Herzlich Willkommen auf dem neuen gemeinsamen BLOG des Karatedôjô Fujinaga Leipzig e.V. und des Budoverein Fujinaga Berlin e.V.!
An dieser Stelle möchten wir dem interessierten Besucher mit Beiträgen, Berichten und Bildern einen Einblick in unser Training, unsere Aktivitäten und unsere Erlebnisse gewähren. Dabei soll immer auch unser Verständnis und unser Antrieb, mit dem wir in unseren Dôjôs Karate praktizieren, zum Ausdruck kommen.
Unsere Vereine widmen sich der Pflege und Ausübung des traditionellen Shotokan-Karate, wie es von der JKA (Japan Karate Association) unter der Leitung von Masatoshi Nakayama entwickelt wurde. Insbesondere wird das Erbe der Lehrtätigkeit von Yasuyuki Fujinaga Sensei in stillem Gedenken die Vereinsmitglieder auf ihrem Weg des Karate begleiten. Er vermittelte den Gründern beider Vereine unschätzbare Anregungen und Einsichten.

Weitere Informationen finden Sie auf unseren Homepages.

Dienstag, 31. August 2010

Weitermachen, egal was kommt, denn...


"Keiner hat gesagt, dass es einfach ist!"



Oss

Sonntag, 29. August 2010

unglaubliche Anwesenheit

Am Freitag war das Dôjô seit langem mal wieder voll: 8 Kämpfer und Kämpferinnen trainierten zusammen kihon, kumite und kata. Nach einer reichlichen halben Stunde kihon mit allerlei Arm- und Beintechniken (einzeln und in Kombinationen) gingen wir zum gohon kumite über.

Als wir jôdan zuki, chûdan zuki und mae geri absolviert und mehre Partnerwechsel vollzogen hatten hieß es kihon ippon kumite. Hier konnten wir alle unser Angriffs- und Verteidigungsvermögen testen, denn schließlich geht es dabei darum, möglichst ansatzlos, schnell und stark anzugreifen bzw. abzuwehren:

jôdan zuki
chûdan zuki
mae geri
mawashi geri
yoko kekomi
(und wahlweise) ushiro geri

Ebenfalls mehrer Partnerwechsel später übten wir randori... Ziel des randori ist nicht der Sieg über den Partner, sondern vielmehr, die eigenen Techniken im Fluß eines nicht hitzig geführten Übungskampfes anwenden zu lernen. Damit steht es gewissermaßen als eine Übungsform vor dem jiyû kumite und dient dazu, unter entschärften Bedingungen den echten Kampf bzw. eben jiyû kumite zu proben... soweit zumindest die Theorie...

Am Ende der Trainingseinheit standen die Heain Kata, sowie Tekki und Jion auf dem Programm. Alles in allem eine solide Trainingseinheit die uns wieder einmal gezeigt hat wie wichtig es ist, sich mit allen Aspekten unserer Disziplin gleichermaßen zu beschäftigen und auf diese Weise alle charakteristischen Fähigkeiten eines Karateka entwickeln zu können.

Oss

Mittwoch, 25. August 2010

Hyakuhachiho

Alle die sich auch über die Grenzen des Shotokan hinaus mit unserer Kunst beschäftigen wird die Kata Suparinpei ("108 Hände") bekannt sein, die unter diesem und anderen Namen besonders in die großen Stilrichtungen aus Okinawa geübt wird und dort zu den sehr fortgeschrittenen Kata zählt. Eine Abwandlung dieser wie ich meine sehr schönen Kata, seht ihr auf dem Video unten. Auf wen diese Hyakuhachiho zurück geht und wie der Karateka heißt, der sie in dem Filmchen demonstriert weiss ich leider nicht, jedoch finde ich, dass sie wirklich sehenswert ist.


Lasst euch ein wenig von dieser Darbietung motivieren und euch heute Abend beim Training sehen, damit wir gemeinsam (wenn auch nicht die Hyakuhachiho) üben können.

