Ich hätte Ende November 2019 in Bergen/Norwegen alles Mögliche unterschrieben – auf jeden Fall hätte ich nicht unterschrieben, dass mein nächstes internationales Gasshuku das Norge JKA Gasshuku 2021 sein wird.
Für viele Monate in den nun annähernd 2 Jahren musste Karate als Solotraining betrieben werden - ich konnte mich dafür nur schwer motivieren.
... im Januar 2021 |
Nun liegt Bergen hinter mehr und ich kann gar nicht
beschreiben, wie sehr mir dieses Gefühl nach 4 Tagen mit 8 Trainingseinheiten
in den Beinen und Armen gefehlt hat. Insbesondere wenn ich in der „Fremde“
trainiere, kann ich mich besonders dazu motivieren, in jedem Training gefühlt
110% zugeben. Schließlich trainiert man zwischen vielen Einheimischen und es
liegt naturgemäß immer eine gewisse Aufmerksamkeit der Anderen vor – man gibt
dann sein Bestes, will man doch in keiner Weise „negativ" auffallen.
Naturgemäß suche ich mir starke Trainingspartner – etwa Mitglieder der
Nationalmannschaft.
Norge Instructors J. Moen, F. Peterssen, E. Clementsen, J. Dos Santos, H. Saele © JKA Norway |
Über 300 Teilnehmer trainierten in 5 Gruppen bei allen
Instrukteuren des Technischen Komitees der JKA Norway. In meiner Gruppe ab
Nidan gab es pro Tag eine kumitelastige Einheit und eine Kataeinheit. Neben den
Kata Kanku Sho, Gangaku und Chinte wurden jeweils ausführlich die Bunkai
trainiert – besonders gut fand ich die Sequenz, in der eine Hälfte der Teilnehmer die Kata
absolvierte und die andere Hälfte der Gruppe simultan dazu alle Bunkaiübungen
mit dem Partner ausführte.
© JKA Norway |
Aktuell befindet sich die JKA Norway in unruhigem Fahrwasser nach dem Wechsel im Amt des Chiefinstructors und will sich neu aufstellen. Bemerkenswert fand ich insbesondere den Ansatz, die neu entstandene JKA-Kawasoe-Gruppe in Norwegen auf Augenhöhe und gleichberechtigt in die bestehenden Organisationsstrukturen zu integrieren. Schon die kommenden Veranstaltungen im Jahr 2022 sollen gemeinsam arrangiert werden – dazu wird wohl das Sommergasshuku im Osten des Landes stattfinden – bislang mussten alle Teilnehmer dieses großflächigen Landes zu den Host-Gasshukus immer an die Westküste reisen.