder age uke/ gyaku tsuki. Jens erklärte uns zudem praktische Anwendungen, die man hinter einzelnen Techniken garnicht vermuten würde.

Was uns der Abend auch deutlich gemacht hat ist, dass Karate wie wir es betreiben alles andere als eine Sportart, sondern vielmehr eine lebensbegleitende Herausforderung ist. Indem wir uns jeden Tag dieser Herausforderung stellen, werden wir in die Lage versetzt, die Turbulenzen des Alltags zu meistern und persönlich zu wachsen. In der Auseinandesetzung mit der Kunst und dem täglichen Kampf gegen die eigenen Schwächen kultivieren wir in uns selbst Eigenschaften wie Beharrlichkeit, Disziplin und Durchhaltevermögen!

Das Video unten zeigt eine Geschichte von vielen, in der Karate für Menschen, die ein schweres Schicksal erleiden mussten, zur grundlegenden Quelle der Kraft und des Antriebs wurde:

Kawano Yoshiichi begann als 16jähriger mit dem Training des gojû ryû und trainierte hart, bis er im Alter von 34 Jahren Opfer eines Verkehrsunfalls wurde. Er landete mit irreparablen Verletzungen an der Wirbelsäule im Rollstuhl und verlor seinen Lebenswillen. Doch Dank seiner Enkelkinder schöpfte er neuen Mut und entschied sich, sein eigenes Dôjô zu eröffnen und Kindern Karate zu unterrichten, da diese etwas gleich groß waren wie er im Rollstuhl. Er trainierte wieder hart - im Rahmen seiner Möglichkeiten - und wurde so für seine Schüler nicht nur ein unsersetzbarer Lehrer, sondern konnte sich auch seinen Traum erfüllen und trotz seiner Behinderung bei Meisterschaften hohe Platzierungen erzielen. Eine Geschichte mit Happy End, die uns gleichzeitig ein Vorbild sein kann!



Trainiert hart und beständigt, egal was kommt!

Oss

Freitag, 4. September 2009

Jion: nichts für Schlaffis!

Schwerpunkt unseres heutigen Trainings waren Bewegungsabläufe und Prinzipien, die sich in der Kata Jion wiederfinden lassen sowie in der letzten halben Stunde die Kata selbst.

Da fast alle Techniken der Kata in Bewegung (mit einer Positionsveränderung) ausgeführt werden, bedarf ihre richtige Ausführung sehr viel Kraft. Wichtig ist außerdem das genaue Verständnis einzelner Sequenzen, aus denen sich deren Bedeutung und praktische Anwendung ableiten lässt.



Weiterhin gab uns Jens erneut wichtige Hinweise zu age uke und unserem Verständnis dieser besonderen Technik. Nakayama Sensei hat age uke ins seinem Buch "Dynamic Karate" nicht nur als reine "Blocktechnik", sondern auch als effektive "Angriffstechnik" vorgestellt. Das sollten wir auf keinen Fall vergessen, da sonst ein wichtiger Aspekt dieser starken Technik verloren geht.


Ach ja, eins noch: Ab nächsten Freitag machen wir kurz vor Trainingsende wieder Liegestützen!

Oss

... und dann verdunkelte sich die Sonne

Dem intensiven und angeregten Lehrgespräch am Montag folgte am Mittwoch ein intensives und erkenntnissreiches Training. Unter der Anleitung von Jens übten Anne, Susi, Kurt, Danilo, Tobias und ich, wie aufeinanderfolgende uke-Techniken wie etwa age uke/ soto uke mit dem gleichen Arm schnell und effektiv auszuführen sind.



Dabei wurden u.a. zwei Dinge deutlich:

Erstens müssen wir uns von dem Gedanken lösen, mit unseren fünf grundlegenden uke waza (gedan barai, age uke, soto uke, uchi uke und shutô uke) die angreifenden Gliedmaßen eines Gegners von ihrem Weg zum Ziel abzulenken, indem wir sie quasi zur Seite schieben, sondern vielmehr mit der Vorstellung "blocken", das angreifende Bein oder den angreifenden Arm mit unserer Technik zu schlagen bzw. so hart zu treffen, dass sie ihr Ziel nicht erreichen und aus der Bahn geworfen werden.



Zweitens bedarf es bei der Ausführung von aufeinanderfolgenden uke-Techniken einem Umdenken hinsichtlich der jeweiligen Ausholbewegungen, da sich die im kihon-Training üblichen langen und weiten Ausholbewegungen eher nachteilig auswirken, wenn es darum geht, schnell aber dennoch hart mit dem gleichen Arm zu "blocken". Worauf es dabei ankommt, konnten wir dann im kihon ippon kumite selbst erfahren, während uns Jens immer wieder auf einzelne wichtige Punkte hinwies.

Das erste Video in diesem Post zeigt verschiedene Meister aus dem uechi ryû sowie anderer klassischer Stilrichtungen von Okinawa, die unterschiedliche tameshiwari (Bruchtests) durchführen. Das zweite Video habe ich eher zufällig gefunden. Der dazugehörigen Beschreibung zufolge handelt es sich um Aufnahmen aus der Zeit, als das Regelwerk für uechi ryû-Wettkämpfe erarbeitet wurde. Beide Filmchen haben diesmal aber nur teilweise etwas mit dem Inhalt dieses Posts zu tun.


Übrigens: Was mit dem Titel dieses Posts gemeint ist, wird zumindest all denen klar sein, die am Mittwoch beim Training waren und sich an das Gespräch danach sowie die Worte von Jens erinnern. Manchen gelingt es eben einen Kampf schon für sich zu entscheiden, bevor dieser überhaupt begonnen hat... ;-)

Oss