Oss

Dienstag, 24. August 2010

Rumpelkarate - 2

Heute begannen wir wieder mit choku zuki aus shizentai, mae geri (chûdan und jôdan) aus heisoku dachi und koshi no kaiten, jeweils beidseitig. Als nächstes wiederholten wir kizami zuki/gyaku zuki aus zenkutsu dachi auf zwei und eine Zählzeit sowie 5 mal auf eine Zählzeit. Damit war die Aufwärmphase beendet und alle hatten die Gelegenheit, sich kurz zu dehnen.

Als nächstes stellte sich Roald vorm makiwara auf, während die restlichen fünf von uns im Halbkreis um ihn Aufstellung nahmen. Jeder musste zweimal (einmal links und einmal rechts) jeweils bis 50 zählen, wobei Roald mit gyaku zuki gegen das makiwara schlug und die anderen auf der Stelle die gleiche Technik im zenkutsu dachi ausführten. Nach 100 Schlägen wechselten wir durch, sodass jeder am makiwara schlagen und wir insgesamt 600 mal gyaku zuki üben konnten.

Danach trainierten wir wieder kizami zuki/gyaku zuki, gyaku zuki/gyaku zuki und oi zuki/gyaku zuki aus jiyû kamae mit suri ashi, Bahn rauf und Bahn runter. Alle mussten dabei ihre Leichtfüßigkeit und ihre gute Koordination der Arme und Hüfte unter Beweis stellen, was allerdings nicht so einfach war.

Die darauffolgende Übung zwang uns, die vorher geübten Bewegungsmuster an mehreren Partnern bei uchi komi unter Beweis zu stellen. An der durchschlagenden Wirkung von Johannes Techniken werde zumindest ich in Zukunft nicht mehr zweifeln und besonders an meinem Augenmaß, meiner kamae und meiner maai arbeiten... ;-)

Mit choku zuki aus kiba dachi beendeten wir die heutige schweißtreibende Trainingseinheit mit der Erkenntnis, dass ein starker Geist über körperliche Anstrengungen und Erschöpfung durchaus erhaben machen kann, wenn man nur in der Lage ist, durchzuhalten und immer weiter zu machen.

Oss

Montag, 16. August 2010

Rumpelkarate?

Um 90 min. anspruchsvolles Training zu gestalten bedarf es manchmal nicht vielen Techniken und Übungen... Wir begannen gestern nach einer kurzen Aufwärmphase mit choku zuki, mae geri und ein bisschen Stretching mit

koshi no kaiten
gyaku zuki/ kizami zuki
kizami zuki/ gyaku zuki

im Stand aus zenkutsu dachi, wobei wir besonders auf die Beugung des vorderen Beines, die Richtung beider Knie und die "Bewegung" im hinteren Beines Acht geben sollten. Die Hüftbewegung an sich sollten wir (wie im kihon üblich) groß machen, um ein besseres Gefühl dafür zu bekommen.

Danach ging es etwas dynamischer weiter und wir stürmten mit den folgenden Techniken und Kombinationen durch das Dôjô:

kizami zuki (suri ashi)
gyaku zuki (suri ashi)
kizami zuki/ gyaku zuki (2x suri ashi)
gyaku zuki/gyaku zuki
oi zuki/ gyaku zuki

Die Koordination von Bein- und Armbewegung (bzw. der Bewegungen des Unter- und Oberkörpers) gestaltete sich von Technik zu Technik unterschiedlich kompliziert. Mal funktionierte die Beinarbeit gut, während wir unsere Fauststöße statt mit kime ins gedachte Ziel zu bringen eher nach vorne schoben. Und hatte man bei den Armtechniken ein besseres Gefühl dann stolperten wir nicht selten über die eigenen Beine. In den kurzen Pausen zum Durchatmen warfen sich Roald und ich immer wieder kopfschüttelnd selbstkritische Blicke zu, aber statt sich den Kopf zu sehr daüber zu zerbrechen, versuchten wir uns gleich an der nächsten Aufgabe, getreu dem Motto "nur Übung macht den Meister".

