Nach insgesamt 6 Tagen sind Mirko, Roald, Johannes und ich wieder vom gasshuku in Tamm zurück nach Leipzig gekommen. Trotz der widrigen Wetterverhältnisse, der langen Wege zwischen den drei Trainingshallen und dem wenigen Schlaf haben wir das gasshuku in vollen Zügen genießen können.
Insbesondere die Trainingseinheiten bei Taniyama Sensei, Mori Sensei, Akita Sensei und Tsuyama Sensei gaben uns viele Anregungen und riefen uns aufs neue in Erinnerung, worauf es beim Training ankommt. Alle Instruktoren begeisterten durch ihre ganz eigene Art und bemühten sich trotz der kurzen Zeit, allen Teilnehmern die Feinheiten unserer Kunst näher zu bringen.
Taniyama Sensei legte sehr viel Wert auf den kombinierten Einsatz des vorderen Beines und dem Schließen der Hüfte (
shime) sowie dem Einstellen der richtigen
maai. In vielen Wiederholungen übten wir uns mit dem vorderen Fuß dem Gegner soweit zu nähern, dass wir unsere Technik sicher und stark in Ziel bringen können.
Mori Sensei betonte in seinen Einheiten ebenfalls die Wichtigkeit des Hüfteinsatzes, der richtigen Stellung, der korrekten maai und insbesondere den Fähigkeiten, die mit
gohon kumite,
kihon ippon kumite und
jiyû ippon kumite ausgebildet werden sollen. Er gab uns deutlich zu verstehen, dass wir durch diese kumite-Formen nicht nicht nur unsere Technik stärker und schneller machen können, sondern auch die richtige geistige Haltung - den richtigen Spirit - entwickeln.
Das der Schwerpunkt in allen Gruppen oft auf
kihon lag spürte man auch bei Akita Sensei. In seinen sehr durchdachten Einheiten verwieß er immer wieder darauf, genau auf die Anweisungen der Instruktoren zu hören, sich deren Hinweise und Korrekturen beim Training immer wieder bewusst zu machen und sich kleine Ziele zu stecken. Indem man diese durch fleißiges Training erreicht wird man schließlich immer weiter Fortschritte machen können.
Tsuyama Sensei hob mit einem Vortrag über Geschichte der Höflichkeit& Etikette in Japan am letzten Tag des
gasshuku noch einmal diesen wichtigen, im Training aber nicht von jedem berücksichtigten Aspekt unserer Kunst hervor.
Auch zwischen und nach den Trainingseinheiten hatten wir genügend Gelegenheiten, uns mit den Sensei zu unterhalten. Und auch in Tamm trafen wir wieder viele unserer Freunde aus der Karate-Szene, durch deren Anwesenheit der Spaßfaktor des
gasshuku noch mehr stieg. Keinen Abend war es langweilig: einerseits ließen sich die Organisatoren einiges einfallen (Karaoke, Vergleichskampf, Abschiedsparty mit Liveband und Feuerwerk usw.) und andererseits wussten auch wir uns gut zu unterhalten.
Tamm war ein schöner Abschluss für den
gasshuku-Marathon, den wir dieses Jahr quer durch Deutschland (und Tschechien) hingelegt haben. Die ersten Fotos findet ihr
hier bzw. rechts auf dem Blog. Sobald ich im Netz weitere Bilder finde verlinke ich sie hier auf dem Blog oder füge sie dem Album oben bei.
Jetzt heißt es für uns die Eindrücke und Ideen vom
gasshuku im Gedächtnis zu behalten, sie im Training umzusetzen und an den Schwachpunkten, die uns in der letzten Woche bewusst geworden sind weiter hart zu arbeiten, denn der Weg ist noch sehr sehr lang... ;-)
Oss