Unser Thema
war Tai-sabaki.
Freitagabend
haben wir uns nach einigen kleinen Vorübungen auf kaeshi kihon ippon kumite
konzentriert. Der erste Angriff wird gerade geblockt – der Gegenangriff mit der
gleichen Technik wird durch tai-sabaki einem Block und einer Kontertechnik
pariert.
Der
Unterschied zwischen beiden Angriffen ist die Distanz – beim 2. Angriff ist der
Angreifer sehr nah und das seitliche Ausweichen kann grundschulmäßig trainiert
werden.
Schon hier
wurde der Schwerpunkt gesetzt, den Ausweichwinkel knapp zu bemessen – 30°
reichen und den hinteren Fuß nicht zu weit herauszustellen – die Beweglichkeit
für die Kontertechnik ist ansonsten sehr eingeschränkt.
Abends gab es
bei kühlen Temperaturen ein zünftiges Lagerfeuer.
Samstag gab
es wie gewohnt 6x45min mit jeweils 15min Pause – zur Halbzeit eine ¾ Stunde
Mittagspause. Endziel der Session am Samstag war okuri jiyu ippon kumite.
Alle 6
Einheiten waren als Partnertraining angelegt. Zur Erwärmung gab es gohon kumite
jodan – viele schieben den Blockarm zunächst vor den Bauch und heben dann den
Arm und öffnen dabei die Achselhöhle (waki). So kann man einen wirklich realen
und starken Angriff zum Kopf nicht wirklich blocken. „Waki zu“ war der
prägenden Sätze im Training bei Fujinaga Sensei gewesen – zu Recht wie wir
feststellen müssen. „Waki zu“ hat uns dann das ganze Wochenende begleitet –
eben ein Fujinaga-Gassuku.
Dann wurde
gerade Fauststöße mit nagashi-Blöcken geblockt – erst gerade und dann mit
tai-sabaki. Wenn der Uke dem Angriff ausweicht, ist der Block wie eine
Unfallversicherung – man hat sie und im Idealfall braucht man sie nie. Der
eigentliche Block wird ersetzt durch tai-sabaki.
Hier zeigte
sich der größte Trainingsbedarf – mit dem Endpunkt der Ausweichbewegung startet
sofort der Konter – wenn dazwischen zunächst die „unnötige Blockbewegung“
zelebriert wird, kommt der Konter zu spät – der Tori ist schon wieder weg oder
im Realfall platziert schon den nächsten Angriff.
Der Übergang
vom go-no-sen zum sen-no-sen ist die größte Hürde auf dem Weg zum freien Kampf
– zusehen immer wieder im jiyu ippon kumite – die Leute nehme eine frei Haltung
ein, weichen aus und praktizieren technisch immer noch kihon ippon kumite.
In den
folgenden Trainingseinheiten werden die Angriffe immer komplexer – etwa yori
ashi mit kizami tsuki und überlaufenen doppelten gyaku tsuki.
Am Ende des
Tages präsentierten dann die Teilnehmer okuri jiyu íppon kumite – und zur
Freude des Lehrenden waren Fortschritte erkennbar.
Abends wieder
großes Feuer, ein extra Imbiss, Live-Gitarre und Gesang und vielen Geschichten.
Am Sonntag
gab es eine Erwärmung mit nidan tobi mae geri – eine Technik die man selten
trainiert und noch seltener ausführt – es ist wie man sagt die tokui-waza von
Iida Sensei – und man kann damit auch Kämpfe gewinnen – am besten gleich nach
Hajime wenn der Gegner noch träumt.
Wir widmeten
uns dass Kanku Dai – eine elementare Kata – aus denen viele Anleihen in die
Heian Kata übernommen worden sind.
Schwerpunkte
waren die Ellenbogenposition bei allen Techniken, der Wechsel von Langsam und
Schnell und die Körperspannung bei Techniken, bei denen der Körper geöffnet
wird.
Wir bleiben
am Tsuki – 8. Fujinaga Gasshuku 21.-23.04.2017 in Lübars. OSS!
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