Nachdem sich alle in jiyû kamae als Ziele aufreihten gingen wir im "Okuma-Stil" beidseitig mehrmals hinterneinanderweg mit kizami zuki, gyaku zuki und im letzten Durchgang mit kizami zuki/gyaku zuki im Wechsel die Reihe durch. Diese Übung mit Partner(n) macht so richtig Spaß und motivierte alle noch einmal, alles zu geben. Ausklingen ließen wir das Training ganz klassisch mit choku zuki in kiba dachi.

Um mit oi komi einen Partner/ Gegner richtig unter Druck setzen und stark und dynamisch vorwärts gehen zu können, müssen wir in der Lage sein unsere Beinbewegungen unbewusst und flüssig auszuführen. Außerdem müssen wir darauf achten die Hüfte zur Unterstützung unserer Techniken einzusetzen und letztere mit der Absicht ausführen, dass JEDE davon im Gegner einschlägt. Klingt schwierig... ist es auch. Aber wie wir alle wissen hat keiner gesagt, dass es einfach ist! :-)

Oss

Sonntag, 15. August 2010

Quantität mit Qualität

Das Training am vergangenen Freitag forderte von uns Durchhaltevermögen und Ausdauer. Die ersten vierzig Minuten machten wir kizami zuki/ gyaku zuki aus zenkutsu dachi im Stand mit verschiedenen Zählzeiten. Als nächstes wiederholten wir die gleiche Kombination mit suri ashi immer und immer wieder, bis wir die Auslage wechselten und das ganze Programm auch noch einmal mit der anderen Seite wiederholten. Die hohe Wiederholungsrate und hohe Schlagfrequenz konnte man nur durchhalten, wenn man sich darauf besann die Schultern zu entspannen und nicht mit der Kraft der Arme zu schlagen, sondern sich dabei vielmehr auf die Hüftdrehnung (koshi no kaiten) sowie die zurückziehende Hand (hikite) konzentrierte. Die Deviese hieß "Schnellkraft statt Wucht oder reine Muskelkraft".

Im Anschluss übten wir die Heian Kata sowie Tekki Shodan. Jens rief uns an mehreren Stellen wieder in Erinnerung, wie die Ausführung bestimmter Sequenzen mit der praktischen Anwendung der jeweiligen Techniken im Kampf zusammenhängt. Dadurch wurde uns wieder klar, warum wir bestimmte Bewegungen eben genau so ausführen und nicht anders. Wenn man sich beispielsweise die Anwendung der letzten Sequenzen von Heian Godan ansieht, dann leuchtet einem plötzlich ein, wie wichtig etwa die Position der Füße bei morote uchi uke für die darauf folgende uchi komi/ manji uke-Kombination ist. Kata ist eben viel mehr als nur eine Form...

Oss

Donnerstag, 12. August 2010

Kontrolle

Wir alle wissen wie wichtig es ist, unsere Techniken im kumite zu kontrollieren, damit wir sie ohne den Partner zu verletzen dennoch mit vollem Krafteinsatz ausführen können. Andererseits ist es genau so wichtig, die gleichen Techniken in einer echten Kampfsituation mit größtmöglicher Wirkung im Ziel - sprich: dem Gegner - einschlagen zu lassen. Tanaka Sensei demonstriert in diesem kurzen Filmchen, welches auf der Jubiläumsfeier anläßlich des 50jährigen Bestehens des JKA Honbu Dôjô der Präfektur Toyama gedreht wurde, wie er seine Techniken zu kontrollieren weiss. Sehr eindrucksvoll!


Oss

Dienstag, 10. August 2010

neue enbu

Wie immer mehr oder weniger zufällig bei Youtube entdeckt, präsentiere ich euch hier nun wieder eine schöne Demonstration zweier Absolventen des JKA-Instruktorkurses sowie einem, der es noch werden will.


Zuerst seht ihr Okuie Sensei mit der Kata Sôchin. Im Anschluss zeigt Nemoto Sensei zusammen mit Ueda Sempai, einem der neuen Kenshûsei im JKA Sôhonbu Dôjô eine isudôri enbu. Viel Spaß beim angucken ;-)

Oss

Samstag, 7. August 2010

gasshuku 2010 in Tamm - Der Bericht

Nach insgesamt 6 Tagen sind Mirko, Roald, Johannes und ich wieder vom gasshuku in Tamm zurück nach Leipzig gekommen. Trotz der widrigen Wetterverhältnisse, der langen Wege zwischen den drei Trainingshallen und dem wenigen Schlaf haben wir das gasshuku in vollen Zügen genießen können.



Insbesondere die Trainingseinheiten bei Taniyama Sensei, Mori Sensei, Akita Sensei und Tsuyama Sensei gaben uns viele Anregungen und riefen uns aufs neue in Erinnerung, worauf es beim Training ankommt. Alle Instruktoren begeisterten durch ihre ganz eigene Art und bemühten sich trotz der kurzen Zeit, allen Teilnehmern die Feinheiten unserer Kunst näher zu bringen.


Taniyama Sensei legte sehr viel Wert auf den kombinierten Einsatz des vorderen Beines und dem Schließen der Hüfte (shime) sowie dem Einstellen der richtigen maai. In vielen Wiederholungen übten wir uns mit dem vorderen Fuß dem Gegner soweit zu nähern, dass wir unsere Technik sicher und stark in Ziel bringen können.


Mori Sensei betonte in seinen Einheiten ebenfalls die Wichtigkeit des Hüfteinsatzes, der richtigen Stellung, der korrekten maai und insbesondere den Fähigkeiten, die mit gohon kumite, kihon ippon kumite und jiyû ippon kumite ausgebildet werden sollen. Er gab uns deutlich zu verstehen, dass wir durch diese kumite-Formen nicht nicht nur unsere Technik stärker und schneller machen können, sondern auch die richtige geistige Haltung - den richtigen Spirit - entwickeln.


Das der Schwerpunkt in allen Gruppen oft auf kihon lag spürte man auch bei Akita Sensei. In seinen sehr durchdachten Einheiten verwieß er immer wieder darauf, genau auf die Anweisungen der Instruktoren zu hören, sich deren Hinweise und Korrekturen beim Training immer wieder bewusst zu machen und sich kleine Ziele zu stecken. Indem man diese durch fleißiges Training erreicht wird man schließlich immer weiter Fortschritte machen können.


Tsuyama Sensei hob mit einem Vortrag über Geschichte der Höflichkeit& Etikette in Japan am letzten Tag des gasshuku noch einmal diesen wichtigen, im Training aber nicht von jedem berücksichtigten Aspekt unserer Kunst hervor.


Auch zwischen und nach den Trainingseinheiten hatten wir genügend Gelegenheiten, uns mit den Sensei zu unterhalten. Und auch in Tamm trafen wir wieder viele unserer Freunde aus der Karate-Szene, durch deren Anwesenheit der Spaßfaktor des gasshuku noch mehr stieg. Keinen Abend war es langweilig: einerseits ließen sich die Organisatoren einiges einfallen (Karaoke, Vergleichskampf, Abschiedsparty mit Liveband und Feuerwerk usw.) und andererseits wussten auch wir uns gut zu unterhalten.


Tamm war ein schöner Abschluss für den gasshuku-Marathon, den wir dieses Jahr quer durch Deutschland (und Tschechien) hingelegt haben. Die ersten Fotos findet ihr hier bzw. rechts auf dem Blog. Sobald ich im Netz weitere Bilder finde verlinke ich sie hier auf dem Blog oder füge sie dem Album oben bei.

Jetzt heißt es für uns die Eindrücke und Ideen vom gasshuku im Gedächtnis zu behalten, sie im Training umzusetzen und an den Schwachpunkten, die uns in der letzten Woche bewusst geworden sind weiter hart zu arbeiten, denn der Weg ist noch sehr sehr lang... ;-)

Oss